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Kältewelle: "Hartmut" bläst Arktisluft nach Deutschland


Der richtige Winter kommt noch
"Hartmut" bläst Arktisluft nach Deutschland

Von afp, dpa
26.02.2018Lesedauer: 3 Min.
Schneepflug: Der Februar verabschiedet sich mit eisiger Kälte und Schneefällen.Vergrößern des BildesSchneepflug: Der Februar verabschiedet sich mit eisiger Kälte und Schneefällen. (Quelle: Jens Büttner/dpa)
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Eine Kältewelle hat Deutschland und Europa fest im Griff. Und es wird noch frostiger: Hoch "Hartmut" bringt eisige Arktisluft nach Mitteleuropa. Besonders für Obdachlose wird es gefährlich.

Auch in den kommenden Tagen werden Dauerfrost und Schneefälle das Wetter hierzulande prägen, wie am Montag der Deutsche Wetterdienst in Offenbach prognostizierte. Mit Temperaturen unter minus 20 Grad steht der eigentliche Winter sogar noch bevor. Und die gefühlten Temperaturen liegen in den kommenden Tagen mitunter weit unter den gemessenen.

Besonders kalt wird es nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in den kommenden Nächten in den Alpen und im östlichen Mittelgebirgsraum.

Warnung vor Schneeverwehungen

Grund ist Hoch "Hartmut", das arktische Luft nach Mitteleuropa bringt. Tagsüber herrscht weiter Dauerfrost, wie die Meteorologen mitteilten. Vor allem für den Norden wird am Dienstag zudem weiterer Schnee erwartet. Im Küstenbereich warnt der DWD vor Schneeverwehungen.

Am Mittwoch schneit es an der Ostsee noch leicht bis mäßig, ansonsten bleibt es trocken und die Sonne scheint bei Werten von minus acht bis minus einem Grad. In der Nacht zum Donnerstag wird es nochmals knackig kalt mit minus vier bis minus 15 Grad, tagsüber werden minus zehn bis plus ein Grad erwartet.

Etwas milder könnte es der Vorhersage zufolge in Richtung Wochenende werden. Genauere Angaben dazu könnten aber noch nicht gemacht werden, erklärten die DWD-Meteorologen. Für sie beginnt am Donnerstag mit dem 1. März der Frühling.

Lebensgefahr für Obdachlose

Als Folge von Schneeverwehungen und Glatteis gab es bereits jetzt vor allem in Norddeutschland vermehrt Verkehrsunfälle. Europaweit bereitete vor allem die Lebensgefahr für Obdachlose durch die klirrende Kälte Sorgen.

Berlin schuf als Reaktion auf den Dauerfrost nach Angaben von Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) hundert weitere Notfallschlafplätze für Obdachlose. Die Kältehilfe sei derzeit zu gut 90 Prozent ausgelastet, sagte Breitenbach im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Insgesamt gebe es mit der Erhöhung 1200 Schlafplätze.

In Baden-Württemberg appellierte Sozialminister Manne Lucha (Grüne) an die Bürger, noch aufmerksamer auf obdachlose Menschen zu achten. Diese seien jetzt großen Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Aufmerksamkeit könne Leben retten, erklärte Lucha.

Biest des Osten

Auch viele andere Länder sind derzeit von einem Wintereinbruch betroffen, weil eiskalte Luft aus Sibirien westwärts strömt. Der britische Wetterdienst erwartet die kälteste Woche im Vereinigten Königreich seit Jahren. Britische Medien gaben der Kältewelle den Namen "Beast of the East" (Biest des Osten).

In Rom lag am Montag erstmals seit sechs Jahren Schnee auf den Straßen. Die Schulen in der italienischen Hauptstadt blieben geschlossen. Mehrere Bahnhöfe wurden für Obdachlose geöffnet, um diesen einen Schutz vor der Kälte zu bieten. Auch in der kroatischen Hauptstadt Zagreb blieben zahlreiche Schulen aufgrund der Kälte geschlossen.

Obdachlose in Gewahrsam

In Polen kamen seit Freitagabend vier Menschen mutmaßlich wegen der Kälte ums Leben. In Goldap im Nordosten des Landes fielen die Temperaturen in der Nacht zum Montag auf minus 26,2 Grad. Auch in Litauen erfroren bei Temperaturen von bis zu minus 24 Grad in den vergangenen drei Tagen drei Menschen, wie die Nachrichtenagentur BNS berichtete.

In Valence im Südosten Frankreichs wurde am Sonntag die Leiche eines 35-jährigen Obdachlosen gefunden. Bereits am Freitag war ein 62-Jähriger in einer Hütte im Wald in der Nähe von Paris gestorben.

Im Brüsseler Stadtteil Etterbeek ordnete Bezirksbürgermeister Vincent de Wolf an, Obdachlose in Gewahrsam zu nehmen, wenn sie sich nicht freiwillig in Notunterkünfte begeben. Die derzeitige Kälte stelle ein "größeres Risiko" dar, und es liege in seiner Verantwortung, Todesfälle zu verhindern, sagte de Wolf.

Verwendete Quellen
  • AFP, dpa
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