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Ducati XDiavel macht Harley-Davidson Konkurrenz


Auto
Die Ducati XDiavel ist ein Powercruiser all'arrabbiata

Ralf Schütze, mid

05.02.2016Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Ein Power-Cruiser: die Ducati XDiavel.Vergrößern des Bildes
Ein Power-Cruiser: die Ducati XDiavel. (Quelle: Ducati)

Ducati sagt Harley-Davidson und Co. den Kampf an: Mit der XDiavel wollen die Italiener einen Hybrid aus legerem Cruiser und PS-starkem Kurvenjäger schaffen. Wir stellen das Power-Motorrad vor.

Mit breiten Walzen, vorverlegten Fußrasten und ordentlich Schubkraft soll Ducatis neuer Cruiser die Straßen dieser Welt erobern: XDiavel nennen die Italiener den brandneuen Ableger ihres Dampfhammers Diavel. Das X steht für Crossover, denn die jüngste Ducati vereint die Power ihres neu entwickelten V2-Motors mit der Gelassenheit typischer Cruiser-Motorräder. Neben dem Basismodell gibt es ab Ende Februar die edler und umfangreicher ausgestattete XDiavel S. Die Preise liegen zwischen 19.890 und 22.890 Euro.

Ducatis Zauberformel

Die Zauberformel der neuen XDiavel lautet: 5000 - 60 - 40: Bei 5000 Umdrehungen liegt das maximale Drehmoment von 128,9 Newtonmeter an, 60 ergonomische Kombinationen sind zur Anpassung an unterschiedliche Fahrertypen möglich, und 40 Grad Schräglage machen den immerhin 247 Kilogramm schweren Brocken zum überraschend agilen Kurvengerät. Das und die 156 PS Leistung sorgen jederzeit für erhabenen Vortrieb. >>

Die Drehmoment-Kurve der XDiavel gleicht einem Bergmassiv mit zwei Gipfeln. Neben der Höchstmarke gibt es einen zweiten Höhepunkt bei etwa 6250 Umdrehungen pro Minute. Die Maximale Leistung wiederum gibt der neue 90-Grad-V2 in Sportbike-Manier erst bei 9500 Umdrehungen ab.Flach und lang muss ein Cruiser sein. Deshalb hat sich die XDiavel um weitere drei Zentimeter gestreckt. Trotz über 1,60 Meter Radstand lässt sich das temperamentvolle Dickeisen erstaunlich flink durch Kurven zirkeln.

Super bequem

Zum wahren Cruiser machen das neue Motorrad vor allem zwei Faktoren: Die betont entspannte Sitzposition mit nach vorn verlegten Fußrasten und die ebenfalls zu Entspannung beitragende variable Kraftentfaltung. Während die Diavel ihre 130,5 Newtonmeter erst bei 8000 Umdrehungen auf die Kette wuchtet, gibt die neue XDiavel fast ebenso viel ans Hinterrad ab - allerdings als typischer Cruiser und als erste Ducati über einen wartungsarmen Zahnriemen, der die Motorkraft spürbar geschmeidig überträgt. >>

Der "Testastretta DVT 1262" ist ein völlig neu entwickelter 90-Grad-V-Motor mit Zwangs-Ventilsteuerung. Das Ducati-eigene, variable Desmodromik-System ist neben 62 Kubikzentimetern zusätzlichem Hubraum vor allem für den spürbar gesteigerten Druck verantwortlich.

Die Ducati-Entwickler wollten ihrem jüngsten guten Stück nicht nur Druck, sondern auch Temperament antrainieren. Und das ist ihnen voll gelungen, denn absolut quirlig eilt der Testastretta auch höheren Drehzahl-Regionen entgegen. Je nach Einsatzgebiet und Laune des Fahrers sind drei verschiedene Motor-Mappings anwählbar: Sport, Touring und Urban. Die Auswahl geschieht nach wie vor etwas umständlich, allerdings gewöhnt man sich daran. Das Sechsgang-Getriebe lässt sich leicht und präzise schalten und erhöht nochmals den Fahrspaß.

Sitzt wie ein Maßanzug

Besonders lobenswert am Konzept der XDiavel: Die weit nach vorn verlegten Fußrasten sind ab Werk nach vorn und hinten verstellbar. Weitere Variabilität bringen vier verschiedene Sitzbänke und drei unterschiedliche Lenkerpositionen. Dadurch lässt sich der Italo-Kraftprotz individuell auch auf extreme Körpermaße einstellen. Stefano Tarabusi, Produktmanager der XDiavel, betont: "Damit sitzt unser Cruiser für unterschiedliche Figuren wie ein Maßanzug." Recht hat er: Der Autor mit zwei Metern Körpergröße kam bei ersten Testfahrten rund um San Diego im Sattel der XDiavel sehr gut zurecht, ein kaum mehr als 1,70 Meter großer Kollege ebenso.

Die XDiavel hat auch reichlich Elektronik an Bord: Komplett abschaltbares Kurven-ABS von Bosch ist ebenso serienmäßig wie die achtstufige Traktionskontrolle DTC. Zwei 17-Zoll-Räder fallen hinten in 240-er-Dimension sehr breit, vorn als 120-er relativ zurückhaltend aus. Nach dem Vorbild der für Länge und Gewicht erstaunlich flinken Diavel tänzelt auch die XDiavel relativ spielerisch über die kurvigen Bergstraßen im südkalifornischen Hinterland. >>

Dimension und Charakter der Pirelli-Diablo-Rosso-II-Reifen unterstützen diese Charakter-Eigenschaft des neuen Cruisers. Die beiden Gummiwalzen kleben wie Tapetenkleister auf dem Asphalt. Allerdings ist der dicke Hinterreifen kaum abgedeckt. Das sieht zwar lässig aus, schleudert aber Regennässe oder Rollsplit nach oben.

Das Fazit

Auf der ersten Fahrt mit dem Power-Cruiser überzeugte die XDiavel auf ganzer Linie. Im Kurvengewirr der Interstate 94 nahe Mexiko trumpfte sie mit einer einzigartigen Kombination aus agilem Handling und relaxten Cruiser-Tugenden. Gipfel ihrer Impulsivität: Eine dreistufige Launch Control weckt sogar den Dragster in der XDiavel und sorgt für bestmögliche Beschleunigung aus dem Stand.

Spätestens damit geht die neue Italienerin extrem rabiat zur Sache. Das macht sie zur besonders scharfen Alternative unter allen Cruisern dieser Welt. Gut möglich, dass schon bald in einigen Garagen ein Schild abgehängt wird, auf dem bisher zu lesen war: "Harley Parking Only."

Bilder der neuen Ducati XDiavel sehen Sie auch in unserer Fotoshow.

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