Superschneller Datenfunk 5G Ausbau des Mobilfunknetzes schon 2019 möglich
Die Mobilfunkfrequenzen für den schnellen Datenfunk 5G sollen demnächst versteigert werden. Dafür sollen nun so schnell wie möglich die Regeln festgelegt werden. Dann könnten schon 2019 die Planung und der Aufbau der neuen Netze beginnen.
Die Regeln für die geplante Versteigerung von 5G-Mobilfunkfrequenzen sollen möglichst schnell geklärt werden. Das hat der Beirat der Bundesnetzagentur am Montag empfohlen, damit das Vergabeverfahren noch in diesem Jahr abgeschlossen werden könne. Der superschnelle Mobilfunk-Standard "5G" soll unter anderem die schnelle Datenübertragung zwischen Maschinen und automatisiertes Fahren ermöglichen.
Die Netzagentur will Frequenzen in den Bereichen 2 und 3,6 Gigahertz sowie bis Ende 2020 frei werdende UMTS-Lizenzen vergeben. Nach früheren Angaben sollen die Mobilfunkunternehmen möglichst schon 2019 mit Planung oder Aufbau der neuen Netze beginnen können.
"Weniger Spielraum für den Netzausbau"
Der Vorstandschef von Telefónica Deutschland (O2), Markus Haas, kritisierte, dass die Mobilfunkfrequenzen erneut versteigert werden sollen. Bei den bisherigen Versteigerungen hätten die Unternehmen mehr Geld als sinnvoll gewesen wäre an den Bund überweisen müssen. "Je mehr Geld für Frequenznutzungsrechte in die Staatskasse fließt, desto weniger Spielraum bleibt später für den Netzausbau", schrieb Haas in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Länder mit geringeren Frequenzkosten hätten eine deutlich bessere Netzabdeckung.
Union und SPD haben bei den Sondierungen für eine neue schwarz-rote Bundesregierung vereinbart, die Erlöse aus der Vergabe der UMTS- und 5G-Lizenzen zweckgebunden für den Ausbau der Gigabit-Netze einzusetzen. Diese sollen schnellere Internetverbindungen im Festnetz möglich machen.
5G auch in den USA ein Thema
Auch die US-Regierung erwägt Insidern zufolge den Aufbau eines eigenen ultraschnellen 5G-Mobilfunknetzes, um einer Spionagegefahr durch China zu begegnen. "Wir wollen ein Netzwerk bauen, so dass die Chinesen unsere Gespräche nicht mithören können", sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Er bestätigte damit einen Bericht der Webseite Axios.com. Die Überlegungen würden zurzeit auf niedriger Regierungsebene geführt und in sechs bis acht Monaten Präsident Donald Trump vorgelegt.
Quelle:
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters