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TV-Tipp: Fritzie - Der Himmel muss warten


TV-Tipp
Fritzie - Der Himmel muss warten

Von dpa
01.10.2020Lesedauer: 3 Min.
Fritzie (Tanja Wedhorn) vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern im Fach Biologie auch Werte, vor allem Menschlichkeit und Naturschutz.Vergrößern des BildesFritzie (Tanja Wedhorn) vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern im Fach Biologie auch Werte, vor allem Menschlichkeit und Naturschutz. (Quelle: Gordon Mühle/ZDF/dpa./dpa)
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Berlin/Hamburg (dpa) - Der Hammer kommt gleich in der ersten Szene. "Brustkrebs" lautet die ärztliche Diagnose für die Endvierzigerin Fritzie, attraktive und patente Lehrerin an einem Berliner Schulzentrum, Ehefrau eines Polizisten und Mutter eines halbwüchsigen Sohns.

Den Operationstermin hat die Medizinerin bereits angesetzt. Da habe sie doch Elternsprechtag, da könne sie gar nicht, antwortet die Patientin - und verabschiedet sich, um mit ihrem Fahrrad zum Unterricht zu sausen. Bittere Tränen wird sie erst später weinen - allein. So beginnt "Fritzie - Der Himmel muss warten" am Donnerstag um 20.15 Uhr im ZDF. Es ist eine Familien- und Schulserie mit der beliebten Tanja Wedhorn ("Praxis mit Meerblick") in der Titelrolle.

"Ein Spektrum von Wut, Verzweiflung, kompletter Aufgabe - und auf der anderen Seite unbedingter Lebenswille, Fröhlichkeit und Kraft" - so beschreibt Wedhorn ihren Part in den sechs 45-minütigen Geschichten im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Nach Drehbüchern von Kerstin Höckel und zwei Co-Autorinnen hat der Regisseur Josh Broecker ("Camping mit Herz") feinfühlig und alltagsnah inszeniert. "Wir zeigen kompakt drei Wochen im Leben Fritzies; sind also sehr eng an ihren Gedanken und Entscheidungen dran. Das ist ein wahres Geschenk für mich als Schauspielerin", sagt Wedhorn, die sich besonders freut, weil sie sonst eher in heiter-unterhaltsamen Rollen eingesetzt wird.

Leicht sei ihr die Aufgabe allerdings nicht gefallen. "Ich hab' zunächst gemerkt, dass es mich stark belastet und ich es als Anmaßung empfand, als gesunder Mensch eine Krebskranke zu spielen, während da draußen so viele Frauen dieses Schicksal haben. Auch wenn es mein Beruf ist", erklärte die 48-jährige Schauspielerin mit den leuchtend grünen Augen.

"Dann habe ich aber eine SMS bekommen von einer lieben Bekannten. Sie schrieb, dass ihre Mutter, ihre Schwester und eine Freundin mit derselben Diagnose jeweils komplett anders umgegangen seien. Und auch sie selbst sei mit den dreien unterschiedlich umgegangen. Das hat mich in meiner Gestaltung der Rolle freier gemacht." So beeindruckt Wedhorn nun mit einer zugleich tiefgründigen und leichtfüßigen, ganz unsentimentalen Darstellungskunst.

Über existenziell Erkrankte laufen im Fernsehen immer mal Spielfilme - so vor einigen Jahren das hochgerühmte "Blaubeerblau" mit Devid Striesow (2011) oder auch "Herbstkind" (2012) mit Katharina Wackernagel. Doch es ist ungewöhnlich, dass die Heldin einer Familienserie, dazu zur Primetime des Donnerstag-Sendeplatzes, mit so einer Diagnose umzugehen hat.

In der ersten Folge "Aus dem Gleichgewicht" müssen etwa auch Fritzies Mann Stefan (Florian Panzner, "Babylon Berlin") und ihr aufmüpfiger Sohn Florian (Nick Julius Schuck, "Das Mädchen am Strand") mühsam lernen, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Bald liegen die Nerven blank in der Familie. Dann lernt Fritzie noch den charmanten Bademeister Milos (Tobias Licht, "Die Inselärztin") kennen.

Überdies wird die Titelheldin im Schulalltag, in dem sie ihre Fassade unbedingt wahren möchte, besonders gestresst. Unter anderem hat Selma (Neda Rahmanian, "Der Kroatien-Krimi"), ihre beste Freundin und Direktorin, Ärger mit der Schülerin und Umweltaktivistin Hanna (Rosmarie Röse), die mit einer spektakulären Aktion die Klima-Debatte anfeuern will. Wie gewohnt und wie es ihrer Mentalität entspricht, will Fritzie helfen. Doch wird ihre Kraft für all das ausreichen?

"Will man solche Auseinandersetzung mit dem Tod sehen? Und wie kann in der Erzählung mit Kraft und Mut respektvoll die Waage gehalten werden? Das ist doch die große Frage bei den Verantwortlichen der Sender", sagt Wedhorn. "Es ist ein Risiko - und ich bin total froh, dass das ZDF das macht." Das Thema gehöre in die Öffentlichkeit.

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