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"Tatort" aus Münster mit Prahl und Liefers: Lohnt sich das Einschalten?


Kritik zum neuen Fall
"Tatort" aus Münster versagt am Ende

MeinungEin Kommentar von Janna Halbroth

Aktualisiert am 05.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Münster "Tatort: Magic Mom": Thiel (Axel Prahl) und Boerne (rJan Josef Liefers) arbeiten zusammen am Mordfall einer Influencerin.Vergrößern des Bildes
Münster "Tatort: Magic Mom": Thiel (Axel Prahl) und Boerne (Jan Josef Liefers) arbeiten zusammen am Mordfall einer Influencerin. (Quelle: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost)

Am Sonntag ermitteln Professor Boerne und Hauptkommissar Thiel. Wir verraten Ihnen, worum es geht und ob Sie für den Abend lieber andere Pläne machen sollten.

Der "Tatort" aus Münster ist gewissermaßen der Thermomix unter den Krimifans. Die einen hassen ihn, die anderen können nicht mehr ohne ihn. Auch der neueste Film mit Thiel (gespielt von Axel Prahl) und Boerne (gespielt von Jan Josef Liefers) wird sich ziemlich sicher einreihen. Das Thema: Momfluencerinnen.

Momfluencerinnen, das sind Mütter, die auf Instagram Inhalte über ihre Kinder und das Familienleben teilen. Im "Tatort" wird eine von ihnen Opfer eines Mordes, der von den Ermittlern aufgeklärt werden soll.

Mehr Gesellschaftskritik, weniger Krimi

Die Umsetzung des Themas als Krimigrundlage gelingt mal besser, mal schlechter. Die Drehbuchautorin Regine Bielefeldt entschied sich unter anderem für die Thematik, weil sie selbst Mutter sei und sich schon mehrere Tipps aus dem Internet geholt habe. Mit ihrer Geschichte wolle sie vor allem darauf aufmerksam machen, "wie hart der Wind den Momfluencerinnen von allen Seiten ins Gesicht weht". Das ist ihr gelungen. Die Kriminalgeschichte ist dabei allerdings auf der Strecke geblieben. Typisch Münster eben.

Der neue "Tatort" inszeniert sich als moderner Film, der allerdings mehr Gesellschaftskritik und weniger Krimi ist. Regisseurin Michaela Kezele gelingt mit einem Boerne als angehender Internetstar ein netter Clou und witziger Sidekick. Dafür wirken andere Themen wie hineingezwängt in einen Rahmen, der ohnehin schon aus allen Nähten platzt.

Hätte nicht sein müssen

Zum Beispiel sucht das Kommissariat Münster einen Sensibilitätsbeauftragten oder eine Sensibilitätsbeauftragte, der oder die vor allem Boerne in die Schranken weisen soll. Dramaturgisch will man im Münster-"Tatort" damit wohl Kritik abwehren, die das Wesen des Gerichtsmediziners infrage stellen könnte. Dessen Humor besteht immerhin zu einem Großteil aus chauvinistischen und frauenfeindlichen Möchtegern-Witzen, die heute so gar nicht mehr zeitgemäß sind. Da die Figur aber nach wie vor funktioniert und auch ihre Anhänger findet, kann man sich mit Gegenspielern wie Schrader (Björn Meyer) und Alberich (Christine Urspruch) vermeintlich galant aus der Affäre ziehen. Wirkt aber an dieser Stelle deplatziert. Vor allem, wenn die Dialoge dazu halbherzig sind und sich eher über die eigentlich ernst zu nehmende Thematik lustig machen, anstatt ihnen einen angemessenen Raum zu geben.

Lohnt sich also das Einschalten bei diesem neuen Münster "Tatort"? Jein. Die Herangehensweise an das Thema Influencerinnen ist nett gemacht, unterhält und hält einen guten Überraschungseffekt bereit. Fans der Reihe werden schon auf ihre Kosten kommen. Beim Ende allerdings müssen auch hartgesottene Münster-Schmachter beide Augen ganz fest zudrücken. Das ist nämlich gehörig danebengegangen. So ist es mit dem Thermomix schließlich auch. Man kann viele schöne Zutaten in den Zaubertopf schmeißen, doch wenn am Ende ein ungenießbarer Haufen dabei herauskommt, ist man doch arg enttäuscht.

Verwendete Quellen
  • "Tatort: Magic Mom" vom 5. März 2023
  • Eigene Recherche
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