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Charley Ann Schmutzler spricht bei Markus Lanz über Mobbing


"The Voice"-Siegerin spricht bei Markus Lanz über Mobbing
Mitschüler tackerten Charley Ann Schmutzler 13 Mal ins Ohr

jho

01.05.2015Lesedauer: 3 Min.
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Charley Ann Schmutzler in der Talkshow von Markus Lanz.Vergrößern des Bildes
Charley Ann Schmutzler in der Talkshow von Markus Lanz. (Quelle: U. Glockmann / Future Image/imago-images-bilder)

Im Dezember 2014 hat Charley Ann Schmutzler mit deutlichem Vorsprung die Castingshow "The Voice of Germany" gewonnen. Mittlerweile ist auch ihr erstes Album im Handel und die Karriere der 21-Jährigen nimmt Fahrt auf. Alles eitel Sonnenschein also? Jetzt ja. Doch während ihrer Schulzeit ging es Charley Ann zeitweise richtig schlecht, wie sie in der Talkshow von Markus Lanz am Donnerstagabend verriet. Sie sei gemobbt worden - und sogar einen körperlichen Übergriff habe es gegeben.

Schon 2013 hatte sich Charley Ann, die Tochter von "Schwester Stefanie" Claudia Schmutzler, für "The Voice" beworben. Doch dann habe sie die Bewerbung wieder zurückgezogen, weil ihr Selbstbewusstsein noch nicht sonderlich ausgeprägt gewesen sei. "Ich habe mir nicht zugetraut, wirklich auf der Bühne zu stehen", so Charley Ann. Denn beim Singen könne sie sich nicht wie beim Schauspiel hinter einer Rolle verstecken. Und "mit 18 stand ich noch nicht hinter mir".

"Ich habe mehr gewogen als die anderen"

Was Charley Ann damit meinte, machte sie danach klar. Als Lanz darauf anspielte, dass sie in der Schulzeit gemobbt wurde, gab die Sängerin bereitwillig Auskunft. Denn es sei ihr wichtig, dass darüber geredet und begriffen wird, dass viele Kinder derartige Probleme haben. "Alle tun immer so, als ob das so wenigen passiert", erklärte sie. "Aber in meinem Freundeskreis sind so viele, die fertig gemacht wurden, die Bulimie haben, wo alle immer denken, das haben nur vereinzelte Personen."

Bei ihr sei es in der siebten Klasse am schlimmsten gewesen. Zwar sei sicherlich keine Schulzeit wirklich leicht, aber "ich war immer ein bisschen angreifbarer", so Charley Ann. "Ich habe mehr gewogen als die anderen." Laut ihrer Mutter habe sie damals fast 100 Kilo auf die Waage gebracht. "Das ist in einem Alter von 14 bis 20 so eine unglaubliche Katastrophe."

"Das ist ja kein Mobbing mehr, das ist ja Misshandlung, was da stattgefunden hat", warf Lanz ein. "Durchaus, bestimmt", so Charley Ann. Zuerst sei es nur "Fertigmachen durch Worte" gewesen, danach sei sie ignoriert worden, erzählte sie. Das sei das Schlimmste gewesen, denn "dann findest du dich nicht mehr wichtig. Du bist es nicht mehr wert, dass man dich wahrnimmt."

"13 Mal ins Ohr getackert"

Doch beim Ignorieren blieb es in Charley Anns Fall nicht. Eines Tages sei sie nach der Schule gerade in der Mädchentoilette gewesen, als sie hörte, wie Leute hereinkamen. "Da standen dann Mädchen und Jungs, die einen Tacker aus dem Lehrerzimmer oder wo auch immer her geholt haben, und mir dann 13 Mal glaube ich ins Ohr getackert haben." Einige hätten zuerst nicht mitmachen wollen und seien dann sogar von den anderen angefeuert worden, erinnerte sie sich. "Ich konnte das gar nicht glauben. Das ging so gegen mein Verständnis von Gewalt, dass so was passieren kann."

Sie habe dann die Tackerklammern selbst entfernt, das Ohr desinfiziert, die Verletzungen versucht mit Make-up zu verdecken, sich die Haare über das Ohr gekämmt und sei am nächsten Tag wieder zur Schule gegangen. Die Täter angezeigt habe sie nicht. Letztlich sei sie dann aber nicht mehr zur Schule gegangen und wegen schlechter Noten schließlich vom Gymnasium abgegangen.

Dennoch habe sie versucht, positiv an die Sache heranzugehen: "Was ist denen denn passiert, dass die mir so etwas antun", habe sie sich dann gefragt. Auch das Singen habe geholfen, denn dabei gehe es ihr gut.

"Ich will mir das jetzt selbst beweisen"

Doch gerade im Showgeschäft geht es um Optik - deshalb sei es auch sehr schwer, sich davon ganz frei zu machen, gab Charley Ann zu. Sie denke immer: "Wie schade ist denn das, dass man nur so aussehen darf, um glücklich und erfolgreich zu sein. Ich sage nicht: Ich bin diejenige, die da total drüber steht. Ich bin so stark und halte das alles aus. Eben nicht!" Ihr sei wichtig zu sagen, dass sie ein Mensch wie jeder andere sei, ihr Selbstbewusstsein angegriffen werde und sie auch darunter leide. "Ich kann aber jetzt da stehen und sagen: Guckt mal, man kann auch Musik machen und so aussehen und ich fühle mich wohl."

Dass jemand, der Probleme mit der Selbstwahrnehmung hat und gemobbt wurde, Schauspielerin und Sängerin werden will, habe wohl damit zu tun, dass man sagt: "Jetzt erst recht", erklärte Charley Ann. "Außerdem denke ich: Ich bin da durchgekommen, und da komme ich jetzt auch durch. Ich will mir das jetzt selbst beweisen."

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