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ZDF-Zweiteiler "Das Sacher. In bester Gesellschaft"


"Das Sacher. In bester Gesellschaft"
ZDF serviert schmackhaftes Wiener Sittengemälde

t-online, Lars Schmidt

Aktualisiert am 13.01.2017Lesedauer: 3 Min.
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Liebhaber opulenter Historienschinken kommen am 16. und 18. Januar im ZDF wieder voll auf ihre Kosten. Nach dem Berliner Adlon hat sich das Zweite mit dem Wiener Sacher einer weiteren Hotellegende als Stoff für einen TV-Mehrteiler angenommen. Und wieder geht es um Liebe, Affären und die Lebensträume von Menschen aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten. Mit der berühmten Torte hat das allerdings nichts zu tun.

Herausgekommen ist der Zweiteiler "Das Sacher. In bester Gesellschaft" - ein absolut gelungenes Abbild der Zeit um das ausgehende 19. und beginnende 20. Jahrhundert. Die Geschichte von Rodica Doehnert, die auch schon das Drehbuch für "Das Adlon. Eine Familiensaga", schrieb, entführt den Zuschauer in die Hauptstadt der Österreich-ungarischen Doppelmonarchie unter Kaiser Franz Joseph I. und seiner schon zu Lebzeiten ikonisch verehrten Kaiserin Elisabeth (Sisi). Es ist eine Zeit der zunehmenden Konflikte zwischen Adel, Bürgertum und Proletariat - fortschittlichen Ideen einerseits und dem Verharren in feudalen Strukturen andererseits - und endet in der Katastrophe des Ersten Weltkriegs.

Schicksalhafte Begegnungen im Hotel Sacher

Die Handlung beginnt im Jahr 1892. Nach dem frühen Tod von Eduard Sacher, dem Besitzer des gleichnamigen Hotels und Sohn des Tortenerfinders, muss seine Witwe Anna Sacher (Ursula Strauss) um ihre Konzession als k.u.k.-Hoflieferantin kämpfen. Im Hotel, dem wichtigsten Treffpunkt der Wiener Hofelite und internationaler Gäste, entspinnt sich derweil eine komplizierte Viererbezeihung.

Dort treffen das Berliner Verlegerehepaar Martha und Maximilian Aderhold (Julia Koschitz und Florian Stetter) auf den österreichischen Fürsten Georg von Traunstein und dessen Frau Konstanze (Laurence Rupp und Josefine Preuß). Zwischen den ungleichen Frauen entsteht eine Freundschaft und die junge Fürstin wird unter einem Pseudonym zur Bestsellerautorin.

Der Fürst will mit seinem gesellschaftlichen Engagement die Kluft zwischen den Klassen verringern. Vom Schreiben seiner Gattin weiß er nichts. Dagegen wird er von seiner Vergangenheit und den Machenschaften seines scheinbar übermächtigen Vaters eingeholt. Was haben Vater und Sohn mit dem Verschwinden des elfjährigen Dienstmädchens Marie aus dem Hotel Sacher zu tun?

Bekannte Zutaten

Die Zutaten zu dem vielschichtigen Gesellschaftsdrama sind nicht neu: Da sind die starke Witwe (Anna Sacher) sowie die junge und emanzipierte Verlegerin (Martha Aderhold), die sich in einer von Männern dominierten Welt gegen alle Widerstände durchsetzen und zu erfolgreichen Unternehmerinnen werden.

Da ist die reiche, aber unglückliche Adelige (Konstanze von Traunstein), die sich mithilfe des Schreibens in eine Fantasiewelt flüchtet. Sie erscheint in "Das Sacher" wie ein Abbild von Kaiserin Sisi, deren Tod im Jahr 1898 das Ende des ersten Teils bildet.

Und da sind die Männer, die in dieser Verfilmung ein bisschen bemitleidenswert in den Verliererrollen agieren. Der Gatte der Verlegerin ist selbst nur ein erfolgloser und von der Kritik zerissener Schriftsteller. Der Fürst dagegen hegt zwar hehre Ziele, steht aber als Verfechter neuer Ideale auf verlorenem Posten.

Spannendes und unterhaltsames Sittengemälde

Aus all dem spinnt Regisseur Robert Dornhelm aber ein spannendes wie unterhaltsames Sittengemälde. Gekonnt verwebt er die verschiedenen Stränge zu einem schlüssigen Ganzen und vermischt dabei Elemente aus Liebesfilm, Krimi, Melodram und Historienepos. Die üppige Ausstattung des Zweiteilers lässt keine Wünsche übrig. Kostüme und Kulissen vermitteln einen authentischen Eindruck von der Zeit der Jahrhundertwende.

Neben den genannten Schauspielern agieren TV-Stars wie Joachim Król, Dietmar Bär, Robert Stadlober und Jürgen Tarrach.

Ein TV-Hit in Österreich

Zu kritisieren sind lediglich die digital gestalteten historischen Stadtansichten - ihnen sieht man leider die Herkunft aus dem Computer an. Des Weiteren wirkt der Erzählstrang um das in die Katakomben Wiens entführte Dienstmädchen Marie ein bisschen arg konstruiert. Davon abgesehen bietet "Das Sacher. In bester Gesellschaft" aber uneingeschränkte Fernsehunterhaltung.

In Österreich, wo der Zweiteiler bereits gezeigt wurde, schalteten die erste Folge 1,2 und die zweite Folge 1,05 Millionen Zuschauer ein. Mit Marktanteilen von 40 und 36 Prozent ist "Das Sacher" bei unseren Nachbarn damit der erfolgreichste TV-Film seit 2006.

"Das Sacher. In bester Gesellschaft", am Montag, den 16. und Mittwoch, den 18. Januar 2017, jeweils um 20:15 Uhr im ZDF.

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