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Stress in Schwangerschaft kann Depressionen beim Kind verursachen


Stress in Schwangerschaft begünstigt Depressionen beim Kind

Von dpa
Aktualisiert am 20.10.2013Lesedauer: 2 Min.
Stress in der Schwangerschaft geht am Ungeborenen nicht spurlos vorüber.Vergrößern des BildesStress in der Schwangerschaft geht am Ungeborenen nicht spurlos vorüber. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wenn eine Frau während der Schwangerschaft unter starkem Stress steht, hat das Kind später ein höheres Risiko für Depressionen. Diesen Zusammenhang hat der Jenaer Wissenschaftler Matthias Schwab bei einer Studie festgestellt. Eine wesentliche Ursache liegt im gestörten Schlaf des Babys im Mutterleib.

Eine übermäßige Anspannung der Mutter könne zu einer verfrühten Entwicklung des Traumschlafes beim Ungeborenen führen, erklärte Schwab in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. Diese frühere Reifung werde von häufigeren Wechseln zwischen Traum- und Tiefschlaf begleitet.

Körper gewöhnt sich an hohen Spiegel der Stresshormone

"Zudem kann das Baby für das ganze Leben stressempfindlicher werden", sagte Schwab weiter. "Wenn sich im Blut des Babys erhöhte Stresshormone befinden, denkt der Körper - bildlich gesprochen - diese erhöhten Werte seien normal." Zwar werde ein Großteil der mütterlichen Stresshormone in der Plazenta abgefangen, doch etwa zehn Prozent kämen zum Baby durch.

Erhöhte Stresshormonspiegel und häufige Wechsel der Schlafstadien seien auch ein Zeichen einer depressiven Erkrankung, betonte der Forscher. Dies erkläre, "warum Stress während der Schwangerschaft ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Depression im späteren Leben sein kann".

Traumschlaf ist wichtig für Gehirnentwicklung

Der Traumschlaf ist laut Schwab so wichtig, weil das Gehirn in dieser Phase sogar aktiver als im wachsen Zustand, während es sich im Tiefschlaf erholt. "Wir wissen noch nicht genau, was für eine Bedeutung diese Aktivität hat, aber sie scheint auch für die Entwicklung des Gehirns wichtig zu sein", sagt der Forscher.

Der Traumschlaf nehme zur Geburt etwa fünfzig Prozent des Schlafes ein und sinke bis zum Erwachsensein auf etwa zwanzig Prozent ab. Daraus schließen die Forscher, dass der Anteil des Traumschlafes vor der Geburt noch viel höher ist.

Was man vom Schaf über menschlichen Schlaf lernen kann

Schwab hat diese Erkenntnisse, die er auf der 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) in Wiesbaden vorstellen wird, bei Studien an Schafen gewonnen. Im menschlichen Mutterleib könne man die Reifung der Schlafstadien schlecht untersuchen. "Man kann zwar auf dem Ultraschall sehen, dass sich die Schlafstadien beim Menschen zwischen der 28. und 36. Schwangerschaftswoche entwickeln, aber man kommt nicht mit einem EEG an die Hirnaktivität ran. Daher braucht man ein Tiermodell", erklärt Schwab.

Stress in Schwangerschaft lässt Kinder ängstlich werden

Stress in der Schwangerschaft schadet dem Kind in mehrfacher Hinsicht. Psychologen und Biologen der Universität Konstanz konnte 2011 in einer Studie nachweisen, dass dies beim Ungeborenen sogar Auswirkungen auf genetischer Ebene hat, wodurch das Kind später bestimmte Verhaltensmuster entwickelt. Die Forscher hatten Fälle untersucht, in denen Mütter während der Schwangerschaft häuslicher Gewalt ausgesetzt waren. Die Kinder reagierten später in Stresssituationen ängstlicher oder angriffslustiger als andere Kinder. Die Erklärung der Forscher: Das Ungeborene stellt sich auf eine bedrohliche Umgebung ein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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