"Grill den Henssler": The BossHoss holen Höchstpunktzahl gegen Henssler-Ersatz

Eine verletzter Grillchef, ein überforderter Ersatzmann und zwei Großstadt-Cowboys, die nicht nur Christian Rach vom Hocker hauen: Der Start der "Grill den Henssler Sommer-Special"-Folgen lässt in punkto Entertainment kaum Wünsche offen.

Eine leichte Abendbrise, ganz viel Grillkohle und 480 Zuschauer in freudiger Erwartung: Zu Beginn der diesjährigen "Grill den Henssler Sommer-Special!"-Events ist die Laune rund um die Seebühne im Elbauenpark Magdeburg mehr als prächtig. Nur allzu gerne würde auch der Format-Boss vor lauter Freude auf den Tischen tanzen – kann er aber leider nicht. Dank einer "Sehnenentzündung im Bein" muss Steffen Henssler die Grillzange an einen ausgewählten Ersatz abgeben. Der Name des heutigen Grillchefs: Detlef Steves. Seine Mission: laut sein und dem verhinderten Boss den letzten Nerv rauben.

Letzteres gelingt dem Reality-TV-Bär auch schon nach wenigen Minuten. "Mein Gott, ich schmeiß dir gleich meinen Schuh an den Kopp!", brüllt Steffen Henssler in Richtung des Blut und Wasser schwitzenden "Hott oder Schrott"-Urgesteins. Von Minute eins an geht es am Grill hoch her. Während meterhohe Feuersäulen die Stimmung im Minutentakt weiter anheizen, bereiten sich auf der Gegenseite die eigentlichen Hauptdarsteller des Abends auf ihren großen Auftritt vor.

Cowboys versus Zankäpfel

Nach einem unaufgeregten Impro-Gang, einer durchwachsenen Vorspeise-Sause ("Gegrillte Soljanka vom Märkischen Kartoffelschwein"), inklusive Sprüche-Feuerwerk von Comedy-Ass Ilka Bessin, karren die beiden The BossHoss-Cowboys Alec Völkel und Sascha Vollmer zwei grillfeste Motorhauben auf die Bühne. Stilecht mit Boots und viel Denim geben die beiden Berliner vom Start weg Vollgas. Da staunen nicht nur die beiden Zankäpfel Steffen und Detlef, sondern auch Promi-Koch-Coach Lucki Maurer.

Auf der anderen Seite verzweifelt Steffen Henssler mittlerweile nicht mehr nur am sichtlich überforderten Detlef Steves. Auch der spontan zum Aushilfs-Grillmeister beförderte Show-Zivi Howan zieht das Küchen-Unheil an wie das Licht die Motten. Kartoffelschälen, Eiertrennen, Spargelzubereitung: Dem Team von Steffen Henssler gelingt nicht wirklich viel.

Kneipenfreundschaften und Trabant-Motorhauben

Ganz anders läuft es bei The BossHoss. Die beiden nebenberuflichen Kochbuch-Autoren finden neben dem Hochdruck-Grillen sogar noch genug Zeit für die eine oder andere gemütliche Plauderei mit Moderatorin Laura Wontorra. Es geht um alte Kneipenfreundschaften, gute und schlechte Rinderschultern und zum Grillen eher nicht geeignete Trabant-Motorhauben. Ja, auf der Promi-Seite ist man bestens gelaunt.

Auch punktemäßig haben Ilka Bessin, Alec Völkel, Sascha Vollmer und die später noch mit sahnigem "Schweizer Rahmwäh" ins Geschehen eingreifende Beatrice Egli alsbald die Nasen nahezu uneinholbar vorn.
Eifriges Punktesammeln, das Gezeter auf der Gegenseite und der fürs Nachspeise-Finale spontan vollzogene Rollentausch zwischen Laura Wontorra und Detlef Steves sorgen vor und hinter den Kameras aber nicht ansatzweise für so große Augen, wie der Moment der Hauptspeise-Verkostung.

The BossHoss liefern ab

"Big Block Steak & Hot Bones – Iron Flat mit Süßkartoffel-Smash und gegrilltem Markknochen", steht es in dicken Lettern auf der Speisekarte. Und The BossHoss liefern ab. Nach zwei 10-Punkte-Adelungen von Mirja Boes und Reiner Calmund steht Restauranttester Christian Rach von seinem Jury-Stuhl auf, wischt sich kurz den Mund ab und klatscht begeistert in die Hände.

"Natürlich gibt's auch von mir die Höchstpunktzahl. Ich habe hier noch nie einen so leckeren Fleisch-Hauptgang gegessen", schwärmt der Mann, der sonst eher für seine kritischen Töne bekannt ist. The BossHoss sacken satte 30 Punkte ein, schreiben mal eben im Vorbeigehen Lob-Geschichte und verpassen dem Team Henssler eine krachende Grill-Niederlage (Punkte-Endstand: 84 zu 65), die sich gewaschen hat.

Ob Hensslers verletzter Fuß eine Mitschuld am Ausgang des Abends trägt? Schwer zu sagen. Fakt ist: The BossHoss haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie nicht nur große Hallen rocken können, sondern auch mit Steaks, lecker Soße und Grillkohle im Gepäck in der ersten Liga spielen. In diesem Sinne: Yeehaw! Und guten Appetit!