Ausbildung in Teilzeit - Vorteile und Regelungen

Obwohl die gesetzlichen Grundlagen schon seit 2005 geschaffen wurden, ist die Ausbildung in Teilzeit in Deutschland als Option für Auszubildende und Betriebe vielfach noch unbekannt. Erfahren Sie hier mehr zu dem Modell und den Rahmenbedingungen.

Was bedeutet Ausbildung in Teilzeit?

Bei einer Teilzeitausbildung wird die wöchentliche Ausbildungszeit verkürzt. Üblicherweise vereinbaren beide Parteien für die Tätigkeit in der Praxis - je nach den individuellen Erfordernissen - eine Stundenzahl zwischen 25 und 30 Stunden. Die Berufsschulzeit ist davon ausgenommen und findet in Vollzeit statt. Grundsätzlich kann die Ausbildung in Teilzeit in der Regeldauer von 3 Jahren abgeschlossen werden. Bei Bedarf kann der Gesamtzeitraum um maximal ein Jahr verlängert werden.

Aufgrund der Stundenreduzierung können die Gehaltszahlungen prozentual geringer ausfallen. In diesen Fällen ist es für Auszubildende empfehlenswert, sich nach staatlichen Unterstützungsleistungen zur ergänzenden Finanzierung des Lebensunterhalts zu erkundigen.

Wer kann eine Ausbildung in Teilzeit absolvieren?

Die gesetzlichen Grundlagen der Teilzeitausbildung regelt Paragraf 8 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG). Demnach ist ein 'berechtigtes Interesse' Voraussetzung für eine Ausbildung in Teilzeit. Dazu gehört beispielsweise die Betreuung eines eigenen Kindes, die Pflege von Angehörigen, Einschränkungen aufgrund einer Behinderung oder Engagement im Leistungssport.

Vorteile der Ausbildung in Teilzeit für die Auszubildenden und die Gesellschaft

Eine Teilzeitausbildung ermöglicht die bessere Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Verpflichtungen. Auf diese Weise kann für die oben genannten Zielgruppen die Möglichkeit geschaffen werden, einen qualifizierten Berufsabschluss zu erreichen. Damit eröffnen sich auch diesen Menschen Perspektiven für eine langfristig eigenständige Existenz.

Vorteile der Ausbildung in Teilzeit für die Unternehmen

Betriebe, die eine Teilzeitausbildung anbieten, können sich in der Außendarstellung als familienfreundlich positionieren und steigern so ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Gleichzeitig erschließen sie auf der Suche nach Fachkräften neue Arbeitsmarktpotenziale. Erfahrungen zeigen, dass die Auszubildenden in Teilzeit eine besonders hohe Motivation, Leistungsbereitschaft, Organisationsfähigkeit und Zuverlässigkeit beweisen.

Interessant ist die Ausbildung in Teilzeit gegebenenfalls gerade auch für kleinere Betriebe, denen die personellen und finanziellen Ressourcen für die Durchführung von Vollzeitausbildungen fehlen.