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Kritik: Luzern-"Tatort" bleibt seltsam blutleer


"Kleine Prinzen"
Blass und belanglos: Zehnter Schweizer "Tatort" bleibt hinter den Erwartungen zurück

Nina Bogert-Duin

Aktualisiert am 14.03.2016Lesedauer: 2 Min.
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In ihrem zehnten Fall "Kleine Prinzen" konnten die Schweizer Kommissare nicht überzeugen.Vergrößern des Bildes
In ihrem zehnten Fall "Kleine Prinzen" konnten die Schweizer Kommissare nicht überzeugen. (Quelle: SRF/Winkler)

Nach dem absolut sehenswerten letzten "Tatort" aus der Schweiz ("Ihr werdet gerichtet") wurde diese neue Episode mit den Kommissaren Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) schon mit Ungeduld erwartet. Das Ergebnis: enttäuschend. "Kleine Prinzen" blieb blass und ohne Esprit. Schade.

"Ihr werdet gerichtet" konnte im letzten September auch dank eines bravourös aufspielenden Antoine Monot Jr. beim Publikum punkten. Im großen t-online.de-Jahresranking landete der Schweizer Krimi Ende 2015 sogar auf Platz eins.

"Kleine Prinzen" lieferte dagegen nur eine lasche Vorstellung. Trotz jeder Menge junger, frischer Darsteller fand der Krimi nicht den rechten Drive und konnte kaum Spannung aufbauen. Merken muss man sich dennoch Newcomerin Ella Rumpf (Ava), die in der Schweiz bereits ein echter Shootingstar ist, sowie Mario Fuchs, der als neuer Polizei-Praktikant Silvan Bühler seinen Einstand feierte.

Elite-Internat im Mittelpunkt des Geschehens

Kurzer Blick auf die Story: Die Schülerin Ava Fleury (Ella Rumpf) wird tot auf einer Landstraße gefunden. Von einem Laster überfahren. Die Polizei ermittelt den LKW-Fahrer, der das Mädchen jedoch nicht getötet hat. Ava wurde schon vor dem Unfall erschlagen und tot auf die Straße gelegt. Die Spur führt Flückiger und Ritschard in ein Schweizer Elite-Internat, in dem die Kids der Schönen und Reichen zu "kleinen Diktatoren" oder "kleinen Prinzen" erzogen werden.

Auch Ava schien ein Biest gewesen zu sein, das Lehrer erpresst, Mitschüler verraten und andere gegen einander ausgespielt hat. Ihr Vater (Luc Felt) will ihren Tod dennoch nicht ungesühnt lassen und beschattet die Polizei bei ihrer Suche nach dem Mörder, um dann möglicherweise selbst kurzen Prozess zu machen. Politische Brisanz erhält der Fall durch die Tatsache, dass einer von Avas Mischülern Angehöriger einer angesehenen Familie aus einem Emirat ist, die diplomatische Immunität genießt. Flückiger setzt sich über diese Tatsache hinweg und bekommt Ärger mit der Bundespolizei.

Zu viele Handlungsstränge

Regisseur Markus Welter und die Drehbuchautoren Lorenz Langenegger und Stefan Brunner kommen über eine eher durchschnittliche Inszenierung nicht hinaus. Möglicherweise hätte man sich auf weniger Handlungsstränge konzentrieren sollen, statt zu viele Geschichten anzuschneiden und sie dann nicht richtig zu Ende zu erzählen. Der drogenabhängige Dealer Tom Hofmann bleibt Beiwerk. Die Affäre einer Schülerin mit ihrem Kunstlehrer verkümmert ohne Effekt. Auch die wohl als Frischekick gemeinte Nebengeschichte über den verliebten Flückiger, die fast künstlich aufgebauscht wird in all ihren Andeutungen, verpufft im Nirvana.

Kinematografische Kniffe fehlen

Viele Dialoge wirken ältlich, viele Witze aufgesetzt, viele Erzählschleifen wie schon einmal gehört. Kinematografische Elemente wie Musik oder eine besondere Montage (oder die im "Tatort" gerne verwendeten, stimmungsvollen Panoramaaufnahmen von Städten oder Landschaften) kommen kaum bis gar nicht vor.

Starke Szene am Schluss

Ein starker Moment ist die Einstellung am Schluss, als Regisseur Welter zwei Begebenheiten übereinander legt: Im Vordergrund bedroht Avas Vater den schuldigen Fad mit der Waffe, der daraufhin die Geschichte der Tatnacht erzählt, während im Hintergrund eben diese Geschichte in Bildern zu sehen ist.

Doch eine oder zwei gute Szenen reichen leider nicht aus, um diesen "Tatort" positiv zu bewerten. Wir wissen ja, dass die Schweizer auch anders können.

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