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Wetter: Stimmt die alte Bauernregel vom Siebenschläfer-Tag?


Siebenschläfer-Tag
Stimmt die alte Bauernregel?

Ulrich Weih

Aktualisiert am 28.06.2014Lesedauer: 2 Min.
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Wetter: Wird's eher schön - oder doch regnerisch? Die Bauernregel vom Siebenschläfer-Tag hilft derzeit nicht weiterVergrößern des Bildes
Wird's eher schön - oder doch regnerisch? Die Bauernregel vom Siebenschläfer-Tag hilft derzeit nicht weiter (Quelle: imago / Steinbach)

Am 27. Juni ist Siebenschläfer-Tag. Glaubt man der Bauernregel "Wetter am Siebenschläfer-Tag sieben Wochen bleiben mag", so wären Juli und August kühl und verregnet, der Sommer 2014 würde wohl ins Wasser fallen. Wir haben nachgehakt: Was ist dran an der Bauernregel? Besteht noch Hoffnung auf einen sonnigen und heißen Sommer?

An der einfachen Wetterprognose ist durchaus etwas dran, bestätigt der Meteorologe Fabian Ruhnau von MeteoGroup im Gespräch mit wetter.info. Schließlich beruht die Ableitung auf jahrhundertelangen Wetterbeobachtungen vorwiegend von Landwirten, die direkt und existentiell vom Wetter abhängig waren. Sie erkannten ein Naturphänomen und schlossen auf seine Regelmäßigkeit, ohne die genauen Ursachen zu kennen.

Jetstream beeinflusst Großwetterlage

Heute wissen die Meteorologen mehr: Ursache für die Großwetterlage - also das, was in der Bauernregel mit den nächsten sieben Wochen beschrieben ist - ist der Verlauf des Jetstreams. Dieses Windband verläuft in einer Höhe von acht bis zwölf Kilometern, es jagt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 540 Kilometern pro Stunde in West-Ost-Richtung um den Globus.

Die Lage des Jetstreams ändert sich immer wieder ein wenig - die Meteorologen sprechen dabei von planetarischen Wellen, erläutert Ruhnau. Wenn er relativ weit südlich verläuft, wird besonders viel feuchte - und im Sommer als kühl empfundene - Atlantikluft zu uns nach Deutschland geschaufelt.

Wenn der Jetstream dagegen weiter nördlich liegt, kann sich meistens nur ein sehr schwaches Islandtief bilden. Oft dehnt sich dann das Azorenhoch bis nach Mitteleuropa aus, und in der Folge erreicht uns Luft aus Südosteuropa oder dem Mittelmeer. Dann wird es überwiegend trockenen und sehr warm.

Siebenschläfer-Regel nicht so genau nehmen

In den Sommermonaten kommen die planetarischen Wellen zum Erliegen, Lage und Verlauf des Jetstreams bleiben für eine Weile relativ konstant. Doch der Wetterexperte betont, das sei momentan noch nicht der Fall: Aktuell ist die Lage des Streams noch instabil. Eine zuverlässige Prognose, wie das Wetter in den nächsten Wochen wird, ist daher noch nicht möglich. Das bedeutet aber auch, dass es dieses Jahr durchaus noch einen heißen Sommer geben kann, sagt Ruhnau.

Überhaupt dürfe man mit dem Siebenschläfer-Tag nicht so kleinlich umgehen. Denn zwischen der ersten Entdeckung dieser Bildung von Großwetterlagen gegen Ende des Mittelalters und heute hat Papst Gregor den Kalender reformiert. Im Jahr 1582 wurden zehn Tage im Kalender übersprungen - der Stichtag für die Bauernregel ist demnach eigentlich erst der 7. Juli.

Und die Zuverlässigkeit der Bauernregel? "In Süddeutschland liegt die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten der Regel bei 60 bis 70 Prozent", sagt der Meteorologe. Doch je höher man nach Norddeutschland kommt, desto unzuverlässiger wird der Siebenschläfer. An der Küste liegt die Wahrscheinlichkeit dann nur noch bei 50 zu 50. "Entweder es kommt so wie prognostiziert - oder aber ganz anders", so Ruhnau.

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