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Luxushotel Claridge's in London entfacht Zorn stillender Mütter


"Dafür sind Brüste da, Dummkopf"
Luxushotel entfacht Zorn stillender Mütter

Von afp, t-online
Aktualisiert am 08.12.2014Lesedauer: 2 Min.
Mit einem Gruppen-Stillen protestieren Mütter in London gegen die Diskriminierung öffentlich stillender Frauen.Vergrößern des BildesMit einem Gruppen-Stillen protestieren Mütter in London gegen die Diskriminierung öffentlich stillender Frauen. (Quelle: Reuters-bilder)
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Wer Frauen beim Stillen stört, macht sich der sexuellen Diskriminierung schuldig. Das besagt das britische Gesetz. Trotzdem verlangte kürzlich ein Londoner Luxushotel von einer Mutter, doch bitte Busen und Baby beim Stillen mit einem Tuch zu verbergen. Damit löste das Hotel eine erneute Debatte über das Stillen in der Öffentlichkeit aus.

Vor dem Fünf-Sterne-Hotel "Claridge's" im Nobelviertel Mayfair protestierten am Samstag etwa 15 Mütter mit einem Gruppen-Stillen gegen das Verhalten der Hotelmanager. Die Frauen reagierten auf das, was der 35-jährigen Louise Burns und ihrer drei Monate alten Tochter Isadora während einer nachmittäglichen Teestunde in der von vielen internationalen Gästen besuchten Nobelherberge widerfahren war.

Während des Gruppen-Stillens hielt eine der Demonstrantinnen ein Schild mit der Aufschrift "Dafür sind Brüste da, Dummkopf" hoch.

Als "Schlampe" beschimpft

Demonstrantin Emily Slough, die mit ihrer anderthalbjährigen Tochter an dem Protest teilnahm, berichtete, dass sie im Sozialnetzwerk Facebook wegen Stillens in der Öffentlichkeit schon einmal als "Schlampe" beschimpft worden sei. Derartige Vorfälle verunsicherten immer wieder Frauen, die dann mit dem Stillen aufhörten - für immer. Ihr Protest solle dagegen zeigen, dass Stillen "natürlich" sei.

Politiker nehmen Stellung

Das "Claridge's" beteuerte, stillende Mütter seien willkommen, das Hotel bitte aber im Namen aller Gäste um Diskretion. Gleichwohl schlug das Thema Wellen bis in die Regierungsspitze. Der Sprecher von Regierungschef David Cameron stellte klar, dass es "völlig inakzeptabel" für Mütter sei, wenn sie sich beim Stillen unbehaglich fühlten.

Zuvor hatte der Chef der rechtspopulistischen United Kingdom Independence Party (Ukip), Nigel Farage, geäußert, über die Verhaltensregeln müsse jeweils vor Ort individuell entschieden werden und Frauen könnten auch angehalten werden, "sich vielleicht in eine Ecke zu setzen". Später beteuerte Farage, wenn es nach ihm ginge, könnten Mütter stillen, "wo immer sie wollen".

Kritiker: öffentliches Stillen wie Wildpinkeln

Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu Diskussionen über das Stillen in der Öffentlichkeit. Dass Stillen die gesündeste Methode ist, Babys die erste Zeit ihres Lebens zu ernähren, ist unumstritten. Und nicht immer gibt es Rückzugsmöglichkeiten: Zum Beispiel bieten Fußgängerzonen oder Supermärkte keine Nischen oder dafür geeigneten Räumlichkeiten - mit einem hungrigen und heftig schreienden Baby sind Mütter dann auch nicht mehr wählerisch, Hauptsache sie finden einen Platz zum Sitzen.

Trotzdem bezeichnen Kritiker das öffentliche Stillen gerne als Erregung öffentlichen Ärgernisses und vergleichen es mit wildem Pinkeln. Schließlich sei doch Pinkeln genauso wie Hunger ein dringendes Bedürfnis.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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