t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuellesInflation

Deflation – Inflation: Was Verbraucher jeweils erwartet


Preisentwicklung
Deflation – Inflation: Was Verbraucher jeweils erwartet

t-online, Günter Beus

25.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Deflation kann ebenso kritische Folgen haben wie eine Inflation.Vergrößern des BildesEine Deflation kann ebenso kritische Folgen haben wie eine Inflation. (Quelle: pcess609/getty-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die Zentralbanken kämpfen gegen hohe Inflation. Doch ist das Gegenteil, die Deflation, wirklich wünschenswert? Was beides für Sie bedeutet.

Der Begriff "Inflation" ist Ihnen zuletzt häufig begegnet. Erst stieg während der Coronakrise die Nachfrage nach Konsumgütern wie Nudeln, Mehl oder Toilettenpapier, dann fehlte es an Rohstoffen wie Holz oder Metall. Der Ukraine-Krieg verstärkte die Beschaffungsprobleme zusätzlich. Die Folge: gestiegene Preise. Plötzlich bekamen Sie weniger für Ihr Geld. Das ist Inflation. Doch wissen Sie auch, was es mit dem Gegenteil auf sich hat, der Deflation?

Inflation: Wenn das Geld weniger Wert wird

Das Wort Inflation ist von dem lateinischen Wort "inflatio" abgeleitet und bedeutet "Aufblähung". Volkswirtschaftlich wird damit ein anhaltender Anstieg des allgemeinen Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen beschrieben. Von Inflation wird also nur gesprochen, wenn die Preiserhöhungen über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben.

Für Sie als Verbraucher macht sich eine Inflation dadurch bemerkbar, dass Sie mit derselben Menge Geld weniger konsumieren können. Ganz einfach: Haben Sie früher ein Stück Torte beim Konditor für zwei Euro bekommen und müssen heute drei Euro dafür zahlen, erhalten Sie für einen Euro jetzt deutlich weniger Kuchen.

Die aktuelle Inflationsrate von 7,4 Prozent (Stand: März 2023) hat sich insbesondere durch folgende Ereignisse entwickelt:

  • Nachschub- und Logistikprobleme im Verlauf der Coronakrise
  • anhaltende Niedrigzinspolitik, um die Wirtschaft zu stützen (Erhöhung der Geldmenge)
  • Ukraine-Krieg mit Ertragsausfällen in der Landwirtschaft und Produktionseinbruch in der Stahl- und Autozulieferindustrie
  • gestiegene Energiekosten, ausgelöst durch Gasembargos

Vor allem die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken hat die Geldmenge stark erhöht. Wenn die Geldmenge jedoch steigt und die Menge der Waren nicht in gleichem Maße zunimmt, können Sie für Ihr Geld weniger Waren erhalten. Daher erhöht die Europäische Zentralbank aktuell wieder schrittweise die Zinsen. Sie versucht damit, Ihrer Aufgabe nachzukommen, für Preisstabilität zu sorgen.

Deflation: Wenn Preise fallen und die Wirtschaft leidet

In einer Volkswirtschaft bezeichnet Deflation das Gegenteil von Inflation. Bei einer Deflation stellen Sie als Verbraucher fest, dass die Preise über einen längeren Zeitraum signifikant sinken. Dies geschieht bei einem Überangebot an Gütern und Dienstleistungen und einer Kaufzurückhaltung der Konsumenten.

Eine Deflation werden Sie recht selten erleben. Wirtschaftlich ist die Situation jedoch im Vergleich zur Inflation wesentlich kritischer. Der Grund: Sie ist das deutliche Vorzeichen einer kommenden Rezession. Die Folgen sind unter anderem eine hohe Arbeitslosigkeit.

Fiktiver Warenkorb zur Berechnung von Inflation und Deflation

In Deutschland wird die Inflationsrate vom Statistischen Bundesamt errechnet. Dazu verwenden die Statistiker den sogenannten Verbraucherpreisindex (VPI). Dieser Index misst monatlich die durchschnittliche Preisentwicklung sämtlicher Produkte, die private Haushalte konsumieren. Zur Berechnung wird ein Warenkorb verwendet, der etwa 700 Güter repräsentiert. Alle fünf Jahre wird die Gewichtung der einzelnen Bereiche aktualisiert.

Da die Gewichtung der einzelnen Ausgaben individuell unterschiedlich ist, wird Ihre persönliche Preissteigerung in der Regel von der allgemeinen Inflationsrate abweichen.

Beispiel

Der VPI gewichtet die Ausgaben für Wohnen, Wasser, Strom sowie Brennstoffe mit etwa 26 Prozent. Wenn Sie sich über ein abgezahltes Eigenheim freuen, wird Ihr Anteil für die Rubrik Wohnen einen geringeren Anteil an Ihren Ausgaben haben. Steigen die Preise hierfür überdurchschnittlich, wird dies Ihre "persönliche Inflationsrate" senken. Umgekehrt ist es jedoch auch möglich, dass Sie persönlich von Preissteigerungen stärker betroffen sind, als es die gemeldete Inflationsrate ausdrückt.

Verwendete Quellen
  • gevestor.de: "Gründe für Inflation und Deflation: Eine Übersicht" (Stand: 30.08.2012)
  • bpb.de: "Inflation" (Stand: 20.04.2023)
  • wirtschaftslexikon.gabler.de: "Deflation" (Stand: 20.04.2023)
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website