"Mainz bleibt Mainz": "Bote vom Bundestag" sagt Auftritt ab

Ohne ihn ist die "Mutter aller TV-Sitzungen" kaum vorstellbar: Seit mehr als 30 Jahren steigt Jürgen Dietz als "Bote vom Bundestag" in die Bütt bei "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht". Doch in diesem Jahr muss das 73-jährige Fastnacht-Urgestein seinen Auftritt in der Prunksitzung absagen.

Und das ausgerechnet bei der Jubiläumssitzung: Seit 60 Jahren überträgt die ARD die Fernsehfastnacht aus dem Kurfürstlichen Schloss in Mainz, eine feste Größe im Fasching beziehungsweise Karneval.

Leicht ist es dem scharfzüngigen Redner bestimmt nicht gefallen, doch die gesundheitlichen Probleme wogen schwerer. Gemeinsam mit seiner Familie und dem Mainzer Carneval-Verein (MCV) hatte Dietz diese Entscheidung gefällt und dem Sender mitgeteilt. Schon zu Beginn der Saison musste er mehrere Termine absagen. Die genauen Gründe sind nicht bekannt.

Auch für den Sender SWR bedeutet dies eine schmerzhafte Lücke. Dietz nimmt in seiner Paraderolle als Saaldiener des Bundestags traditionell das politische Treiben aufs Korn.

Schmerzhafte Lücke im Live-Programm

Gerade wird das Programm der Sitzung, die am 13. Februar live im Ersten ausgestrahlt wird, zusammengestellt: "Damit fehlt uns der profilierteste politische Redner", sagte der für die ARD-Fernsehfastnacht verantwortliche Redakteur Günther Dudek. Unerwähnt soll Dietz aber nicht bleiben, betont Sitzungspräsident Andreas Schmitt laut "Allgemeiner Zeitung".

"Bote vom Bundestag" ist seine Paraderolle

1978 schon trat Dietz das erste Mal in der Mainzer Fastnacht-Fernseh-Sitzung auf, 1983 entdeckte er seine heutige Paraderolle als "Bote vom Bundestag" für sich. Dietz ist Mitglied im Vorstand und im Komitee des Mainzer Carneval-Vereins 1838 (MCV).