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"Tatort"-Kritik: Dämonischer Bösewicht stiehlt allen die Show


"Tatort: Die Geschichte vom bösen Friedrich"
Dämonischer Bösewicht stiehlt allen die Show

t-online, Lars Schmidt

Aktualisiert am 11.04.2016Lesedauer: 2 Min.
Nicholas Ofczarek spielt intensiv und beängstigend den Psychopathen Alexander Nolte im Frankfurter "Tatort: Die Geschichte vom bösen Friedrich".Vergrößern des BildesNicholas Ofczarek spielt intensiv und beängstigend den Psychopathen Alexander Nolte im Frankfurter "Tatort: Die Geschichte vom bösen Friedrich". (Quelle: HR/Bettina Müller)
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Gegen ihn erscheint der titelgebende böse Friedrich aus dem "Struwwelpeter" wie ein Waisenknabe: Alexander Nolte - tickende Zeitbombe, eiskalter Psychopath, kaltblütiger Mörder. Beängstigend echt gespielt von Nicholas Ofczarek, ist diese Figur die alles überragende im Frankfurter "Tatort".

Als Kind hat er Mitschüler gemobbt, Tiere gequält und dem Vater die Affären seiner Mutter gepetzt. Nachdem Alexander Nolte seine Freundin in der Wanne ertränkte, attestierte ihm Kommissarin Anna Janneke (Margarita Broich), seinerzeit noch als Psychologin tätig, eine narzisstische Störung und half so, ihn lebenslänglich in den Knast zu stecken. Doch dort spielte er zu seinem Vorteil Mithäftlinge gegeneinander aus und wickelte seine Therapeutin (Ursina Lardi) um den Finger. Nach 19 Jahren Haft kommt Nolte vorzeitig frei.

90 Minuten Nervenkitzel, Dramatik und Hochspannung

Frustriert wegen seines Jobs in einem Dentallabor und seines Chefs (Sabin Tambrea) ermordet er einen Obdachlosen - aus reiner Lust am Töten. Dann nimmt er Kontakt mit der Kommissarin auf, die in Nolte noch immer eine Gefahr für die Gesellschaft sieht.

Obwohl man - ungewöhnlich für einen "Tatort" - von Anfang an weiß, wer der Mörder ist und in welche Richtung sich der Krimi entwickeln wird, ist den Machern der "Geschichte vom bösen Friedrich" ein großartiger Film gelungen. Die 90 Minuten Nervenkitzel, Dramatik und Hochspannung sind in erster Linie der One-Man-Show des österreichischen Schauspielers Nicholas Ofczarek zu verdanken, der mit seinem eiskalten, dämonischen Spiel den Krimi dominiert und damit allen anderen die Show stiehlt.

Großes Kino

Wie er Leute manipuliert, sie für seine Zwecke einsetzt, gegeneinander ausspielt und dabei immer tiefer ins Privatleben der Kommissare und seiner Psychologin eindringt, ist ganz großes Kino. Nolte ist der große Zampano, der mit allen seine Psychospielchen treibt und auf der Gegenseite für Hilflosigkeit und Verzweiflung sorgt.

Besonders bei Kommissarin Janneke liegen bald die Nerven blank. Sie ist das Ziel aller Intrigen Noltes. Denn sie brachte ihn einst hinter Schloss und Riegel. Ihr Kollege Brix (Wolfram Koch) gerät dadurch fast zum Statisten in diesem Fall. Dabei ist auch er längst im Visier des Killers.

Am Schluss ein Schuss

So treibt der Psychothriller unaufhaltsam auf sein dramatisches Ende hin - und überrascht dann doch mit einem ganz anderen. Als Nolte seine Psychologin erwürgen will und man den Tod der Frau schon als gegeben hinnimmt, wird er selbst zum Opfer. Mit einem Schuss ist einfach Schluss.

Ein würdiger Paukenschlag zum Finale eines der besten "Tatorte" dieses Jahres.

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