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Panzer, Raketen, Hubschrauber: Russlands Waffenschmieden boomen - trotz Sanktionen


Panzer, Raketen, Hubschrauber
Russlands Waffenschmieden boomen - trotz Sanktionen

Von spiegel-online
30.07.2015Lesedauer: 2 Min.
Trotz Embargo: Russlands Rüstungsindustrie boomt weiter.Vergrößern des BildesTrotz Embargo: Russlands Rüstungsindustrie boomt weiter. (Quelle: Reuters-bilder)
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Mehr Umsatz trotz Isolation durch den Westen: Russlands Waffenbauer verzeichnen ein Plus von bis zu 50 Prozent. Der Kreml rüstet seine Armee mit modernen Waffen hoch - aber auch die Exporte ins Ausland wachsen.

Sanktionen? Welche Sanktionen? Den größten russischen Rüstungskonzernen haben die westlichen Handelsbeschränkungen im vergangenen Jahr offenbar wenig geschadet. Das geht aus einer Analyse der amerikanischen Fachzeitschrift "Defense News" hervor. Während das Geschäft von großen Rüstungskonzernen wie Lockheed Martin oder Boeing rückläufig war, wuchsen die Umsätze der Konkurrenz aus Osteuropa sprunghaft.

Almas Antei, ein auf Luftabwehrsysteme spezialisiertes Unternehmen, schob sich in der Rangliste der größten Rüstungsschmieden vor auf Platz elf. Der Umsatz stieg 2014 um mehr als zehn Prozent. Russian Helicopters (Platz 23) verzeichnete ein Plus von 16,3 Prozent. Die Tactical Missile Cooperation (Platz 31) steigerte ihre Umsätze sogar um 48,6 Prozent. Der Konzern stellt unter anderem Raketen für Russlands Luftwaffe her.

Insgesamt zählen laut "Defense News" sieben russische Firmen zu den Top-100-Waffenherstellern weltweit. Vor allem vermehrte Bestellungen des Kreml kurbeln ihr Geschäft an. Präsident Wladimir Putin will den Anteil moderner Waffensysteme der russischen Streitkräfte auf 70 Prozent erhöhen. Die russische Regierung will dafür in den kommenden Jahren die Rekordsumme von umgerechnet rund 330 Milliarden Dollar ausgeben.

Putin will Russlands Präsenz auf dem Waffenmarkt stärken

Aber auch der Export brummt. Russland ist nach den USA der zweitgrößte Rüstungsexporteur weltweit. Im vergangenen Jahr beliefen sich russische Waffenausfuhren auf mehr als 13 Milliarden Dollar. Gleichzeitig gingen 2014 neue Aufträge aus dem Ausland in Höhe von 15,9 Milliarden Dollar ein, das ist ein Plus von 2,2 Milliarden Dollar gegenüber 2013.

Präsident Putin misst den Rüstungsexporten strategische Bedeutung zu. Er fordert seine Beamten und die vaterländischen Rüstungshersteller regelmäßig auf, alles zu tun, um "Russlands Präsenz auf dem globalen Waffenmarkt zu stärken".

Russische Medien interpretierten die guten Geschäftsergebnisse als Beweis, dass die vom Westen verhängten Sanktionen gegen Russland keine Wirkung haben. Die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti veröffentlichte die Karikatur eines Bären, der mit Gewichten trainiert, auf denen "Sanktionen" steht.

Tatsächlich beteiligen sich Russlands beste Kunden nicht an den Strafmaßnahmen des Westens. Die wichtigsten Abnehmer sind Indien, der Irak, China und Vietnam, so der Chef der staatlichen Agentur für Rüstungsexporte.

Allerdings sind die Sanktionen an Russlands Waffenbauern nicht spurlos vorbeigegangen. Die Rüstungsimporte sind im vergangenen Jahr von 150 Millionen Dollar auf rund 100 Millionen Dollar gefallen. Rein quantitativ fällt der Rückgang kaum ins Gewicht. Qualitativ jedoch sehr wohl: Denn betroffen von den Beschränkungen sind vor allem Einfuhren von Elektronik für den Bau moderner Waffensysteme. Für gerade einmal sieben Komponenten aus Nato-Staaten hat das Verteidigungsministerium bislang heimischen Ersatz gefunden. Gebraucht werden 127.

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