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Heizölpreise stoppen Talfahrt - jetzt kaufen?


Ölpreise
Heizölpreise weiter gesunken - jetzt kaufen?

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 15.06.2012Lesedauer: 3 Min.
Heizölpreise auf dem Rückzug: Verbraucher sollten jetzt nicht alles bestellenVergrößern des BildesHeizölpreise auf dem Rückzug: Verbraucher sollten jetzt nicht alles bestellen (Quelle: dpa-bilder)
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Die Heizperiode ist seit Wochen zu Ende, die Heizölpreise kamen ins Rutschen. In der vergangenen Woche wurde sogar der niedrigste Stand für Heizöl seit vergangenem Oktober markiert. Die Verbraucher mussten im bundesweiten Durchschnitt nur noch 82,60 Euro für 100 Liter Heizöl bezahlen (bei Abnahme von 3000 Litern). Doch nun steigen die Heizölpreise offenbar wieder. Der Heizöl-Dienstleister Fastenergy berechnete einen Durchschnittspreis von knapp 84 Euro. Regional unterschiedlich kosteten 100 Liter Heizöl zwischen etwa 87 Euro und gut 81 Euro. Sollten die Heizöl-Tanks jetzt aufgefüllt werden?

Rohölpreise auf tiefstem Stand seit Januar 2011

Die Preise für Heizöl folgen tendenziell den Preisen für Rohöl. Und genau diese hatten in den vergangenen Wochen zu einer Talfahrt angesetzt. US-Rohöl der Sorte WTI verbilligte sich vom Jahreshoch bei knapp 109 Dollar auf zuletzt etwa 82 Dollar, der Brent-Preis sackte um 30 Dollar auf 96 Dollar ab - das tiefste Niveau seit Januar 2011. Die zunehmende Nervosität der Anleger vor dem Hintergrund der verfahrenen Situation in der Euro-Schuldenkrise dämpfte die Kauflaune an den vergleichsweise riskanten Rohölmärkten.

Sorgen um die Weltwirtschaft

Insgesamt liegen die Ölpreise rund 25 Prozent unter den Jahreshöchstständen. Vor allem die Währungskrise in Europa und Sorgen um den Verlauf der Weltwirtschaft drückten den Preis. Den jüngsten Abwärtstrend löste offenbar der US-Notenbank-Präsident Ben Bernanke aus, weil er am vergangenen Donnerstag in einer Rede keine Hinweise auf ein weiteres Konjunkturprogramm gab.

Die deutschen Hausbesitzer spüren den Rückgang als Entlastung beim Heizölpreis. Rund 84 Euro je 100 Liter müssen die Kunden derzeit bezahlen, ein Rückgang von etwa 2,50 Euro gegenüber der Vorwoche. Eine Trendwende ist das nicht, aber eine Atempause. "Es gibt mehrere Faktoren, die in die gleiche Richtung wirken", sagte der Hamburger Energieexperte Steffen Bukold. So sei zu erklären, dass der Preis für Rohöl ziemlich zügig verfiel.

Spekulanten halten sich zurück

Zum einen hat sich auf den Finanzmärkten düstere Stimmung breitgemacht. Nicht nur Rohöl wurde billiger, sondern auch Industrie- und sogar Agrarrohstoffe. Der HWWI-Rohstoffpreisindex ging im Mai gegenüber dem Vormonat um 7,5 Prozent zurück, gemessen in US-Dollar. Auch die Aktienmärkte sind schwach. Die Spekulation, die Schwankungen der Preise nach oben wie nach unten verstärkt, hat sich vom Rohöl erst einmal abgewendet.

Entspannung im Orient

Zum anderen sprudeln die Ölquellen. "Saudi-Arabien fördert so viel Öl wie seit 30 Jahren nicht mehr", meldet das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut HWWI. "Über den Iran wird gegenwärtig gar nicht geredet", sagt Bukold. Und die Nachfrage nach Öl ist geringer als erwartet; in den USA und Europa gibt es kein Wachstum und auch der chinesische Öl-Durst nimmt nicht mehr so stark zu wie erwartet. All diese Faktoren haben die Lage auf dem Ölmarkt entspannt.

Spritpreise auf dem Rückzug

Auch die Spritpreise sind in den vergangenen Tagen gefallen. Super E10 kostete im bundesweiten Durchschnitt zuletzt 1,55 Euro und damit etwa 1,9 Cent weniger, wie der ADAC am Mittwoch mitteilte. Diesel verbilligte sich im gleichen Zeitraum um 2,3 Cent auf 1,40 Euro. Nach Berechnungen des Auto Clubs Europa liegen die Spritkosten zurzeit aber noch 3,4 Prozent höher als vor einem Jahr. Wenn nicht gleichzeitig der Euro so schwach wäre, könnten Autofahrer und Heizölkunden noch deutlicher profitieren.

Saisonale Tiefstände voraus

Heizöl dürfte zunächst nicht mehr viel billiger werden. Der Mark sei "überverkauft", sagte ein Rohstoffhändler bereits in der vergangenen Woche. Zudem wurden in den vergangenen beiden Jahren im späten Frühling jeweils Ende Juni/ Anfang Juli saisonale Tiefstände erreicht.

Guter Zeitpunkt zum Heizöl-Kauf gesucht

Ist nun also ein guter Zeitpunkt für den Heizölkauf? Oder sollten Verbraucher noch warten mit dem Füllen der Heizöl-Tanks? “Wer jetzt nachtankt oder nachtanken muss, hat zumindest einen klaren Preisvorteil gegenüber den Vormonaten“, sagte Heinrich Pickelmann, Vorstand des Bayerischen Brennstoff- und Mineralölhandels-Verbandes (BBMV).

Antizyklisch kaufen - mehrmals

Gleichzeitig warnte Pickelmann davor, auf einen niedrigeren Stand zu hoffen und den Heizölkauf deshalb hinauszuschieben. “Wir raten den Kunden, antizyklisch zu kaufen und nicht zu warten.“ Es sei besser, jetzt etwa die Hälfte des Bedarfs und den Rest übers Jahr verteilt zu kaufen. “Wer weitsichtig plant, hat am Ende des Jahres unter Umständen einen Preisvorteil“, sagte Pickelmann.

2011 war teuerstes Heizöl-Jahr aller Zeiten

Wogegen kaum jemand etwas tun kann: Im Vergleich zum Vorjahr ist Heizöl immer noch teuer. Im vergangenen Jahr lag der Heizöl-Preis an den meisten Tagen zwischen 77 und 89 Euro. 2011 gilt damit als das teuerste Heizöl-Jahr aller Zeiten. Doch 2012 könnte den traurigen Rekord sogar noch übertreffen.

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