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Ottfried Fischer bei Markus Lanz: "Weiß nicht, ob ich beim Arzt ein Bier bestellt habe"


Ottfried Fischer zu Gast bei Lanz
"Ich weiß nicht, ob ich beim Arzt ein Bier bestellt habe"


Aktualisiert am 24.10.2019Lesedauer: 3 Min.
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Ottfried Fischer: Der Schauspieler war am Mittwochabend bei Markus Lanz zu Gast.Vergrößern des Bildes
Ottfried Fischer: Der Schauspieler war am Mittwochabend bei Markus Lanz zu Gast. (Quelle: P. Schönberger / Future Image / imago images)

Ottfried Fischer bei Lanz: Der an Parkinson erkrankte Schauspieler spricht über sein neues Buch, lebenswertes Leben und was Heimat für ihn bedeutet.

"Das ist das Wichtigste: Dass man gesund stirbt, sonst macht's keinen Sinn, hundert zu werden", sagt Ottfried Fischer, der sich nach seiner Parkinson-Erkrankung länger aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat und nach seinem letzten Talk bei Markus Lanz vor vier Jahren, nun noch einmal Gast in dessen Sendung ist. Und wenn man dem Schauspieler und Kabarettist genau zuhört und zwischen den Zeilen liest, soll es nicht das letzte Mal gewesen sein.

Da sitzt der 1,90 Meter große Hüne direkt neben dem Moderator und muss noch eine Weile ausharren, bis er endlich an der Reihe ist. Dann aber spricht er launig-humorig über sein Leben mit Parkinson. "Schüttelreime", scherzt der ewige "Bulle von Tölz", seien von ihm aber keine zu erwarten. Er ist noch immer in ihm – der große Kabarettist.

Auf Bühnen stehe er zwar nicht mehr, aber dafür hat er ein Buch geschrieben. Es trägt den schönen Titel: "Heimat ist da, wo dir die Todesanzeigen etwas sagen". Anfangs als Erzählung gedacht, sei daraus eine Biografie geworden. Lanz will wissen, was es mit dem Titel auf sich habe und Fischer erzählt eindrucksvoll, wie er wegen seiner Erkrankung von München nach Passau gezogen sei – in das Haus seiner Großeltern. Und wie er in den Todesanzeigen gelesen habe, dass ein Ofensetzer verstorben war, den er kannte und wo er sich dachte: "Auch wenn er vergeht, ich habe ihn gekannt."

Abenteuerurlaub mit der Deutschen Bahn

Fischer, von der Krankheit gezeichnet, wirkt keineswegs wie einer, der mit dem Leben abgeschlossen hat. Dafür hat er viel zu viele Termine – "zum Lanz fahren" zum Beispiel, und vorher noch "zur Buchmesse". Er könne zwar nicht mehr so viel und weit reisen wie früher, aber auf Mallorca oder am Gardasee lässt es sich ja auch ganz gut aushalten. In die Sendung seien er und seine Lebensgefährtin Simone sogar mit dem Zug gekommen, "das ist ja bei der Deutschen Bahn auch schon ein Abenteuerurlaub", sagt der Kult-Star verschmitzt. Die Lacher sind ihm immer noch sicher.

Dabei hat es eine Zeit lang alles andere als gut um Fischers Gesundheit gestanden. Nach einer schweren Sepsis hing sein Leben am seidenen Faden. Zwei Monate lang verbrachte der heute 65-Jährige im "komatösen Zustand". Aber selbst, wenn er über diese Zeit berichtet, neigt er zum Humor: "Ich weiß nicht, ob es ein Traum war oder ob ich beim Arzt wirklich ein Bier bestellt habe."

Lange saß Fischer im Rollstuhl. Noch immer ist er auf Krücken angewiesen, "die Muskeln haben sich noch nicht wieder richtig aufgebaut". Aber er sei "voller Hoffnung und guten Mutes". Passau ist jetzt sein neues Zuhause. In München habe er, nachdem er das alte "Leben zurücklassen musste" und seine erfolgreichen Serien der Krankheit zum Opfer fielen, einfach "zu viel Freizeit" gehabt.

Gesang ist gut für die Stimme

Markus Lanz möchte wissen, was Fischer an der Krankheit am meisten nervt, und natürlich gäbe es gewiss eine lange Liste, aber Fischer klagt nicht. Er ist dankbar. Dankbar, dass seine Simone ihn pflegt und dankbar, dass es ihm jetzt "deutlich besser" geht. Er singe auch. Zwar nur zu "therapeutischen Zwecken", aber "der Gesang ist gut für die Stimme". Nur diese Einfrier-Momente, Fischer nennt sie "Freeze", verlangen ihm einiges ab, weil man dann wirklich "wie eingefroren" sei. Die Krankheit, betont er, verlaufe aber bei jedem anders.

Der Mann, von dem es einst im Internet angeblich hieß, er zähle zu den zehn reichsten Seriendarstellern der Welt (gleich neben Magnum-Darsteller Tom Selleck), frönt nach wie vor seiner Leidenschaft. In "Hoffnungsvolle Finsternis" schlüpft er in die Rolle eines im Rollstuhl sitzenden, an Parkinson erkrankten Pfarrers. Der Film kommt demnächst in die Kinos.


Bücher schreiben, Reisen, mit einem Serienauftritt liebäugeln: Nach Karriere-Ende sieht das ganz und gar nicht aus. Lanz sagt, verständlicherweise hätte Fischer sich auch aus der Öffentlichkeit zurückziehen können. Der sympathische Schauspieler aber hat sich lieber dazu entschlossen, mit "einer großer Grandezza" über das Leben zu berichten.

Verwendete Quellen
  • "Markus Lanz"-Folge vom 23. Oktober 2019
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