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Altersarmut: Ehemalige Gastarbeiter bekommen nur wenig Rente


Gefahr von Altersarmut
Ehemalige Gastarbeiter bekommen nur wenig Rente

Von afp, t-online
Aktualisiert am 07.09.2014Lesedauer: 2 Min.
Armando Rodrigues war der millionste Gastarbeiter in Deutschland. Er kam am 10. September 1964 am Bahnhof Köln-Deutz an und bekam ein Zündapp-Moped geschenkt.Vergrößern des BildesArmando Rodrigues war der millionste Gastarbeiter in Deutschland. Er kam am 10. September 1964 am Bahnhof Köln-Deutz an und bekam ein Zündapp-Moped geschenkt. (Quelle: dpa-bilder)
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Gastarbeiter der ersten Generation sind im Rentenalter oft arm. Sie seien "am unteren Rand der Gesellschaft überrepräsentiert", heißt es in einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, über die das Magazin "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe berichtet.

Die im Ausland angeworbenen Arbeitskräfte der 60er und 70er erhielten heute "deutlich niedrigere Renten", trügen "ein extrem hohes Armutsrisiko" und wohnten noch immer "bescheiden".

Demnach bekommen männliche deutsche Rentner eine gesetzliche Altersversorgung von durchschnittlich 1109 Euro (Frauen: 572 Euro), ehemalige Gastarbeiter im Schnitt aber nur 789 Euro (Frauen: 427 Euro). Die schmalsten Ruhegelder beziehen der Studie zufolge Migranten aus der Türkei: Unter ihnen gab es besonders viele ungelernte Arbeiter. Daher seien gerade sie häufig von Altersarmut bedroht.

Unter den Senioren mit deutscher Staatsangehörigkeit liegt dieses Risiko der Studie zufolge bei 12,5 Prozent, unter ehemaligen Gastarbeitern gelten dagegen 41,8 Prozent als armutsgefährdet.

Soziale Folgen der Migration

Die Wissenschaftler verstehen ihre Studie auch als Mahnung in der Zuwanderungsdebatte: Sie warnen davor, Einwanderungspolitik für "wirtschaftspolitische Zwecke zu instrumentalisieren". Dies habe "unabsehbare soziale Folgen für die Menschen, die ihre Heimat verlassen".

Vor 50 Jahren kam der millionste Gastarbeiter

In den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts zogen Millionen Migranten aus Südeuropa in die Bundesrepublik. Der Großteil der sogenannten Gastarbeiter stammte aus Italien, Portugal, Spanien, Griechenland oder der Türkei. Am 10. September jährt sich zum 50. Mal die Ankunft des "millionsten Gastarbeiters" in der Bundesrepublik. Am Bahnhof Köln-Deutz wurde der Portugiese Armando Rodrigues de Sá damals mit Blumen und einem Moped empfangen.

Rodrigues war zu diesem Zeitpunkt bereits 38 Jahre alt. Er arbeitete etwa sechs Jahre in Deutschland und starb 1979 mit nur 53 in seiner portugiesischen Heimat an Krebs.

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