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Mieterbund beklagt: Mieter stöhnen unter hohen Betriebskosten


Zwei Drittel der Kaltmiete
Mieter stöhnen unter hohen Betriebskosten

Von dpa-afx, t-online
Aktualisiert am 01.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Heizung und Warmwasser lassen Betriebskosten in die Höhe schnellenVergrößern des BildesHeizung und Warmwasser lassen Betriebskosten in die Höhe schnellen (Quelle: imago-images-bilder)
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Bei den Betriebskosten vieler Mieter machen Heizen und warmes Wasser fast zwei Drittel des Betrages aus. Das geht aus dem neuen Betriebskostenspiegel des Deutschen Mieterbunds hervor. Unterm Strich müssen Mieter demnach im Schnitt 2,20 Euro pro Quadratmeter im Monat an Betriebskosten zahlen. Davon entfallen 1,16 Euro auf die Heizkosten und 0,27 Euro auf Warmwasser. Es zeige sich einmal mehr, wie richtig der Begriff der "zweiten Miete" im Zusammenhang mit den Betriebskosten sei, sagte Ulrich Ropertz vom Mieterbund. Denn der Aufschlag betrage inzwischen im Schnitt ein Drittel der Kaltmiete.

Die Ergebnisse beziehen sich auf inzwischen ausgewertete Abrechnungsdaten von 2012. Die "zweite Miete" liegt damit zwar in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Für das Abrechnungsjahr 2013 erwartet der Verband jedoch noch höhere Betriebskosten.

Rechnet man alle denkbaren Betriebskosten wie etwa Gartenpflege oder Kabelfernsehen zusammen, kommt der Mieterbund sogar auf einen Wert von 3,19 Euro pro Quadratmeter im Monat. Für eine 80 Quadratmeter große Wohnung wären dies 3062 Euro im Jahr.

Nebenkosten-Bremse gefordert

Nach Einschätzung der Wohnungswirtschaft tragen steigende Nebenkosten derzeit stärker zu höheren Wohnkosten bei als der Anstieg der Mieten. So seien die Kaltmieten bei den Mitgliedern des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent gestiegen, die warmen Betriebskosten aber um 2,8 Prozent. Diese Entwicklung müsse durch eine Nebenkosten-Bremse eingedämmt werden, forderte GdW-Präsident Axel Gedaschko. Der GdW vertritt bundesweit rund 3000 Wohnungsunternehmen, die sechs Millionen Wohnungen vermieten.

Plus 17 Prozent bei den Heizkosten

Insbesondere für Heizen und Warmwasser sind die Kosten im Abrechnungsjahr 2012 dem Mieterbund zufolge gestiegen: Die Heizkosten legten demnach um rund 17 Prozent zu, was auf die kälteren Wintermonate und einen Anstieg des Heizenergieverbrauchs zurückzuführen sei. Auch hätten sich höhere Energiepreise bemerkbar gemacht.

Zwar gibt es zwischen Ost- und Westdeutschland unterm Strich nur noch geringe Unterschiede bei den Betriebskosten. Allerdings muss dem Mieterbund zufolge für Grundsteuer, Müll, die Gebäudereinigung und Versicherungen im Westen teilweise deutlich mehr bezahlt werden als im Osten. Dort liegen die Kosten für Wasser und Abwasser sowie die Heizkosten jedoch höher.

Grundsteuer vielfach erhöht

Für das Abrechnungsjahr 2013 rechnet der Mieterbund mit gestiegenen Betriebskosten. In vielen Städten und Kommunen sei etwa die Grundsteuer erhöht worden, zudem kämen Zusatzkosten etwa für Legionellen-Überprüfungen oder Wartungskosten für Rauchmelder hinzu. Auch die Heizkosten dürften vielfach gestiegen sein. Zwar blieben die Energiepreise 2013 demnach weitgehend stabil, allerdings kletterte der Verbrauch um etwa fünf Prozent. Das lag am kalten und langen Winter Anfang 2013.

Zu den Kosten, die Mieter neben ihrer regulären monatlichen Miete bezahlen müssen, fallen "warme Betriebskosten" wie Heizung und Warmwasser, aber auch "kalte Betriebskosten" wie Abwasser, Grundsteuer, Müllbeseitigung, Versicherungen oder Gartenpflege.

Koalition will Mietpreisanstieg eindämmen

Derweil zielen die Pläne zur Mietpreisbremse der Großen Koalition vor allem darauf ab, einen zu starken Anstieg der Mieten zu verhindern. Geplant ist, dass die neue Miete in angespannten Märkten maximal zehn Prozent über dem ortsüblichen Niveau liegen darf. Wer bisher schon mehr verlangte, soll das aber weiterhin tun dürfen.

Zudem sind neu errichtete und umfassend modernisierte Wohnungen ausgenommen. Die angespannten Märkte sollen die Länder selbst ausweisen. Aus der Union und von Hauseigentümern wurde erneut Kritik an den Plänen laut, etwa dass sie zu wenig praxistauglich seien. In Kraft treten sollen die neuen Regeln im kommenden Jahr.

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