Zweiter Frankfurt-"Tatort: Hinter dem Spiegel" Kommissar Cool und Fräulein Naseweis kommen in Fahrt
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.
News folgen
Die neue "Tatort"-Saison startet vielversprechend: Nach den Schweizern sorgten nun auch die Frankfurter für einen Knaller-Krimi. Die coole Socke Paul Brix (Wolfram Koch) und die naive Schnatterschnute Anna Janneke (Margarita Broich) mausern sich bei ihrem zweiten Einsatz zum klasse Team - mit einer kleinen Einschränkung.
Der Fall: Ein Politiker wird erhängt in seiner Wohnung gefunden. Alles deutet auf Selbstmord hin, aber es ist keiner. Die russische Mafia hat ihn auf dem Gewissen. Sie will um jeden Preis den Aufenthaltsort eines Kronzeugen in Erfahrung bringen. Ein Nachwuchs-Killer beseitigt nach und nach alle, die sich weigern, der Mafia-Chefin den Aufenthaltsort des Mannes zu verraten. Auch Brix steht auf der Todesliste.
Darum ging es eigentlich
Viel spannender aber war der Fall hinter dem Fall. Als Anna Janneke mitbekommt, dass ihr neuer Partner Brix Besuch von seinem Ex-Partner bei der Sitte bedrängt wird, fängt sie an, ihm hinterherzuschnüffeln. Ihre Ermittlungen führen sie ins Rotlichtmilieu, zu Brix' ehemaligem Chef Wolfgang Preiss (Justus von Dohnányi). Beinahe gelingt es dem zwielichtigen Polizisten, sie gegen ihren Partner aufzuhetzen.
Viel Lokalkolorit
Im Vergleich zu Brix' und Jannekes erstem Fall "Kälter als der Tod", in dem die Ermittler den Mord an einer Familie und eine Kindesentführung aufklärten, war die Story von "Hinter dem Spiegel" viel packender. Denn sie erzählte sehr emotional Brix' Vorgeschichte und sein Ende bei der Sitte erzählte und machte klar, warum er dringend einen Neuanfang braucht. Außerdem bot die Folge mehr Lokalkolorit: Schon der Vorspann, in dem kaleidoskopartig Skyline-, Straßen- und Rotlichtviertel-Bilder in der Mitte aufeinander zuliefen, war ein stilistisches Highlight.
Fräulein Naseweis könnte auf Dauer nerven
Auch die Schauspieler - vor allem Wolfram Koch und Justus von Dohnányi - überzeugten sehr. Einen Minuspunkt gibt es lediglich für die Weiterentwicklung der Figur der Anna Janneke. Ihre lehrerinnenhafte und geschwätzige Penetranz war zu dick aufgetragen. Das altjüngferlich daherkommende Fräulein Naseweis darf in Zukunft gerne ein paar Gänge zurückschalten.
Fazit: In ihrem zweiten Fall kommen die Frankfurter richtig in Fahrt. Wir sind neugierig auf weitere Episoden aus der Bankenstadt. Außerdem wollen wir wissen: Wie sind Brix und seine Mitbewohnerin Fanny (Zazie de Paris) eigentlich Best Buddies geworden?
