t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Forscher zum Klimawandel: "Sehenden Auges in die Krise"


Klimaforscher deprimiert
"Menschheit läuft sehenden Auges in die Krise"

Von dpa, t-online
12.02.2014Lesedauer: 2 Min.
Die Wetterextreme der jüngsten Vergangenheit stehen in Verbindung zur globalen Erwärmung, sagen MeteorologenVergrößern des BildesDie Wetterextreme der jüngsten Vergangenheit stehen in Verbindung zur globalen Erwärmung, sagen Meteorologen (Quelle: imago/Kickner)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Hagel, Flutkatastrophen, Hitzesommer - diesen Mix an Wetterextremen gab es im vergangenen Jahrzehnt auch in Deutschland. Die Extreme häufen sich, der Klimawandel wird deutlicher und vieles spricht für einen hohen Anteil des Menschen an dem Problem. Der Klimaforscher Stefan Rahmstorf ist deprimiert.

Die Folgen der globalen Erwärmung könnten je nach Region sehr unterschiedlich sein, sagte Klimaforscher Stefan Rahmstorf. "Wir haben es zum Beispiel immer wieder mit Wetterextremen wie Hitzewellen und Starkregen zu tun, die durch den Klimawandel an Häufigkeit und Intensität zunehmen", sagte der Professor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.

Wie sich unsere Welt in hundert Jahren durch den Klimawandel verändern könnte, hatte Rahmstorf im vergangenen Herbst drastisch skizziert. Nun spricht er über einen Bericht des britischen Wetterdiensts. Dieser hat die extremen Regenfälle und Stürme der vergangenen Tage und Monate untersucht und eine Verbindung zur globalen Erwärmung gezogen.

Rahmstorf kann das nachvollziehen. "Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasser aufnehmen und dann abregnen. Die Leiterin des Wetterdienstes sagte dazu, dass seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1766 in Großbritannien nichts Vergleichbares passiert ist. Die Themse ist über die Ufer getreten. Das erinnert an die Donau- und Elbeflut bei uns im letzten Frühjahr", berichtete Rahmstorf.

"Ohne entschlossene Gegenmaßnahmen"

Auf die Frage, welchen Anteil der Mensch an solchen Schäden trage, sagte Rahmstorf, durch die industriellen Treibhausgase sei die globale Temperatur bereits um ein Grad Celsius gestiegen. Der Meeresspiegel steige, auch weil die Gletscherschmelze "in den vergangenen zehn bis 20 Jahren stark an Fahrt aufgenommen hat". Es sei deprimierend, "wie die Menschheit sehenden Auges in die Krise hineinläuft, ohne entschlossene Gegenmaßnahmen zu ergreifen".

Darüber, dass der Klimawandel menschengemacht ist, herrscht mittlerweile Einigkeit unter den Forschern weltweit. Eine Studie hatte tausende Untersuchungen zu diesem Thema ausgewertet. Das Ergebnis: 97 Prozent der Forscher sehen unsere Zivilisation als Ursache.

Abwarten ist erst recht teuer

Überwiegend kommen Forscher auch zu dem Schluss, dass die Bekämpfung des Klimawandels zwar teuer ist - Abwarten wegen volkswirtschaftlicher Schäden aber noch weit teurer. Der Fahrplan der Vereinten Nationen sieht nicht ohne Grund vor, dass der Anstieg der Global-Temperatur auf zwei Prozent begrenzt werden muss. "Dafür müssen spätestens ab 2020 weltweit die CO2-Emissionen fallen", hatte Rahmstorf im T-Online.de-Interview gesagt.

Den einen goldenen Weg dahin gibt es nicht, wohl aber viele Ansätze. Kurzfristig und im Vergleich zum Nutzen günstig, ließen sich etwa Methan und Ruß reduzieren. Viele der Vorschläge leuchten ein. Wie schnell sie vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern umzusetzen sind, bleibt dagegen eine große Frage.

Weil das Klima sich immer schneller verändere, ergibt sich laut Rahmstorf ein zusätzliches Problem für die Wissenschaft: Die Erfahrungswerte der vergangenen Jahrzehnte taugen nicht mehr als Basis, um künftige Entwicklungen vorherzusehen. "Der Mensch lebt damit mit einer zunehmenden Unsicherheit und muss mit mehr Überraschungen rechnen."

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website