Lebenshaltungskosten in Deutschland weit über Durchschnitt

Die Verbraucher in Deutschland bekommen weniger für ihr Geld als die Menschen in den meisten Staaten der Welt. Das Preisniveau liegt um 35,7 Prozent über dem Durchschnitt von 179 untersuchten Ländern, teilte das Statistische Bundesamt mit.

"Nur wenige außereuropäische Länder waren teurer", erklärten die Statistiker. Dazu gehört Australien, wo die Lebenshaltungskosten 38,4 Prozent höher sind als in Deutschland. Auch in Japan (plus 27,9) und Kanada (plus 14,1) müssen die Verbraucher deutlich mehr hinblättern. Im europäischen Vergleich war das deutsche Preisniveau nur leicht überdurchschnittlich - und es lag deutlich unter dem von Ländern wie Dänemark, Luxemburg, Schweiz oder Norwegen.

Anders fällt der Vergleich mit den boomenden Schwellenländern aus. In Indien zahlen die Verbraucher 71,8 Prozent weniger, in China und Russland jeweils 49,7 Prozent sowie in Südkorea 27,6 Prozent weniger. Auch in allen afrikanischen Ländern ist das Leben billiger als hierzulande, in Südafrika beispielsweise um 38,6 Prozent. In den USA leben die Verbraucher ebenfalls günstiger (minus 12,1 Prozent).

Kosten in Brasilien deutlich günstiger

Die Preise in Brasilien, dem Gastgeber der Fußball-WM, fallen um 12,8 Prozent günstiger aus als in Deutschland. "Generell reichten die Lebenshaltungskosten in allen am Vergleich beteiligten lateinamerikanischen Ländern nicht an Deutschland heran", erklärten die Statistiker. Deren Untersuchung basiert auf Daten aus dem Jahr 2011, die von der Weltbank zusammengetragen wurden.

Diese Angaben stützen sich auf Ergebnisse des internationalen Vergleichsprogramms (ICP) zu Kaufkraftparitäten und wurde am 30. April von der Weltbank veröffentlicht. Die Studie vergleicht dabei, wie viele Währungseinheiten eine bestimmte Anzahl von Waren und Dienstleistungen in unterschiedlichen Ländern kostet.