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Reichste Russin rechnet mit Kreml und Putin ab


Putins Wirtschaftspolitik ist das Problem
Reichste Russin rechnet mit dem Kreml ab

Von dpa
Aktualisiert am 04.07.2015Lesedauer: 2 Min.
Jelena Baturina, Ehefrau des ehemaligen Moskauer Bürgermeisters Jurij Luzhkov, gilt als die reichste Frau Russlands.Vergrößern des BildesJelena Baturina, Ehefrau des ehemaligen Moskauer Bürgermeisters Jurij Luzhkov, gilt als die reichste Frau Russlands. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die russische Oligarchin Jelena Baturina hält die wegen der Ukrainekrise verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland für ineffizient. Der Staat habe seine Mittel, um die Folgen in den Griff zu bekommen. Aber nicht der Westen ist das Ziel ihrer Attacken, sondern die Regierung - und damit auch Präsident Wladimir Putin.

"Der Staat hilft den kremlnahen Großfirmen, die von den Sanktionen getroffen werden sollen", sagte die Wahl-Österreicherin dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" auf die Frage nach den Folgen der Sanktionen für die russische Wirtschaft.

Seit 2000 sei es so, dass vor allem Unternehmen aufgestiegen seien und Geld verdient hätten, die vom Staat mit Aufträgen versorgt wurden. "Privatunternehmen und kleine Unternehmen aber leiden. Das ist entsetzlich", so die Milliardärin.

Rücktritt der Regierung gefordert

Mit Hinweis auf die miserable Lage großer Teile der russischen Wirtschaft forderte Baturina den Rücktritt Dmitri Medwedews als Regierungschef.

Medwedew ist ein Zögling Putins. "Ich verstehe nicht, warum Medwedew immer noch Premierminister bleiben darf - so miserabel, wie es um unsere Wirtschaft bestellt ist", so die Magnatin.

Nicht die Sanktionen oder der niedrige Ölpreis seien Russlands Problem, sondern die Wirtschaftspolitik. Es gebe "kein wirkliches Unternehmertum mehr".

Rache gegen Ehemann

Baturina hatte nach dem Zerfall der Sowjetunion ein Konzernimperium aufgebaut und gilt als reichste Frau Russlands. Dabei soll sie von Großaufträgen ihres Ehemannes Jurij Luschkow profitiert haben, der von 1992 bis 2010 Oberbürgermeister Moskaus war.

Luschkow wurde dann im September 2010 vom damaligen Präsidenten Medwedew abgesetzt - wegen des Vorwurfs der Korruption.

"Mein Mann hat Medwedew die Unterstützung für eine zweite Amtszeit verweigert. Dafür rächte sich Medwedew, indem er meinen Mann entmachtete. So banal sind die Dinge in Russland", sagte Baturina in ihrem ersten Interview seit dem Sturz ihres Mannes dem "Spiegel".

Krim-Annexion richtig

Baturina verteidigte gleichzeitig die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland. "Europa hat sich bei der Abspaltung des Kosovos von Serbien auch nicht um das Völkerrecht geschert", sagte sie. "Für uns Russen war, ist und bleibt die Krim russisch."

Der völkerrechtliche Status der Halbinsel ist ungeklärt und einer der Streitpunkte zwischen dem Westen und der Ukraine auf der einen und Russland auf der anderen Seite.

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