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30 Jahre "Lindenstraße"


30 Jahre Kult-Soap "Lindenstraße"
Droht Mutter Beimer der Rauswurf?

Von afp, dpa
03.12.2015Lesedauer: 3 Min.
30 Jahre "Lindenstraße".Vergrößern des Bildes30 Jahre "Lindenstraße" (Quelle: dpa-bilder)
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Die "Lindenstraße" feiert Jubiläum. Am 8. Dezember wird die Soap 30 Jahre alt. Doch zum 30. Geburtstag und der 1559. Folge offenbaren sich auch einige Probleme der ältesten Soap im deutschen Fernsehen: Die Zuschauer schwinden und ihr gehen die Tabus aus. Kündigt sich gar das Ende an?

Das Bangen der Mutter Beimer um ihr Heim war einer der Höhepunkte der jüngsten Folge. Die Adoptivtochter des ebenfalls seit Beginn der "Lindenstraße" mitwirkenden Dr. Dressler will das Haus mit der Nummer 3, wo die Beimers, Zenkers und Zieglers ihre Wohnungen haben, nämlich verkaufen.

Müssen Beimers, Zenkers und Zieglers ausziehen?

"Wir hatten es doch so schön miteinander", klagte die von Marie-Luise Marjan gespielte Mutter Beimer beim Treffen der Hausgemeinschaft am vergangenen Sonntag. Droht ihr der Rauswurf?

Die Soap hat in den vergangenen 30 Jahren fast jeden Tabubruch im deutschen Fernsehen begangen. Die Geschichten mitten aus dem Leben von Mutter Beimer und ihren Nachbarn, bringen jeden Sonntag Themen wie Aids, Islamismus, Homosexualität in das Vorabendprogramm. Die Jubiläumsfolge wird sogar live gespielt. Ein Klassiker, den jeder kennt, aber immer weniger gucken.

Zuschauerschwund beim Soap-Flaggschiff

Die Zeiten sind vorbei, in denen die in Köln gedrehte, aber in München spielende "Lindenstraße" am Montag Gesprächsthema in der Arbeit war. Von den einst fast 15 Millionen Zuschauern pro Folge aus den Anfangsjahren ist nur noch etwa ein Sechstel geblieben. Beim 25-jährigen Bestehen hatte die durchschnittliche Zuschauerzahl noch bei vier Millionen gelegen.

Nach WDR-Angaben schalten im Schnitt noch 2,5 Millionen Zuschauer sonntags um 18.50 Uhr die "Lindenstraße" ein.

Wann muss Mutter Beimer aus der Lindenstraße ausziehen?

Angesichts des Schwunds scheinen Zukunftsprognosen gewagt - der WDR verweist darauf, dass der aktuelle Vertrag bis zum nächsten Jahr läuft. ARD-Programmdirektor Volker Herres hört sich allerdings nicht so an, als ob er an ein baldiges Auslaufen der Serie denkt. "Neben 'Tatort' und 'Tagesschau' zählt sie zu unseren bekanntesten Marken", erklärte er zum Jubiläum.

Skandal: Der erste Männerkuss im deutschen Fernsehen

Das liegt auch an den Aufregern. Der legendäre Schwulenkuss zwischen Carsten Flöter und Robert Engel zum Beispiel war ein Dammbruch im deutschen Fernsehen, und die "Lindenstraße" war die erste TV-Serie, die Aids thematisierte.

Neues Thema: Flüchtlinge

Die "Lindenstraße" hat nichts ausgelassen. Doch Tabubrüche werden immer schwieriger. Die Schwelle für Aufreger ist hoch. Als neuen großen Handlungsstrang kündigen die Macher das Thema Flüchtlinge an.

"Sitten- und Sozialgeschichte Deutschlands"

Ihrem Anspruch, aktuelle Themen aufzugreifen, ist die Serie treugeblieben. Damit sei sie ein Stückchen "Sitten- und Sozialgeschichte Deutschlands", sagt ARD-Programmdirektor Volker Herres. "Die "Lindenstraße" hat bewiesen, dass man ein Breitenmedium mit gesellschaftlicher Relevanz verbinden kann."

Spätere Diskussionen etwa zu Kindesmissbrauch oder einem zum Islam Konvertierten mit Terrorverbindungen interessierten schon viel weniger. Dass in der "Lindenstraße" im vergangenen Jahr gestritten wurde, ob eine Moschee in der Straße gebaut werden kann, bekamen schon nur noch die Stammzuschauer mit.

Mix aus Aufregern und Beständigkeit

Doch vieles soll auch gleich bleiben. Mutter Beimer brät bei Frust noch immer Spiegeleier, Dr. Dressler gilt nach wie vor als moralische Instanz und im "Akropolis" versammeln sich allabendlich die Nachbarn.

Sprungbrett für Til Schweiger

Viele Schauspieler kamen und gingen - allein 262 Hauptrollen gab es in der Seriengeschichte, Stars wie Til Schweiger nutzten die "Lindenstraße" als Karrieresprungbrett. Die Schauspieler der ersten Stunde sind zusammen mit den Zuschauern gealtert, etwa Marie-Luise Marjan, Joachim Hermann Luger, Georg Uecker und Ludwig Haas. Moritz A. Sachs startete mit sieben Jahren in der ersten Folge als Klausi Beimer - inzwischen ist der Sohn von Helga Beimer zwei Mal geschieden und wohnt als alleinerziehender Vater in der "Lindenstraße".

Bei der Jubiläumssendung läuft einiges anders als gewohnt. Die Folge wird live gespielt. Auch die Musik im Vorspann wird live gespielt, mit Serienerfinder Hans W. Geißendörfer an der Mundharmonika.

"Lindenstraße" live: Sonntag, 6. Dezember um 18.50 Uhr, ARD.

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