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ZDF erhält umstrittenen Schmähpreis "Sprachpanscher des Jahres"


"Sprachpanscher des Jahres"
ZDF reagiert auf umstrittenen Schmähpreis

Von dpa
26.08.2016Lesedauer: 1 Min.
Verein ernennt ZDF zum "Sprachpanscher des Jahres".Vergrößern des BildesVerein ernennt ZDF zum "Sprachpanscher des Jahres". (Quelle: dpa-bilder)
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Nicht nur bei Erwachsenen wirkt Jugendsprache peinlich, auch seriöse Sender sollten sich davor hüten: Wegen des starken Anteils englischer Wörter in seinen Sendungsnamen hat sich das ZDF den Negativtitel "Sprachpanscher des Jahres 2015" eingehandelt. Doch die selbsternannten Sprachhüter stehen selbst in der Kritik.

Mit großem Vorsprung stimmten die Mitglieder des Vereins Deutsche Sprache (VDS) für den Sender. Nach 2004 erhält das ZDF den Titel zum zweiten Mal. Der Sender wolle seine Zuschauer ködern, indem er eine aufgesetzte Jugendsprache benutze mit Titeln wie "Kiddie Contests", "Webcam Nights" oder dem neuen Format "I can do that! - die große Promi-Challenge", kritisierte der VDS-Vorsitzende Walter Krämer.

Konterkritik vom ZDF

Das ZDF machte dagegen darauf aufmerksam, dass es sich bei "I can do that!" um den Originaltitel eines internationalen Formats aus Israel handelt. "Die beiden Formate 'Kiddie Contests' und 'Webcam Nights' gibt es schon seit über zehn Jahren nicht mehr im ZDF-Programm", sagte ein ZDF-Sprecher. "Diese Sendungen hatte der VDS zudem bereits 2004 als Argument genannt."

Kritik: "Intoleranter, unaufgeklärter Sprachpurismus"

Der Verein vergibt seine Negativauszeichnung seit 1998 an Prominente und Organisationen, die Deutsch und Englisch vermischen. Preis und Verein sind aber umstritten. Medienjournalist Stefan Niggemeier warf dem VDS zuletzt "Pegidahaftigkeit" vor. Auch 36 Hochschullehrer attestierten dem Verein in einem Offenen Brief "intoleranten, unaufgeklärten Sprachpurismus", mit dem "ganz nebenbei auch immer wieder nationalistische Tendenzen" bedient würden.

"Unsere Sprache wäre sonst ärmer"

VDS-Präsident Krämer wies diese Kritik zurück. "Wir können glücklich sein, das ein Drittel unseres Wortschatzes importiert wurde, unsere Sprache wäre sonst ärmer."

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