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"Tatort"-Kritik: Liebe Heike Makatsch, das war leider nichts


Makatschs "Tatort" enttäuscht
Das war leider nichts, liebe Heike!

t-online, Christina Kühnel

Aktualisiert am 29.03.2016Lesedauer: 3 Min.
Heike Makatsch als Kommissarin Ellen Berlinger im "Tatort: Fünf Minuten Himmel".Vergrößern des BildesHeike Makatsch als Kommissarin Ellen Berlinger im "Tatort: Fünf Minuten Himmel". (Quelle: SWR/Ziegler Film)
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Was lange währt, wird nicht immer gut. Das ist die Bilanz, die man aus dem Oster-"Tatort" mit Heike Makatsch ziehen kann. Eine bekannte Hauptdarstellerin, eine aufstrebende Nachwuchs-Regisseurin, eine der schönsten deutschen Städte als Location: Aus diesen Zutaten hätte man etwas machen können. Doch "Fünf Minuten Himmel" enttäuschte.

Bereits 2013 hatte der SWR erstmals ein "Tatort"-Special mit Makatsch angekündigt. Bis der sogenannte Event-Krimi Realität wurde, dauerte es allerdings eine ganze Weile. Auch Makatschs Teilnahme stand zwischenzeitlich auf der Kippe. Am Ostermontag, zweieinhalb Jahre nach der ersten Ankündigung, kam der Film nun ins TV. Das Warten hat sich jedoch leider nicht gelohnt.

Verschlossene Ermittlerin

Der Krimi unter der Regie von Katrin Gebbe ("Tore tanzt") krankte an mehreren Dingen. Ein wichtiger Aspekt: Die Kommissarin Ellen Berlinger war alles andere als eine Sympathieträgerin. Wohl noch nie gab es im "Tatort" eine derart verschlossene, spröde und unfreundliche Ermittlerin wie die von Makatsch dargestellte Polizistin.

Sich als die Neue bei den Kollegen vorstellen? Nicht ihr Ding. Überhaupt mal "Guten Tag" sagen? Nicht notwendig. Auch im Privaten zeigte sich die frisch aus England zurückgekehrte Kommissarin spröde und einzelgängerisch. Ihre Tochter hatte sie als Baby bei ihrer Mutter zurückgelassen. Das Wiedersehen fiel verhalten aus. Auch über ihre zweite Schwangerschaft und den Vater ihres noch ungeborenen Kindes schwieg sich Berlinger aus.

Man hatte das Gefühl, als planten Gebbe und Makatsch, der Rolle Berlingers viel Raum zu geben. Als Zuschauer spürte man, dass Geheimnisse hinter der Fassade der Ermittlerin lauerten, die aber in "Fünf Minuten Himmel" nicht zur Sprache kamen. Das Problem daran: Es ist noch nicht sicher, ob es überhaupt einen zweiten Fall für die Kommissarin geben wird - geschweige denn weitere Episoden. Das machte die Sache unbefriedigend.

Diffuse, überfrachtete Geschichte

Dazu kommt, dass die Geschichte auch nicht überzeugen konnte. Der "Tatort" um den Mord an einem Jobcenter-Mitarbeiter wirkte diffus und überfrachtet. Da ging es um den belastenden Alltag von Jobcenter-Angestellten, das Problem der Gentrifizierung und der Wohnungsnot ärmerer Familien.

Dann wurde auch noch Berlingers Tochter Niina in den Fall involviert. Und war es notwendig, auch noch das sogenannte Ohnmachtsspiel in den Krimi zu packen, bei dem Niinas Freundinnen sich durch Würgen und Hyperventilieren zur Ohnmacht trieben? Ganz zu schweigen von Berlingers Schwangerschaft und der beginnenden Demenzerkrankung ihrer Mutter. Angesichts dieser Überfülle an Themen, die in dem Krimi aber nur wie Stückwerk aneinandergesetzt waren, kann man den "Tatort"-Machern nur in Erinnerung rufen: Weniger ist manchmal mehr.

Neues Team aus Freiburg

Sollte der SWR auf eine Fortsetzung des Makatsch-Krimis verzichten, wäre das kein allzu großer Verlust. Im Presseheft zum Film heißt es: "Derzeit prüfen wir Ideen, wie es in einem zweiten Film mit Ellen Berlinger, ihrem Leben, ihrer Arbeit weitergehen könnte. Entschieden ist aber noch nichts." Diese Entscheidung dürfte vor allem auch von den Quoten des Oster-"Tatorts" abhängen.

Sicher ist aber: Selbst wenn es einen zweiten Teil mit Berlinger geben sollte, wird dieser nicht in Freiburg spielen. Denn dort ermittelt ab 2017 ein neues, festes Team unter der Leitung von Ex-Late-Night-Talker Harald Schmidt. Man darf gespannt sein, ob die neuen Ermittler ein gelungeneres Debüt abliefern als Makatsch.

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