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"Tatort"-Kommissarin Jasna Fritzi Bauer verrät: "Es war eine knappe Sache"


Jasna Fritzi Bauer
"Tatort"-Star verrät: "Das hat man mir nahegelegt"

InterviewVon Maria Bode

Aktualisiert am 03.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Interview
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Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
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Jasna Fritzi Bauer: Sie ermittelt am Sonntag in ihrem vierten "Tatort". (Quelle: Stefanie Loos/Getty Images)

Seit zwei Jahren spielt sie eine Hauptrolle im "Tatort". Jetzt war es an der Zeit, dafür gewissermaßen die Schulbank zu drücken, wie Jasna Fritzi Bauer t-online erzählt.

Jasna Fritzi Bauer spielt im Bremer "Tatort" die Rolle der Ermittlerin Liv Moormann. Ihr neuester Fall wird rasant und in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich, wie Sie hier nachlesen können. Die 34-jährige Schauspielerin hat dafür den Führerschein gemacht.

Im Gespräch mit t-online erzählt sie, ob sie beim Autofahren ein schlechtes Gewissen hat und wann ihre Toleranzgrenze erreicht ist.

t-online: Sie haben jetzt offenbar einen Führerschein – im neuen Bremer "Tatort" sitzen sie hinterm Steuer. Wie kam es dazu?

Jasna Fritzi Bauer: Ich habe im Juli meinen Führerschein gemacht und direkt bestanden. Das wurde für den "Tatort"-Dreh gewünscht – es war eine knappe Sache. Zwischen Prüfung und Drehbeginn war wenig Zeit, wäre ich durchgefallen, hätte ich nicht noch mal wiederholen können.

Was wäre dann die Alternative für den "Tatort"-Dreh gewesen?

Der Kollege wäre gefahren, glaube ich.

Sie sind 34 Jahre alt. Haben Sie zuvor noch nie beruflich einen Führerschein gebraucht?

Doch, eigentlich hätte ich den ein paar Mal vorher schon gebraucht. Jetzt hat man mir aber einmal mehr nahegelegt, dass es gut wäre, wenn ich einen Führerschein hätte.

Warum haben Sie den nicht schon vorher gemacht?

Ich hatte schon zweimal angefangen, habe aber beide Male nicht durchgezogen, weil ich umziehen musste. Dann habe ich lange gedacht, dass ich keinen Führerschein brauche, weil ich eh in Berlin lebe. Aber jetzt ist es doch nützlich, besonders mit den Carsharing-Optionen. Das nutze ich häufig, um meine Fahrpraxis zu vertiefen.

Wie häufig?

Ich fahre eigentlich jeden Tag, muss ich gestehen.

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Klingt, als hätten Sie ein schlechtes Gewissen?

Nein. Ich fahre ja auch nur, wenn ich Wege zu erledigen habe, die ich nur schwierig ohne Auto machen kann. Manchmal, zugegeben, aber auch aus Bequemlichkeit: Ich habe viele Termine am anderen Ende der Stadt, mit der Bahn müsste ich da zigmal umsteigen.

Sie haben sich schon häufiger politisch geäußert. Wofür setzen Sie sich ein?

Von 195 Ländern auf der Welt waren im Jahr 2021 nur 21 sogenannte vollständige Demokratien [gemäß dem Democracy Index des "Economist", Anm. d. Red]. Das ist sehr wenig. Da haben wir ein großes Privileg und deshalb müssen wir unser Wahlrecht ausüben. Dazu rufe ich oft auf.


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Wenn man mitentscheiden darf, sollte man es auch tun. Das ist eine Pflicht.


Jasna Fritzi Bauer


Dabei dürfen Sie selbst in Deutschland, wo Sie leben, nicht wählen, weil Sie zwar einen chilenischen und einen Schweizer Pass, aber keinen deutschen haben.

Ja. Ich zahle Steuern, arbeite, sollte eigentlich ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft sein, aber darf nicht wählen und mitbestimmen, was politisch passiert. Das finde ich blöd. Da ich nicht mal aus der EU bin, kann ich auch nicht an Kommunalwahlen teilnehmen. Das ist nicht schön. Ich lebe hier seit 34 Jahren und kann trotzdem nicht entscheiden, wer mich regiert.

Trotzdem rufen Sie andere zum Wählen auf?

Gerade deshalb. Wenn man mitentscheiden darf, sollte man es auch tun. Das ist eine Pflicht. Ich setze mich außerdem für soziale Gerechtigkeit ein. Und sehr im Vordergrund steht natürlich der Kampf gegen die braune Versumpfung.

Was meinen Sie damit?

Mich interessiert die Frage: Warum driften Menschen an den rechten Rand ab?

Wie gehen Sie vor, um das herauszufinden?

Ich versuche zuzuhören und zu überlegen, wie man Leute von anderen Ansichten überzeugen kann. Es ist wichtig, dass man zuhört und nicht auf seiner eigenen Meinung beharrt, über Werte und Ansichten nachdenkt. Da schließe ich mich nicht aus. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich nicht darauf bestehe, dass jemand im Gespräch mit mir richtig gendert. Nur bei rassistischen Äußerungen endet meine Toleranz. Das lasse ich nicht stehen.

Der neue Bremer "Tatort" mit dem Titel "Donuts" läuft am Sonntag, den 2. April 2023 um 20.15 Uhr im Ersten und wird dann auch in der Mediathek abrufbar sein.

Verwendete Quellen
  • ARD: "Tatort: Donuts" vom 2. April 2023
  • Gespräch mit Jansa Fritzi Bauer
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