Neues TV-Duell am Herd: Steffen Henssler kocht Tim Mälzer ab

Herausfordernde Blind-Date-Bestellungen, spontane Promi-Besuche und die geballte Ladung Küchen-Testosteron: Die erste "Mälzer und Henssler liefern ab!"-Folge ist ein Hochgenuss für alle Freunde der gehobenen Schlachtplatten-Kunst.

Im Kampf um den nationalen Koch-Thron stacheln sich die Küchenprofis Tim Mälzer und Steffen Henssler immer wieder gerne aus der Ferne an. Während der eine (Mälzer) auf seinen Koch-Rundreisen "Unmögliches" vollbringt ("Kitchen Impossible"), grillt der andere (Henssler) mit erlesenen Promis um die Wette ("Grill den Henssler).

So richtig nah kommen sich die beiden aber nur ganz selten. Bei "Mälzer und Hennsler liefern ab!" stehen sich die zwei Köche jetzt aber endlich einmal im Face-to-Face-Modus gegenüber. Die Format-Regeln sind schnell erklärt: Für ihren gemeinsamen Pop-Up-Lieferservice bekommen Tim Mälzer und Steffen Henssler pro Folge vier Koch-Aufträge mit "versteckten" Hinweisen.

Neunzig Minuten Kochzeit, dann Auslieferung!

Wahlweise per Bildbotschaft oder per Sprachnachricht erhalten die Köche Tipps, in welche Richtung es kulinarisch gehen sollte. Nach neunzig Minuten werden die Überraschungsmenüs dann höchstpersönlich ausgeliefert und von den bis zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Kunden bewertet.

"Das wird eine harte Nummer!", prophezeit Tim Mälzer. Und in der Tat, die beiden Gourmet-Experten kommen sofort ins Schwitzen. Befeuert von persönlichem Überehrgeiz wird die Hamburger Großraumküche gerockt als gäbe es kein Morgen. Sechs Unterlegplatten mit der Aufschrift "Our Moment" und ein Bibel-Foto dienen als erste Hinweise.

Mälzer und Henssler tappen im Halbdunkel

In der Küche teilt man Gedankengänge aus wie auf einem Rockkonzert. Laut und wild pendeln die schwitzenden Köche zwischen "Kindergeburtstag", "Hochzeitsfeier" und "Konfirmation". Stress macht sich breit. Während sich in der unbekannten Ferne eine Familie mit afrikanischen Wurzeln auf "Reis, Gemüse und pikante Schärfe" freut, tappen der Henssler und der Mälzer sich gegenseitig anpöbelnd im Halbdunkel.

"Hast du mir gerade den Herd heißer gedreht, du Pimmel?", rumpelt es durch die Küche. Ja, der Umgangston ist rau und nur ganz selten jugendfrei. Kurz vor knapp ist irgendwann alles zubereitet, verstaut und abfahrbereit. Zur Auswahl stehen Suppe und Lamm von Steffen Henssler und "Soulfood mit Gospel-Einschlag" von Tim Mälzer. Die Bewertung folgt direkt nach der Verspeisung. Die sechsköpfige Familie rund um Mutter Jenna und Vater Vickey hat entschieden: Die erste Runde geht an Steffen Henssler (vier zu drei Sterne).

"Das riecht nach Fisch für zwei gemütliche Senioren"

Für eine lange Analyse bleibt keine Zeit. Es geht Schlag auf Schlag. In Runde zwei gibt es maritime und vermeintlich "altbackene" erste Hinweise: "Das riecht nach Fisch für zwei gemütliche Senioren", sind sich die beiden Köche schnell einig. Aber Pustekuchen! Irgendwo in einem Hamburger Hochhaus wartet ein tätowiertes Fernsehabend-Pärchen ("Wir schauen Sonntags immer 'Tatort' zusammen") auf "mediterrane Leckereien".

Als wenn die News aus der "Hinweise"-Abteilung nicht schon schlimm genug wäre, fordert plötzlich auch noch eine spontan vorbeischneiende Ina Müller "lecker Essen" ein. Der Stress nimmt einfach kein Ende. In der Küche sieht es mittlerweile so aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Gut, dass den Kunden der wilde Zubereitungsspaß erspart bliebt. Irgendwo zwischen verspekuliertem Labskaus und ganz viel Kartoffelstampf liegen die Gewinnersterne verborgen. Abermals zieht Tim Mälzer gegen seinen Kontrahenten den Kürzeren.

Die letzte Runde entscheidet

Aber der gebürtige Elmshorner hat einen langen Atem: "Ich fühle mich gerade am Boden liegend. Aber es gab auch nicht umsonst sechs 'Rocky'-Teile!", meldet sich Tim Mälzer zurück. Nach einer "Das Auge soll mitessen"-Schlacht, bei der sich im Anschluss drei trinkfeste "Beste Freundinnen" über fruchtiges Curry, confierten Lachs und ein Hauch von Trüffel freuen, klatscht Tim Mälzer mit Küchenbesucherin Judith Rakers ab. Unentschieden! Die letzte Runde entscheidet also.

Geschenkt wird sich schon lange nichts mehr. Schweißgebadet kochen und bruzzeln die beiden Star-Köche noch einmal um die Wette – und das im wahrsten Sinne des Wortes: "Wer das Ding hier gewinnt, der bewirbt im Anschluss die Produkte des Gegners in einem Werbespot, ok?", schlägt Tim Mälzer vor.

Smudo is in the house

Abgemacht! Smudo schaut noch schnell vorbei und wundert sich über "so viel Hektik" zwischen den Töpfen und Pfannen. Für ein Hamburger Hilfsprojekt (acht Personen!) zieht man noch einmal alle Register. Vegetarier, Fleischesser, Fisch-Allergiker: Zum krönenden Abschluss ist extreme Flexibilität gefragt.

Schlussendlich wandern Flammkuchen, gebratener Römersalat und schön anzusehender Parma-Spargel in die Boxen. Alle sind gespannt wie Robin Hoods Flitzebogen. Wer darf sich nach der ersten "Mälzer und Henssler liefern ab!"-Folge die Krone aufsetzen und den Gegner für einen eigenen Werbespot "missbrauchen"? Nach knapp gut drei Stunden Sendezeit reißt Steffen Henssler schließlich die Fäuste in die Luft. Was für ein unterhaltsames Drama!