Zuschauer "entsetzt und fassungslos" über "Traumschiff"

Acht Monate mussten sich Fans gedulden, ehe das "Traumschiff" wieder in See stach. Doch die neueste Folge kam bei den Zuschauern überhaupt nicht gut an. Nick Wilder weiß auch warum.

Seit vier Jahrzehnten begeistern die Geschichten an Bord des "Traumschiffs" Millionen von Menschen. Auf die Folge am zweiten Weihnachtsfeiertag hatten sich Fans besonders gefreut. Denn vor wenigen Wochen feierte die ZDF-Reihe ein Jubiläum: Seit 40 Jahren schippert der Liebesdampfer über die Weltmeere. Die Jubiläumsfolge sorgte im Netz jedoch eher für Spott und Häme als für Lob und Anerkennung.

"Das hat mit dem 'Traumschiff' nix mehr zu tun"

"Die ganze Familie regt sich gerade auf. Das ist sowas von schlecht", kommentierte zum Beispiel ein Zuschauer parallel zur Ausstrahlung der "Traumschiff"-Folge. "Man weiß gar nicht, was man dazu sagen soll." Ein anderer Zuseher meinte: "Das hat mit dem 'Traumschiff' nix mehr zu tun." Ein weiterer User fragte sogar, ob das Satire sei.

Ebenfalls zu lesen: "Das 'Traumschiff' gehört seit meiner Kindheit dazu. Mir ist auch klar, dass es nicht anspruchsvoll ist, aber über diese Folge bin ich entsetzt und fassungslos. Was für ein Schwachsinn." Auch Kommentare wie "Das 'Traumschiff' ist ein Albtraumschiff" oder "Es muss doch verdammt schwer sein, eine derart schlechte Sendung zu produzieren" sind im Netz zu finden.

Der Grund für die Kritik an der neuesten "Traumschiff"-Folge sind die Geschichten rund um die Passagiere. So verliebt sich zum Beispiel eine Holzwirtin in einen Umweltaktivisten, der mit dem Schiff nach Schweden fährt. Die Schwester von Staff-Kapitän Martin Grimm will ihre Ehe retten, landet aber mit dem Touristenführer im Bett.

Besonders viel Kritik gab es für den Auftritt von Bülent Ceylan. Als gescheiterter Stand-up-Comedian arbeitet er gemeinsam mit seinem Bruder in der Küche, sucht dann an Land in einem Fluss nach Gold und darf später als Komiker auf der Bühne des "Traumschiffes" auftreten. "Jede Theater AG in jeder Schule hat bessere Drehbücher als diesen Klamauk", wetterte ein Zuschauer.

"Wie soll sich da etwas ändern?"

Einer ähnlichen Meinung ist auch Ex-"Traumschiff"-Star Nick Wilder. Dass man mal "die junge Generation der Drehbuchschreiber ranlassen" soll, sagte der Schauspieler schon vor mehreren Monaten. "Dazu stehe ich immer noch. Die Schreiber und Schreiberinnen sind aber leider immer noch dieselben! Wie soll sich da etwas ändern?", so Wilder im Gespräch mit t-online.

"Ein guter Film – egal ob seichte oder schwere Kost – basiert immer noch auf einem guten Drehbuch. An dieser alten Weisheit wird sich auch in Zukunft im Filmgeschäft nichts ändern. Produzent und Redaktion lesen es und entscheiden dann als Verantwortliche, ob sie grünes Licht geben", erklärt der Schauspieler weiter.

Er selbst war zehn Jahre lang als Schiffsarzt an Bord. Vor einem Jahr lief die letzte Folge mit ihm in der Rolle von Doc Sander. Etwa zwei Jahre zuvor verließ auch Sascha Hehn das "Traumschiff". "Ich glaube, Sasha Hehn und ich haben zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung getroffen", so Wilder. "Denn meine Oma hat mir zu ihren Lebzeiten schon damals den weisen Rat gegeben: 'Junge, geh immer dann, wenn es am schönsten ist.'" Zurück will Nick Wilder heute nicht mehr.