Polizei lobt Franken-"Tatort" als "realitätsnah und authentisch"

Nicht nur bei den Zuschauern kam der erste Franken-"Tatort" gut an. Auch von der Polizei gab es nun Lob für das neue Team aus Nürnberg. Nach Einschätzung des mittelfränkischen Polizeipräsidenten Johann Rast spiegelte der Krimi die Polizeiarbeit gut wider. "Die Ermittler waren realitätsnah und authentisch", sagte Rast der Deutschen Presse-Agentur.

Von der Polizeiarbeit werde im TV-Krimi natürlich nur das gezeigt, was für den Zuschauer interessant sei. Deshalb sei es nicht schlimm, dass die oft langwierige Büroarbeit mit dem Abgleich von Datenbanken "stark verkürzt" dargestellt wurde.

"Entsprach der realen Polizeiarbeit"

In seinem ersten Fall musste Schauspieler Fabian Hinrichs am Sonntagabend in der ARD als Hauptkommissar Felix Voss den Mord an einem Erlanger Uniprofessor aufklären. "Die Ermittlung des Täters, das Zusammentragen der ganzen Mosaiksteinchen entsprach schon der realen Polizeiarbeit", meinte Rast. Im Film kommen die Nürnberger Kommissare dem Täter durch die Auswertung von Handydaten auf die Spur. "Auch der Abgleich der Funkzellen hat durchaus unserer Polizeiarbeit entsprochen."

Mit seinem Film-Pendant - dem unter Schlaflosigkeit leidenden und manchmal cholerischen Polizeipräsidenten Dr. Kaiser, gespielt von Stefan Merki - konnte sich Rast aber nicht identifizieren: "So impulsiv und so detailversessen wie der Herr Kollege bin ich nicht. Und so könnte man wohl eine Behörde mit 5000 Leuten auch nicht führen." Als Polizeipräsident müsse man zu seinen Kollegen Vertrauen haben. Rast ist dennoch auf den Geschmack gekommen: "Die kommenden fränkischen 'Tatort'-Folgen werde ich in jedem Fall anschauen."

Mehr als 12 Millionen Zuschauer

Da dürfte der Polizeipräsident nicht der einzige sein. Den Premieren-"Tatort" aus Franken sahen jedenfalls 12,11 Millionen Menschen. Damit legten Hinrichs und seine Kollegen das beste Debüt seit Til Schweigers Einstand vor zwei Jahren (12,57 Millionen Zuschauer) hin. Insgesamt liegt der Krimi aus Nürnberg auf Rang sechs der erfolgreichsten "Tatorte" der vergangenen 20 Jahre.