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Goldpreis angeblich künstlich niedrig gehalten


Verschwörungstheorie
Goldpreis wird angeblich künstlich niedrig gehalten

Von t-online
Aktualisiert am 16.12.2013Lesedauer: 3 Min.
Gold hat zuletzt ständig an Wert verloren - das schürt bei Manchem MisstrauenVergrößern des BildesGold hat zuletzt ständig an Wert verloren - das schürt bei Manchem Misstrauen (Quelle: Heraeus Holding/dpa-bilder)
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Goldanleger hatten in den vergangenen Monaten wenig Freude an ihrem Investment. Wer vor einem Jahr zu Preisen von fast 1700 Dollar pro Feinunze zugegriffen hat, ist jetzt kräftig in den Miesen. Aktuell steht Gold nur noch bei gut 1240 Dollar. Lediglich der gestiegene Euro konnte die Verluste unter dem Strich etwas mindern. Doch warum verliert ausgerechnet eine Krisenwährung wie Gold an Wert, wenn die Notenbanken rund um den Globus wie wild neues Geld schaffen und in die Märkte pumpen? Es könnte eine Verschwörung dahinter stecken, schreibt die "Welt" unter Berufung auf einen Buchautor, der sich den Goldpreis genauer angesehen hat.

"Ob Gold steigt oder fällt, ist immer auch eine politische Frage, und es gibt einige Indizien dafür, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht", zitiert die Zeitung Dimitri Speck, Autor des Buches "Geheime Goldpolitik". Der Goldpreis wird zwei Mal täglich in einem Fixing festgestellt, zu dem sich fünf Banken zusammentelefonieren. Ähnlich wie beim Referenzzins Libor, der bekanntlich manipuliert wurde.

Degussa: Gold-Fixing ist transparent

Dies gilt beim Gold zwar als ausgeschlossen, sagte Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Geschäftsführer bei Degussa Goldhandel in Frankfurt der Zeitung, denn die Banken bezögen "indirekt - nämlich über Computer und Telefon - Hunderte, wenn nicht Tausende von Industrie- und Geschäftskunden" ein, wodurch das Verfahren vollkommen transparent sei.

Dennoch hat Autor Speck eine interessante Entdeckung gemacht: Bei der Analyse von Kursdaten fiel ihm auf, dass der Goldpreis regelmäßig zu bestimmten Uhrzeiten einen kräftigen Dämpfer bekommt. So markiert das Nachmittagsfixing im langjährigen Mittel von 1993 bis 2012 den Tagestiefstkurs.

Dies decke sich - Zufall oder nicht - mit dem Beginn der Bankenarbeitszeit an der Ostküste der USA, also etwa in New York, schreibt die "Welt". Doch was soll damit bezweckt werden? Speck vermutet, dass diese "schlagartigen Rückgänge" Goldanleger verunsichern sollen. Gold solle als alternative Währung diskreditiert werden und der Dollar-Standard erhalten bleiben. Die Anleger sollten das Gefühl bekommen, dass Gold kein "sicherer Hafen" sei.

Gold soll nicht zu teuer werden

Notenbanken hätten ein Interesse daran, den Goldpreis nicht zu stark steigen zu lassen, denn das signalisiere einen Wertverfall beim Papiergeld, zitiert die Zeitung Degussa-Chefvolkswirt Thorsten Polleit. Die US-Regierung dürfe sogar laut Gesetz den Goldpreis mithilfe eines Fonds manipulieren. Das besage der Gold Reserve Act von 1934.

Damals war der Privatbesitz von Gold in den USA verboten - das Edelmetall musste an den Staat verkauft werden. Gleichzeitig wurde der Exchange Stabilization Fund (ESF) gegründet, der es der US-Regierung ermöglicht, unter anderem auf den Goldpreis, aber auch auf andere Wechselkurse Einfluss zu nehmen.

Kein Gold in der ESF-Bilanz

Aufgrund des jüngsten offiziellen Statements des ESF von Ende November 2013 ist der Fonds jedoch nicht in Gold investiert, sondern hält neben Sonderziehungsrechten (einer künstlichen Reservewährung des IWF) und US-Staatsanleihen auch einige Milliarden Euro und Yen. Insgesamt ist der Fonds damit 101,5 Milliarden US-Dollar schwer, wobei rund die Hälfte auf die Sonderziehungsrechte entfällt.

Verschwörungstheorien um Gold haben Tradition

Doch es gibt auch andere Stimmen. "Verschwörungstheorien rund um den Goldpreis gibt es schon seit Jahrzehnten", sagt Uwe Zimmer, Vorstand der Meridio Vermögensverwaltung in Köln der "Welt". Er riet dazu, nach natürlichen Erklärungen für den Rückgang des Goldpreises zu suchen - und in diesem Fall sieht er die Korrektur nach einer Übertreibung als Ursache.

Und Polleit von Degussa weist in der Zeitung noch auf einen weiteren Umstand hin: "Manipulationen mögen kurzfristig Wirkung haben, sie können zum Beispiel einen Preisrückgang auslösen oder ihn verstärken." Gegen Fundamentaldaten könne man aber nicht bis in alle Ewigkeit angehen. Dauerhaft könnten die Marktkräfte nicht ausgehebelt werden.

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