"Starfighter": RTL-Film stürzt quotentechnisch ab

Selten erhielt ein RTL-Film im Vorfeld so viel Lob wie "Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern". Genutzt hat es leider nichts. Beim Publikum fiel der Streifen am Donnerstagabend durch. Nur 3,28 Million Zuschauer (11,1 Prozent) schalteten insgesamt ein.

In der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen waren es sogar nur 1,26 Millionen. Das entspricht zwar 12,2 Prozent Marktanteil, ist aber bei RTL unterhalb des Senderschnitts. Dabei wollte man doch gerade die jungen Zuschauer mit schnittigen Bildern, großen Gefühlen und tollen Jungschauspielern für den Stoff begeistern. Doch die schalteten lieber "The Voice" ein (2,13 Millionen, 20,3 Prozent).

Fiktive Story beruhend auf wahren Begebenheiten

Nach dem Buch von Kit Hopkins und Thilo Röscheisen hat Regisseur Miguel Alexandre ("Der Mann mit dem Fagott") den auf politisch-militärischen Tatsachen beruhenden, aber zugleich fiktiven Stoff mit vielen unverbrauchten, empathischen Akteuren umgesetzt.

Steve Windolf (von 2005 bis 2007 bei "In aller Freundschaft") spielt die Hauptrolle des Piloten Harry Schäfer, Picco von Groote seine Frau Betti. Ihre Beziehung steht im Mittelpunkt des Films. Nach dem Absturz des Fliegers 1965 lässt sich dessen Witwe nicht von den fadenscheinigen Erklärungen der Bundeswehr zur Unglücksursache abspeisen und initiiert eine Sammelklage mit anderen Witwen, die 1975 in einen gigantischen Prozess gegen den Flugzeughersteller Lockheed münden wird.

Tatsächlich war es deutschen Pilotenwitwen in einem fulminanten Rechtsstreit in Los Angeles gelungen, dem US-Unternehmen Schmerzensgelder in Höhe von drei Millionen Mark abzuzwingen.

Von 916 Starfightern sind 262 abgestürzt

Denn zur düsteren Wahrheit gehört: Von den 916 von der Luftwaffe im Auftrag von Verteidigungsminister Franz Josef Strauß gekauften Starfighter-Maschinen stürzten 262 ab, 116 Piloten starben. Darunter auch 1970 der einzige Sohn des Strauß-Amtsnachfolgers, Kai-Uwe von Hassel.