Offenbar aus Russland: Hackerangriff auf Luftfahrtbehörde

Prorussische Hacker haben nach Angaben der europäischen Luftfahrtbehörde Eurocontrol deren Webseite angegriffen und zeitweise lahmgelegt. Der Luftverkehr sei nicht betroffen.

Die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. "Die Webseite der Organisation ist seit 19. April Ziel von prorussischen Hackern", teilte Eurocontrol mit. Der Luftverkehr sei aber dadurch nicht betroffen.

Ein hochrangiger Eurocontrol-Beamter sagte dem "Wall Street Journal", dass wichtige Systeme der Flugsicherheit abgeschirmt seien. Sie seien nicht mit externen Netzwerken verbunden, über die Hacker eindringen könnten.

Allerdings sei die interne Kommunikation von den Angriffen betroffen. Die 2.000 Mitarbeiter hätten über andere Software kommunizieren müssen. Die Webseite war am Donnerstag zeitweise nicht erreichbar oder es dauerte lange, um sie zu laden. Im "Network Operations Portal (NOP" der Organisation gab es einen Hinweis an Fluggesellschaften, dass sie Flugpläne über andere Kanäle einreichen sollten.

Zuständig für den oberen Luftraum

Eurocontrol ist eine europäische Behörde, die 41 Staaten als Mitglieder hat und den europäischen Luftraum für den Flugverkehr überwacht und optimiert. Außerdem ist sie für den oberen Luftraum in Deutschland, Belgien, Niederlande und Luxemburg sowie dessen militärische Nutzung in einigen Mitgliedsstaaten zuständig.

Nach Recherchen des "Wall Street Journal" hatte die russische Hackergruppe Killnet auf Telegram eine Attacke auf Eurocontrol angekündigt. Die Gruppe rief demnach andere Hacker zu einem 100-Stunden-Marathon auf. Damit könnte ein DDoS-Angriff gemeint sein, bei dem ein Server mit einer Flut von Anfragen bombardiert wird. In einem anderen Telegram-Beitrag soll Killnet seine Aktion damit begründet haben, dass Eurocontrol mit der Nato verbunden sei und die Ukraine unterstütze.