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Honda S2000: Preiswerter Roadster mit PS-Rekord


Neuvorstellungen & Fahrberichte
Honda S2000: Preiswerter Renner mit PS-Rekord

driver.de, Ulrich Feld

Aktualisiert am 19.08.2013Lesedauer: 4 Min.
Honda S2000Vergrößern des BildesHonda S2000 (Quelle: Hersteller-bilder)
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Wer den spezifischen Reiz eines Honda S2000 erfahren will, muss erstens hart im Nehmen sein. Der Honda S2000 ist eng geschnitten, bietet nur einen kleinen und stark verwinkelten Kofferraum und verwöhnt anders als etwa ein Nissan 350 Z auch nicht mit einem reich bestückten Armaturenbrett. Zweitens sollte er etwas Zeit zur Ausfahrt mitbringen, denn der kleine Motor muss unbedingt gut warmgefahren werden. Und drittens muss er jede Scheu vor hohen Drehzahlen ablegen: der Honda S2000 holt seine Leistung von 240 PS aus einem Hubraum von nur zwei Litern. Macht eine Literleistung von 120 PS. Und das ohne Turbolader oder Kompressor, sondern eben nur durch hohe Drehzahl. Das war lange ein Weltrekord für Saugmotoren und bescherte der Maschine gleich fünfmal die begehrte Auszeichnung "International Engine of the Year". Bis heute hält der Honda S2000 den Rekord an Literleistung für Vierzylinder-Motoren.

Das Fahrerlebnis im Honda S2000 ist darum von einer ganz besonderen Art. Man kann mit dem Sportwagen zwar problemlos im Stadtverkehr mitschwimmen, eingehüllt von einer unaufdringlichen Geräuschkulisse. Auch bei unter 3000 Touren gibt es kein Ruckeln oder Verschlucken, dafür sind Honda-Motoren viel zu gut erzogen. Aber nach 240 PS fühlt sich der kleine Roadster nicht an.

Honda S2000: Roter Bereich bei 9000 Touren

Bis die Stadt mit ihrem unvermeidlichen Kriechverkehr einmal hinter dem Fahrer liegt und die Nadel des Drehzahlmesser bis knapp unter die 6000-Marke steigt. Dann ist auf dem Highway die Hölle los, vor allem akustisch. Das harte metallische Mahlen unter der pfeilförmigen Fronthaube des Honda S2000 scheint direkt von der Rennstrecke zu kommen, und wie der drehen kann! Im Honda S2000 beginnt der rote Bereich erst bei über 9000 Touren.

Rasante Fahrleistungen

Man wundert sich nur noch, warum andere Verkehrsteilnehmer auf einmal alle so langsam fahren. In 6,2 Sekunden schießt der Honda S2000 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 240 km/h. Diese Werte mögen heute vielleicht nicht mehr ganz so beeindrucken wie im Januar 1999, als der Honda S2000 auf der Detroit Motor Show das Licht der Autowelt erblickte. Mehr noch als die absoluten Zahlen aber begeistert, wie gierig der Honda S2000 jede Gaspedalbewegung in rasanten Vortrieb umsetzt.

Tückischer Honda S2000 bei Nässe

Und genau so direkt lenkt er sich auch. Perfekte Gewichtsverteilung und hervorragende Bremsen wecken den Schumi selbst im hartgesottensten Sonntagsfahrer. Wer die Möglichkeiten eines Honda S2000 ausloten will, sollte sich aber besser eine abgesperrte Strecke dafür aussuchen und auch die nur bei trockenem Wetter befahren. Honda hatte bei der Konzeption des S2000 eher die reine Roadster-Lehre als die Komfort-Klientel im Visier. Dementsprechend verzichtet der Honda S2000 in den ersten Baujahren auf elektronische Fahrhilfen, die sein Heck auch bei Nässe im Zaum halten. Wenn's regnet, drängt das Hinterteil des Honda S2000 massiv zum Fahrbahnrand. Erst ab Baujahr 2006 bekam ein Honda S2000 serienmäßig ESP.

Harte Federung und serienmäßige Stereoanlage

Hart und trocken wie sein Klang ist auch die Federung des Honda S2000. Dafür vermitteln die ausgezeichneten Sportsitze besten Seitenhalt und durch ihre Lederbezüge einen Hauch von Luxus. Dazu kommt eine gute Ausstattung mit serienmäßiger Stereoanlage. Die tut sich zwar schwer, es mit dem Konzert unter der Fronthaube aufzunehmen, aber auch im Honda S2000 fährt man nicht immer im Grenzbereich.

Honda S2000 ist kein Auto für Weicheier

Die Karosserie macht speziell bei einem offenen Auto mit starker Maschine einiges mit. Der Honda S2000 steckt aber selbst schärfste Kurven mit japanischem Gleichmut weg. Nichts wackelt, nichts zittert, höchstens der Fahrer bei rauerer Witterung. Die hohe Sitzposition beschert dem offenen Honda S2000 eine ausgezeichnete Übersichtlichkeit und dem Fahrer jede Menge Frischluft. Wer in diesem Auto am Gaspedal Wind sät, erntet Sturm. Ein Warmluftschal? Im Mercedes vielleicht, aber doch nicht im Honda S2000!

Über 100.000 Honda S2000 verkauft

Der Honda S2000 ist kein sportlicher Reisewagen wie eine Corvette C5 oder ein Mercedes der Baureihen SL oder SLK ,sondern eine kompromisslose Fahrmaschine. So was muss man mögen, was bei dem japanischen Sportwagen aber schon wegen seiner attraktiven Karosserie nicht allzu schwer fällt. Bis zum Produktionsende im Jahr 2009 verkaufte Honda weltweit rund 110.000 Exemplare. Das ist wenig im Vergleich etwa zum Porsche Boxster, aber doch nicht schlecht für ein so heißes Sportgerät.

Honda S2000 taugt für Motorsport

Japaner gelten als langlebiger Menschenschlag, wenn sie nicht gerade Harakiri begehen. Das muss irgendwie auf ihre Autos abfärben. Die Elektronik eines Honda S2000 macht auch bei Exemplaren mit hoher Laufleistung meist keine Probleme, und Holperstrecken setzen zwar dem Fahrer zu, nicht aber der Karosseriesteifigkeit. Rost entsteht nur durch schlecht reparierte Unfallschäden. Der Fahrspaß in einem Honda S2000 beginnt heute bei rund 8000 Euro für frühe Exemplare. Modelle ab 2004 versprechen wegen ihrer nochmals besseren Bremsen mehr Fahrsicherheit, und das ab 2006 serienmäßige ESP sollte dem Käufer ebenfalls einen Zusatzbetrag wert sein. Der Verbrauch ist mit zehn bis zwölf Litern auf 100 Kilometer erträglich, ebenso die Ersatzteilkosten. Mit aufgesetztem Hardtop wird der Honda S2000 übrigens nicht nur zu einem hübschen Coupé, sondern auch zu einer guten Basis für Motorsport.

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