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"Wer wird Millionär?"-Special sorgt für heftige Reaktionen


Schluss mit Hotel Mama und Dauerstudium
"Wer wird Millionär?"-Special sorgt für heftige Reaktionen


Aktualisiert am 12.03.2019Lesedauer: 4 Min.
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Fabian Kranz: In 17 Semestern zum Bachelor.Vergrößern des Bildes
Fabian Kranz: In 17 Semestern zum Bachelor. (Quelle: TVNOW / Stefan Gregorowius)

Sprösslinge, die mit 30 Jahren noch zu Hause wohnen: Für die einen sind sie Parasiten, andere haben mit Sicht auf steigende Mieten Verständnis. Was denken Sie?

"Schluss mit Hotel Mama und Dauerstudium" so der Titel dieses "Wer wird Millionär?"-Specials: Aber sind die Langzeitstudenten, die auf Kosten ihrer Eltern leben, wirklich nur faul? Und ist es okay, noch mit 30 bei Mutti zu wohnen und 600 Euro zu bekommen? Dieses Special erhitzt die Gemüter!

"Er ist ein liebenswerter, sozialer Katastroph", so beschreibt Vater Kranz seinen Sohn Fabian, der am Montagabend in quietschgelbem Bananenhemd und roter Hose Platz auf Günther Jauchs Ratestuhl nimmt. Der sympatische Bachelor-Student, der seit 17 Semestern an der Uni weilt, hat eine gemütliche Einstellung zum Leben und es dabei nicht unbedingt eilig, in die Puschen zu kommen.

"Warum drehen Sie dem nicht den Geldhahn zu?"

Sechs Kandidaten, allesamt mehr oder weniger kleine Schmarotzer, werden von Freunden oder Familienmitgliedern tatkräftig bei der Teilnahme am Rate-Quiz unterstützt, in der Hoffnung, sie endlich aus den heimatlichen vier Wänden zu bekommen. So zumindest lautet die Theorie, die Praxis sieht dann aber schon wieder ganz anders aus. Denn dass die Nesthocker nicht ausziehen, liegt ein Stück weit auch daran, dass es den Eltern ganz und gar nicht unangenehm ist, die längst erwachsenen Kinder weiter zu betutteln. Im Netz geht es ziemlich schnell sehr hitzig zu. So mancher schimpft, Jauch führe die Studenten als Muttersöhnchen vor, andere wiederum finden die Einstellung der ewigen Nesthäkchen alles andere als vorbildlich.

"Warum drehen Sie dem nicht den Geldhahn zu", fragt Jauch etwa die Mutter eines Kandidaten, die ihren Sohn monatlich mit 600 Euro unterstützt. "Ich bin doch Mama!", entgegnet diese ein wenig schnappatmig. Darauf der Moderator scharfzüngig: "Na ja, das ist vielleicht Teil des Problems!"

"Endlich Feuer unterm Hintern!"

Fabian Kranz "steckt in den letzten Atemzügen" seines Studiums und schlägt sich relativ wacker. Dank des Publikums kann er für 4.000 Euro einloggen, dass die letzten zehn Grand-Slam-Turniere der Herren allesamt von Tennisspielern gewonnen wurden, die über 30 Jahre alt waren. Der chillige Mittzwanziger, der, wenn er unterwegs ist, "auch mal irgendwo runterspringt", liegt mit den gewonnenen 16.000 Euro seinen Eltern nun vielleicht nicht mehr ganz so auf der Tasche. Dank der Kohle soll es nach Brasilien gehen. "Aber erst", so Jauch, "wenn das Studium abgeschlossen ist!"

Einen Zacken schärfer ist der Kandidat Malte Schulze, der ebenfalls seit 17 Semestern studiert und selbst mit seinen inzwischen 30 Jahren noch bei seinen Eltern wohnt. Die Mutter wolle ihm jetzt aber "Feuer unterm Hintern machen". Das clevere Bürschchen schafft es souverän bis zu den 16.000 Euro. Der Moderator möchte von dem gemütlichen Langzeitstudenten wissen: "Wo sehen Sie sich in 20 Jahren? Ich sage Ihnen heute mal ein irres Fremdwort: Beruf." Doch weil es an der Uni in Kiel so schön ist, würde er da am liebsten bleiben. Jauch ironisch: "Kommste heut' nich', kommste morgen!"

Für 32.000 Euro möchte der Quizmaster wissen: "Was kostet hierzulande in der Herstellung im Schnitt 8 Cent: A) Eurobanknote B) Flasche Bier, C) T-Shirt, D) ein Liter Trinkwasser. Richtig ist Antwort A, auch hier hilft das Publikum. Schnell hat Schulze sich 64.000 Flocken erspielt und könnte nun verdoppeln, aber weil er noch mit der Freundin nach Korea reisen und der Mutter eine neue Ledertasche kaufen will, geht er lieber nicht auf Risiko und gibt vor, sich mit der gewonnenen Kohle langsam eine eigene Bude zu suchen.

Sicherheitsfetischist mit Null Euro

Norbert Pany, "von Beruf Sohn" wird dies aller Voraussicht nach noch eine ganze Weile bleiben. 800 Euro erhält der Münchner, der mal fünf Semester Philosophie studierte, von seinen Eltern. "Sie sorgen für den Lebensunterhalt und den Lebensstandard", berichtet er und ergänzt: "Na ja und halt noch so Universitätsgedöns." Der "Sicherheitsfetischist" nimmt extra die Vier-Joker-Variante, geht aber dennoch mit 0 Euro nach Hause.

Er scheitert nämlich bereits an der 500-Euro-Frage, in der es um weibliche Fesseln geht, die er fälschlicherweise für den Bereich zwischen Lid und Augenbraue hält. So fesselt er sich halt noch ein wenig an seine Eltern und scheint darüber keineswegs unglücklich.

"Sven muss aus dem Kinderzimmer raus"

Dieses WWM-Special zeigt aber vor allem eines: Wenn Eltern ihre erwachsenen Kinder zu sehr verhätscheln, sehen die natürlich keinerlei Grund, in die Pedale zu treten. So kann es auch schon mal sein, dass ein 25 Jahre alter Bankkaufmann, der 2.000 Euro monatlich verdient und noch in seinem Kinderzimmer wohnt, bei Mutti nicht einen einzigen Cent abgegeben muss. Essen kochen, Wäsche waschen, es lebt sich gut im Hotel Mama.

Obwohl der Kandidat Sven Mayer 16.000 Euro gewinnt, bleibt es fraglich, ob seine Mutter es wirklich ernst meint, wenn sie sagt: "Der Sven muss aus seinem Kinderzimmer raus." Der Sven hat nämlich reisetechnisch gesehen ein ziemlich teures Hobby: Fußballgolf. Darin ist er gut, immerhin ist er die Nummer 15 in der Liste der weltbesten Fußballgolfer, in Deutschland zählt er zu den besten vier.


In den sozialen Medien kam das Special hingegen weniger gut an und erntete vor allem auf Twitter reichlich Kritik. Die Kommentare reichten von "Trash-Show mit Vorführcharakter" bis "Public Shaming". Viele Kommentatoren ärgerten sich, dass zu Hause wohnen mit faul gleichgesetzt würde. So mancher Student würde nämlich zu gern von zu Hause ausziehen, aber bei diesen Mietpreisen ist das leider alles andere als einfach.

Verwendete Quellen
  • "Wer wird Millionär?"-Sendung vom 11. März 2019
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