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TV-Film "Unterwerfung" – Schlittert das Abendland in die Islamisierung?


"Unterwerfung"
Die Inszenierung einer schleichenden Islamisierung

Von Nathalie Rippich

Aktualisiert am 07.06.2018Lesedauer: 3 Min.
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Edgar Selge als Michel Houellebecqs François im ARD-Film "Unterwerfung": Welche Auswirkungen hätte eine Islamisierung Frankreichs auf das gesellschaftliche Leben?Vergrößern des Bildes
Edgar Selge als Michel Houellebecqs François im ARD-Film "Unterwerfung": Welche Auswirkungen hätte eine Islamisierung Frankreichs auf das gesellschaftliche Leben? (Quelle: Szenenbild/rbb/NFP/Manon Renier)

Schlittert das Abendland naiv in die Islamisierung? Darum geht es heute bei einem Themenabend in der ARD. Er startet mit einer Verfilmung des Romans "Unterwerfung": Edgar Selge nähert sich als François in Paris nach und nach dem Islam an.

Das Jahr 2015 ist für Paris, für ganz Frankreich und auch für viele Europäer ein Schreckensjahr. Im Januar werden im Zusammenhang mit den islamistischen Anschlägen auf die Redaktion des Satire-Magazins Charlie Hebdo und auf einen koscheren Supermarkt 17 Menschen getötet. Im November erschüttern fünf koordinierte Attentate unter anderem auf den Nachtclub Bataclan die Stadt erneut: 130 Menschen sterben, Hunderte werden teils schwer verletzt.

An dem Tag, an dem die ganze Welt schockiert ist über das Charlie-Hebdo-Attentat, erscheint in Frankreich ein Buch: "Soumission", auf deutsch "Unterwerfung". Der Roman von Michel Houellebecq spielt im Paris des Jahres 2022. Die politische Lage ist angespannt. Um einen Wahlsieg des rechten Front National zu verhindern, verbünden sich die liberal-konservativen Kräfte im Land mit der Islamischen Bruderschaft rund um Mohamed Ben Abbes, der als gemäßigter Politiker in Erscheinung tritt und als neuer Staatspräsident aus den Wahlen hervorgeht.

Das Fremde kommt nach Europa

Erzählt wird die Geschichte von einer schleichenden Islamisierung Frankreichs von François. Er ist ein in die Jahre gekommener Literatur-Professor an der renommierten Sorbonne-Universität und hat nur mäßig viel Spaß am Leben. Die letzten Freuden zieht er aus Sex mit seinen jungen Studentinnen und viel Alkohol.

Das Buch sorgt für Aufsehen in einer Zeit, in der Frankreich und Europa viel Schmerz erleiden. In der die freie Gesellschaft im Mark erschüttert wird. Und in einer Zeit, in der das Fremde millionenfach nach Europa strömt – über das Mittelmeer und die Balkanroute.

François hat in Deutschland das Gesicht von Edgar Selge. Im Schauspielhaus in Hamburg steht er seit 2016 immer wieder mutterseelenallein auf der Bühne, rezitiert Houellebecqs Zeilen, erntet stehende Ovationen für seine Interpretation.

Heute Abend um 20.15 Uhr wird Selges Darstellung der Unterwerfung im Ersten zu sehen sein. Denn sein Neffe Titus Selge hat aus der One-Man-Show einen Film für den RBB gemacht. In diesem springt die Handlung zwischen seiner Aufführung im Hamburger Staatstheater und dem Pariser Leben von François im Jahr 2022 hin und her.

Das Ende hält der Islam-Debatte den Spiegel vor

Ebenso wie das Buch und das Stück kommt die Verfilmung an manchen Stellen etwas langatmig daher, das aber niemals grundlos. Sie zeigt, wie sich François – zunächst mäßig besorgt ob der Entwicklungen in seinem Umfeld – in die islamischen Strukturen einpasst, gar Gefallen daran findet. Denn für ihn als Mann mittleren Alters und hohen Bildungsstandards ändert sich wenig, wenn es sich nicht sogar zum Besseren wendet.

So wirbt der neue Universitätspräsident mit Polygamie, präsentiert François seine blutjungen Ehefrauen. Außerdem werden die Universität und ihre Mitarbeiter finanziell großzügig bedacht. Unter der islamischen Herrschaft vervierfachen sich die Gehälter. Da stören den Protagonisten auch die Burkas nicht mehr, die die Objekte seiner Begierde außerhalb der eigenen vier Wände verschleiern.

Während die Stadt an der Seine erstaunlich ruhig auf den Wandel reagiert, scheint sich in Hamburg indes etwas anzubahnen. Vermummte ziehen durch die Straßen, die Polizei und der Staatsschutz sind im Einsatz. Und am Ende, soviel sei verraten, wird der Debatte um die Angst vor der Islamisierung der Spiegel vorgehalten.

"Unterwerfung", ARD 20.15 Uhr, Spielfilm, Deutschland 2018, 90 Minuten.

"Maischberger: Die Islamdebatte", ARD 21.45 Uhr. Gäste: Julia Klöckner (CDU, stellvertretende Bundesvorsitzende) Natascha Kohnen (SPD, bayerische Landesvorsitzende) Necla Kelek (Publizistin) Haluk Yildiz (Vorsitzender der BIG-Partei) Jan Fleischhauer („Spiegel"-Autor).

Zeitgleich zur Sendung „Maischberger" stehen unter anderen das Filmteam (Regisseur Titus Selge, Produzent Clemens Schaeffer, Martina Zöllner, Leiterin Doku + Fiktion RBB) sowie die Islamwissenschaftlerin Ulrike Freitag von der Freien Universität Berlin den Zuschauern im Online-Chat zur Verfügung.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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