Heidi Klum: Der GNTM-Rabenmutter sind ihre Model-Schützlinge doch egal

Heidi Klum lächelt alle Vorwürfe gegen "Germany's next Topmodel" weg – und verteidigt ihre Selbstdarstellung damit, dass sie für Vielfalt kämpfe. Wann findet diese fragwürdige Inszenierung endlich ein Ende?

Es war zum Kopfschütteln, das Finale von "Germany's next Topmodel". Am Donnerstagabend schalteten neben den Fans des TV-Wettbewerbs sicherlich auch viele Kritiker ein und beobachteten Heidi Klum ganz genau. Denn: Im Vorfeld hatten ehemalige Teilnehmerinnen mit aufsehenerregenden Aussagen für tiefe Risse im Image der erfolgreichen Produktion gesorgt. Genaueres zu den Vorwürfen lesen Sie hier.

Eine Reaktion zu den schweren Anschuldigungen vonseiten der Chefjurorin – Fehlanzeige. Stattdessen drehte Heidi Klum die negativen Schlagzeilen auf ein Thema, mit dem sie ihren Ruf wieder aufpolieren kann: "Für unseren diversen Cast haben wir viel positives Feedback bekommen. Aber meine Models mussten sich auch viele nicht so schöne Kommentare anhören. Liebe Kritiker, ich muss Sie leider enttäuschen, wir machen genauso weiter wie bisher."

"Diversity" soll sie zur Weltverbesserin machen

Und so leicht nahm die gebürtige Deutsche die Opferrolle ein. Um dich aufzuklären, Heidi: Die Kritiker sprechen nicht von deiner mangelnden Expertise, Nachwuchsmodels auszuwählen – sie berichten von Manipulationen am Set, von körperlichen Verletzungen und Bodyshaming. Und da kann man sich leider nicht so gut rausreden. Also schwieg die selbst ernannte Modelmama lieber zu dem Thema und versuchte, die Daseinsberechtigung der Sendung mit ihrer viel betonten "Diversity" zu bekräftigen.

Und nicht nur das: Heidi Klum stellte sich auch noch als Revolutionärin der Modewelt dar. Sie sorge dafür, dass Frauen in den unterschiedlichsten Formen und Größen das Business verändern. "Wir schreiben heute Abend Geschichte, denn ich habe noch nie in meinen 25 Jahren als Fashiondesigner so viel Diversity gesehen auf einem Laufsteg", betonte Stargast Julien McDonald prompt. Ob für die Worte des Designers der PR-Manager den Stift gezückt hatte, um GNTM wieder in ein gutes Licht zu rücken?

Marina Hoermanseder bedankte sich sogar bei Klum. "Jede kann ein Model sein, und das ist genau das, was wir Designer brauchen", zeigte sie sich total begeistert. Wow, verändert Heidi Klum mit ihrem selbstlosen Einsatz bei GNTM etwa das weltweite Modelbusiness? Schafft "Diversity" eine bessere Gesellschaft und sagt Bodyshaming und Co. den Kampf an?

Sie liefert ihre Schützlinge den Fotografen aus

Ironie mal beiseite, das Schicksal ihrer "Meeeedchen" ist der 48-Jährigen doch komplett egal. Ihr geht es nur um eins: dass sie seit 2006, dem Start von GNTM, auf der Bühne stehen und sich inszenieren kann. Wieso sonst stellt sie sich als wahre Modelmama nicht vor die geladene Pistole und verteidigt die Arbeit von sich und ihrem Team – und räumt vielleicht sogar Fehler ein?

Dass sie da lieber die Medien und Öffentlichkeit ihr Ding machen lässt – ohne Rücksicht auf Verluste –, sah man schon bei den geleakten Aufnahmen des Nacktshootings während der Staffel. Bilder ihrer hüllenlosen Schützlinge kursierten im Netz – und Heidi unternahm nichts dagegen. Und seien wir mal ehrlich: Wer an einem öffentlichen Platz seine Models nackt neben Kamerateams posieren lässt, ist sich doch bewusst, dass die Paparazzi nicht lange auf sich warten lassen.

Trotz allem Gegenwind krallt sich Heidi Klum an ihr Format. "Das werden wir auch nächstes Jahr wieder tun", betonte sie im Finale – was in manchen Ohren schon fast wie eine Drohung klingt. Die Heidi-Show geht also weiter, auf Kosten junger Frauen, die von einer großen Karriere träumen.