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70 Jahre nach Auschwitz: Hugo Egon Balder führt durch ZDF-Doku


70 Jahre nach Befreiung
Hugo Egon Balder führt durch Auschwitz-Doku

Von t-online
Aktualisiert am 28.01.2015Lesedauer: 2 Min.
Schauspielerin Magdalena PlyszewskaIn (2.v.li.) als Balders Mutter Gerda Leyserson im Konzentrationslager Theresienstadt.Vergrößern des BildesSchauspielerin Magdalena PlyszewskaIn (2.v.li.) als Balders Mutter Gerda Leyserson im Konzentrationslager Theresienstadt. (Quelle: ZDF/Sylwia Mucha/Anna Gondek)
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Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit. Der Vormarsch brachte die grausamsten Verbrechen Hitler-Deutschlands ans Licht. Die Spuren der Todesmaschinerie ließen sich nicht mehr verwischen. Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz richtet das ZDF in der Dokumentation "Mit dem Mut der Verzweiflung" (Dienstag, 22.15 Uhr) den Blick auf das Menschheitsverbrechen, dem allein sechs Millionen Juden zum Opfer fielen. Durch die Doku führt Hugo Egon Balder, dessen jüdische Mutter das Glück hatte, den Holocaust zu überleben.

Eigentlich kennt man Balder als komischen Entertainer, umtriebigen TV-Moderator und komödiantischen Schauspieler. Doch seine Biografie hat auch Seiten, die weniger bekannt sind. Als seine Mutter Gerda Leyserson starb, stieß er beim Ordnen des Nachlasses auf ein Kästchen, in dem sie ihren Judenstern aufbewahrt hatte.

"Und dann spulte so vieles ab..."

Er habe seinen Augen nicht getraut, erinnert er sich. "Ich weiß noch genau, ich habe mich dann erst einmal hingesetzt. Und dann spulte so vieles ab: Was mag da alles passiert sein?" In der Doku ist Balder aber nicht nur Erzähler seiner Familiengeschichte. Er verbindet die geschilderten Schicksale im Film mit eigenen Gedanken, die ihn auf der Suche nach den Spuren der Vergangenheit bewegten.

Bei seiner Suche fand Balder heraus, dass seine Großmutter Johanna 1942 von Berlin aus nach Theresienstadt deportiert wurde, ein Jahr später folgten seine Mutter und sein Bruder Peter, der damals fünf Jahre alt war. Bei deren Deportation kam es am Bahnsteig zu einer schicksalhaften Verwechslung: Mutter und Bruder wurden zunächst in einen Zug Richtung Auschwitz gepfercht. Doch beim Kontrollieren der Namenslisten stellten die SS-Schergen fest, dass eine andere Frau Leyserson für diesen Transport vorgesehen war.

Gerda und Peter wurden wieder aus dem Zug geholt und Tage später ins Lager Theresienstadt verbracht. Walter Leyserson hingegen, der erste Mann von Balders Mutter und Vater von Peter, wurde nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Hugos Vater Egon - damals mit den Leysersons befreundet - war Textilhändler in Berlin. Auch er litt unter den Repressalien der Nazis, da er mit einer Jüdin verheiratet war. Sein Sohn Harry galt in der Terminologie der Nazis als "Halbjude". Gerda Leyserson und Egon Balder heirateten nach dem Krieg. Hugo Egon Balder kam im März 1950 zur Welt.

Erst schwiegen die Täter, dann die Opfer

Zeit ihres Lebens hätten seine Großmutter Johanna, seine Mutter, seine Halbbrüder Peter und Harry und sein Vater Egon ihr Geheimnis für sich behalten, sagt Balder. Sobald das Thema "Nazizeit" aufkam, habe Stille geherrscht. Doch das war ein sehr verbreitetes Phänomen: Erst schwiegen die Täter, dann die Opfer.

Die 80-minütige Doku "Mit dem Mut der Verzweiflung" schildert aber auch das Leben weiterer Menschen, die trotz ständiger Todesangst in der Hölle der Mordfabrik Mut bewiesen. Beleuchtet werden die Schicksale von Witold Pilecki, einem Offizier der polnischen Untergrundarmee, Fredy Hirsch, einem jüdischem Deutschen aus Aachen und Hoffnungsträger vieler Kinder in Theresienstadt und Auschwitz, Itzhack Birnhack und Rena Ferber, die sich in einem NS-Lager bei Krakau kennenlernten sowie von Hans Frankenthal, der als Siebzehnjähriger Opfer der Judenverfolgung wurde.

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