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Acht Antriebe im Check, Teil 2: Dieser Motor ist der beste für Sie


Der große Motoren-Check – Teil 2
Erdgas und Autogas

Von Markus Abrahamczyk

Aktualisiert am 27.12.2022Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Tanken mit Gas: Die Kraftstoffe sind steuerbegünstigt und deshalb billiger als Benzin und Diesel.Vergrößern des Bildes
Tanken mit Gas: Die Kraftstoffe sind steuerbegünstigt und deshalb billiger als Benzin und Diesel. (Quelle: pierrephoto/getty-images-bilder)

Viele Autofahrer schwören auf Autogas als billige Sprit-Alternative. Aber welche Nachteile kauft man mit ein? Lohnt sich die Umrüstung? Die Pros und Kontras im Check.

Das Wichtigste im Überblick


TEIL 2: ERDGAS UND AUTOGAS

Rund 94 Prozent: So hoch ist der Anteil von Benzin- und Dieselautos auf unseren Straßen. Die Alternativen mit Gas- oder E-Antrieb sind also kaum zu finden. Dabei gibt es davon eine ganze Menge. Und immerhin, ihr Anteil steigt allmählich. Dafür sprechen viele Gründe: Mit so manchem Antrieb lässt sich günstiger fahren, die Reichweite steigt, die Emissionen sinken.

Jeder Motor hat aber seine typischen Stärken und Schwächen. Welche Lösung sich für Sie eignet, erfahren Sie hier im Überblick.

Der Erdgasmotor

Vorteile

Motoren, die mit Methan (also Erdgas und andere Kraftstoffe) betrieben werden, sind eine recht saubere Lösung, da sie wenige Schadstoffe ausstoßen:

  • 18 Prozent weniger CO2 als Benziner
  • 90 Prozent weniger Stickoxide als Diesel

Außerdem ist das Tanken sehr günstig, da Erdgas (auch CNG genannt) geringer besteuert wird als andere Spritsorten. Das gilt mindestens bis zum Jahr 2026. Erdgasautos können neben CNG auch mit Benzin oder Biogas betankt werden. Dazu haben sie einen zweiten Tank an Bord. Dadurch haben sie eine hohe Reichweite. Umgerüstete Autos behalten ihren großen Benzintank. Wenn ein Auto bereits ab Werk für den CNG-Betrieb ausgerüstet ist, hat es einen kleineren Benzintank. Er fasst etwa 15 Liter und kann notfalls die Strecke bis zur nächsten Erdgas-Tankstelle überbrücken.

Nachteile

Die Versorgung ist schwierig bei derzeit nur 800 Erdgas-Tankstellen in Deutschland. Aber: Das Tanknetz soll ausgebaut werden – auch entlang der Autobahnen. Dann soll man an jeder zehnten konventionellen Tankstelle auch CNG tanken können.

Ein kleinerer Nachteil ist, dass Erdgasautos wegen der zwei verbauten Tanks etwas weniger Stauraum bieten.

Modellangebot

Sie können Ihr Benzinauto auf einen Erdgasantrieb umrüsten lassen, bei einem Dieselauto ist der Aufwand in der Regel zu hoch. Außerdem gibt es um die 20 Modelle großer Hersteller.

Kosten

Käufer sollten bei einem serienmäßigen Erdgasauto mit einem Aufpreis gegenüber dem konventionellen Motor rechnen. Dieser Aufpreis beginnt bei etwa 1.000 Euro, ist also sehr gering. Vereinzelt bieten Hersteller während eines Aktionszeitraums ihre CNG-Autos auch ohne Aufpreis an. Eine Umrüstung kann zwischen 3.500 und 4.000 Euro kosten.

Tipp

Das Umrüsten ist häufig nicht sinnvoll. Insbesondere ältere Autos werden nicht mehr die nötigen Kilometer abspulen, damit sich die Ausgabe lohnt. In jedem Fall ist solch eine Umrüstung eine Aufgabe für den Fachmann. Wer ein Auto mit Erdgasmotor fahren möchte, kauft es am besten mit bereits umgerüstetem Antrieb.

Der Autogas-Antrieb

Vorteile

Auch Autogas (LPG) ist steuerbegünstigt und dadurch deutlich günstiger als Benzin und Diesel. Das Tankstellennetz ist dichter als für Erdgas (CNG): Mehr als 7.000 Tankstellen – also etwa jede zweite – in ganz Deutschland bieten Autogas an. Der Schadstoffausstoß ist gering. Die Gesamtbilanz sehe jedoch weniger gut aus, wenn man die Produktionsbedingungen berücksichtigt, sagen Kritiker.

LPG-Autos können auch mit Benzin betankt werden und haben eine dementsprechend hohe Reichweite.

Nachteile

Für LPG wird ebenfalls ein zweiter Tank benötigt, der meistens in der Reserveradmulde verbaut wird. Dieser Stauraum geht dementsprechend verloren. Im Gasbetrieb steht teilweise etwas weniger Leistung zur Verfügung, was allerdings kaum spürbar ist.

Modellangebot

Viele Autos mit Benzinmotor lassen sich umrüsten, der Aufwand ist relativ gering. Daneben bieten unter anderem Opel, Kia und Dacia einige Modelle mit serienmäßigem Autogasantrieb an. Dieses Angebot umfasst vor allem Klein- und Kompaktwagen.

Kosten

Das Umrüsten kostet zwischen 1.700 und 2.400 Euro. Der Aufpreis für ein serienmäßiges Autogasauto liegt häufig noch etwas höher. Dennoch kann sich dieser Aufpreis lohnen, insbesondere wenn Sie pro Jahr 15.000 Kilometer oder mehr fahren. Auch sehr durstige Oldtimer werden gerne umgerüstet. Autogas ist nur etwa halb so teuer wie Benzin.

Fahren Sie eher selten oder häufig? Kurze oder lange Strecken? Meist Stop-and-Go oder über die Autobahn? Davon hängt ganz entscheidend ab, welcher Antrieb für Sie am besten geeignet ist. Benziner und auch Diesel sind – dem Skandal zum Trotz – nach wie vor keine schlechte Wahl. Die Alternativen wie Elektro- oder Gasantrieb können aber unter Umständen eine bessere sein. Nehmen Sie sich vor dem Kauf die nötige Zeit zum Vergleichen und für ausführliche Probefahrten. Und lesen Sie auch die übrigen Teile unserer Serie. Die Links dazu finden Sie weiter oben.

Verwendete Quellen
  • Autoclub ACE
  • Kraftfahrt-Bundesamt
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Zukunft Erdgas e.V.
  • Eigene Recherche
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