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Ferrari 456: Superauto wird erschwinglich


Ferrari 456
Superauto wird erschwinglich

driver.de, Ulrich Feld

Aktualisiert am 13.11.2012Lesedauer: 3 Min.
Ferrari 456Vergrößern des BildesFerrari 456 (Quelle: Hersteller-bilder)
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Der Ferrari 456 kam, wurde gesehen und siegte. Vor zwanzig Jahren, im Oktober 1992, stellte Ferrari auf dem Pariser Automobilsalon seinen neuen 2+2-sitzigen Sportwagen für die große Reise vor und traf besonders optisch mitten ins Schwarze.

2+2-sitzige Sportwagen haben bei Ferrari eine lange Tradition. Aber noch nie zuvor hatte Ferraris Hausdesigner Pininfarina dieses Karosserie-Konzept mit einem so atemberaubenden Ergebnis umgesetzt wie bei dem bulligen 456 - übrigens dem letzten Ferrari mit Klappscheinwerfern. Die weichen und harmonischen Linien ergeben mit den markant eingezogenen Flanken an den Türen und der scharfkantigen Front einen faszinierenden Kontrast: der Ferrari 456 knistert regelrecht vor Spannung. Auch gegen sein aktuelles Nachfolgemodell Ferrari FF kann ein Ferrari 456 mühelos bestehen.

Luxus und Leder im Ferrari 456

Nicht minder erfreulich ist der Anblick des reich bestückten Armaturenbretts. Dazu umgibt der Ferrari 456 seinen Fahrer mit reichlich Leder. Es polstert nicht nur die Sitze, tapeziert den unteren Bereich des Armaturenbretts ebenso wie die Türen und hüllt die breite Mittelkonsole mit der legendären chromblitzenden Schaltkulisse ein. Der Ferrari 456 stellt sogar serienmäßig ein Kofferset aus dem edlen Naturmaterial zur Verfügung.

Ferrari 456: kein Viersitzer

Die vorderen Ledersessel bieten reichlich Platz, besten Seitenhalt und genügend Verstellungsmöglichkeiten. Die so genannten Rücksitze taugen höchstens dazu, autobegeisterten Kindern mal eine Runde im Ferrari 456 zu spendieren. Der Fahrer des Ferrari 456 sollte sie darum lieber als Gepäckablage nutzen. Kein Ferrari ist eine Familienkutsche, auch der 456 nicht.

Ferrari 456 mit Hubraumrekord

Mit 5,5 Litern Hubraum stellte der 12-Zylinder des Ferrari 456 einen Rekord auf: Er war der hubraumstärkste Ferrari, der je die heiligen Hallen in Maranello verlassen hatte. Seine 442 Pferdestärken sind darum auch von der besonders komfortablen Sorte. Untermalt von sonorem Brummen, erlaubt der Ferrari 456 passend zu der edlen Aufmachung auch bei niederen Drehzahlen ohne Ruckeln und Stottern ein gemächliches Bummeltempo.

Biest mit Zwölfzylinder

Aber das ist nur die eine Seite des Ferrari 456. Bei entsprechend nachdrücklichem Druck aufs Gaspedal auf freier Strecke und besonders bei über 5000 Touren wird der riesige Zwölfzylinder zur fauchenden Bestie und erinnert seinen Fahrer nachdrücklich an Ferraris glorreiche Rennvergangenheit. Mit 5,2 Sekunden für den Spurt auf Hundert und einer Höchstgeschwindigkeit von 302 km/h war der Ferrari 456 der damals schnellste je gebaute 12-Zylinder-Ferrari für die Straße und zudem das schnellste Auto mit mehr als zwei Sitzplätzen. Der Motor trieb auch die zweisitzigen 550/575 an.

Fahrwerksabstimmung zur Wahl

Bei solchen Kraftakten verwöhnt der Ferrari 456 seinen Fahrer mit einem bestechenden Fahrkomfort - zumindest nach Ferrari-Maßstäben. Besonders bei höheren Geschwindigkeiten überzeugt die Federung. Dass der Fahrer wahlweise eine mehr sportliche oder komfortable Fahrwerksabstimmung wählen kann, ist eher eine Spielerei als eine ernsthafte Option. Der Ferrari 456 ist ein GT für sportliches Reisen wie Klassiker vom Schlage eines Jensen Interceptor, Lamborghini Espada oder Maserati Ghibli.

Ferrari 456 lieber mit Komfort

Soll heißen, am besten lässt man den Komfort-Modus drinnen. Reise-Coupés dieses Schlages animieren nicht wirklich dazu, sie im Kurvengrenzbereich zu bewegen. Dazu ist der Ferrari 456 zu groß, zu luxuriös und mit einem Leergewicht von rund 1,7 Tonnen auch zu schwer. Zudem dürften nur wenige Eigentümer über die fahrerischen Fähigkeiten verfügen, die physikalischen Grenzen eines Ferrari 456 so auszureizen, dass sie den Unterschied zum Sport-Modus wirklich bemerken. Für Rennstrecken ist dieses bildschöne Auto darum nicht geeignet. Dafür aber macht der Ferrari 456 die Fahrt zu jeder Rennstrecke und auch sonst jede Reise zum Vergnügen - je weiter, desto besser.

Auch ein Ferrari 456 ist nicht wirklich billig

Rund 200.000 Euro kostete der Ferrari 456 in seiner facegelifteten Version als 456 M GT gegen Ende seiner Produktionszeit im Jahr 2004. Gemessen daran ist er heute ein echtes Schnäppchen. Sehr gute Exemplare sind heute ab 40.000 Euro erhältlich, die ab 1998 eingeführte M-Version kommt bis zu 20.000 Euro teurer. Entscheidend ist aber eher der Zustand, und die hängt wie bei jedem Ferrari sehr von der Solvenz des Vorbesitzers ab. Die Unterhaltskosten für einen Ferrari 456 bleiben sehr hoch. Wer ihn sich leisten kann, sollte einen mit Handschaltung nehmen. Die Automatik in der 1996 eingeführten GTA-Version war meilenweit von der Perfektion etwa eines Mercedes-Getriebes entfernt. Und wichtiger noch - erst die kleine Kugel des Alu-Schalters in der Hand zu spüren und beim scharfen Beschleunigen das Klack-Klack in der offenen Kulissenschaltung zu hören, macht eine Fahrt in diesem tollen Auto zur vollkommenen Sinnesfreude.

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