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Green Bonds: Wie nachhaltig sind grüne Anleihen wirklich?


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Green Bonds
Wie nachhaltig sind grüne Anleihen wirklich?

Von Mauritius Kloft

13.10.2020Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Grüne Geldanlage (Symbolbild): Wie grün sind nachhaltige Anleihen wirklich?Vergrößern des Bildes
Grüne Geldanlage (Symbolbild): Wie grün sind nachhaltige Anleihen wirklich? (Quelle: Panthermedia/imago-images-bilder)

Früher musste die Geldanlage entweder sicher sein – oder eine hohe Rendite bringen. Heutzutage zählt auch die Nachhaltigkeit. Ein Beispiel für solche Anlagen sind grüne Anleihen. Aber wie grün sind sie eigentlich?

Das Bewusstsein für die Umwelt und das Klima wird in Deutschland immer größer. Durch die "Fridays-for-Future"-Bewegung hat es noch einmal einen deutlichen Schub erhalten.

Doch die Herausforderungen sind immens: Bis 2050 plant die EU klimaneutral zu sein. Ob das gelingt, steht noch in den Sternen. Klar ist aber: Auch bei der Geldanlage spielt das Bewusstsein fürs Klima eine immer größere Rolle.

Neben nachhaltigen Aktien stehen auch Green Bonds, also grüne Anleihen, hoch im Kurs. Doch was hat es damit auf sich? Wie funktionieren sie? Und sind sie auch wirklich nachhaltig – nur weil sie so heißen?

Was sind Green Bonds?

Green Bonds sind – wie der Name vermuten lässt – grüne Anleihen. Eine Anleihe ist ein Privatkredit, den Sie einem Staat oder einem Unternehmen gewähren. Den Staat oder das Unternehmen nennt man auch Emittent.

Dafür, dass Sie dem Emittenten der Anleihe Geld leihen, erhalten Sie einen Zins. Mit dem Geld können Firmen etwa neue Maschinen kaufen oder es in die Forschung stecken.

Das Geld aus einer grünen Anleihe verwenden die Firmen oder Staaten aber nicht für irgendwelche Investitionen – sondern stecken es in Umwelt- oder Klimaschutzmaßnahmen. Deshalb werden sie auch Klimaanleihen oder Climate Bonds genannt.

Wenn ein Staat eine grüne Anleihe auflegt, will er mit diesem Geld etwa ein Aufforstungsprojekt unterstützen. Doch es fehlen bislang noch einheitliche Regularien (siehe unten).

Gut zu wissen: Im Sommer 2020 hat Deutschland seine erste grüne Anleihe begeben – mit einem Emissionsvolumen von 6,5 Milliarden Euro. Auch viele Banken begeben Anleihen, regelmäßig tun dies etwa die staatlichen Förderbanken NRW-Bank sowie die KfW.

Wie funktionieren Green Bonds genau?

Eine Klimaanleihe funktioniert wie eine herkömmliche Anleihe. Sie leihen einem Staat oder einer Firma Geld und bekommen dafür einen Zins gezahlt. Lediglich der Verwendungszweck unterscheidet sich – und anhand diesem die genaue Ausgestaltung der grünen Anleihe.

Man unterscheidet in der Regel zwischen drei möglichen Formen eines Green Bonds:

  • Auf ein Projekt bezogen: In diesem Fall gibt es ein konkretes Projekt, das mit dem Geld aus der Anleihe finanziert werden soll.
  • Auf mehrere Projekte bezogen: In diesem Fall speisen sich mehrere Projekte zum Teil aus dem Geld, das mit der Anleihe eingenommen wird.
  • Auf ein Unternehmen bezogen: Es gibt aber auch Anleihen, die von Unternehmen ausgegeben werden, die in der Ökobranche aktiv sind – etwa einem Hersteller von Windkraftanlagen.

Was bringen mir grüne Anleihen genau?

Wie traditionelle Anleihen bringen Ihnen grüne Anleihen Erträge, auch Rendite genannt. Doch das Besondere: Wenn Ihnen Umwelt- und Klimaschutz wichtig ist, können Sie hier mit gutem Gewissen investieren. Wie grün eine Anleihe ist, hängt jedoch vom speziellen Projekt ab – Sie sollten sich also vor der Kapitalanlage gut darüber informieren.

Beachten Sie: Ebenso wie herkömmliche Anleihen hängt Ihr Risiko bei grünen Anleihen von der Bonität ab, also wie zahlungsfähig der Emittent ist, dem Sie Geld leihen.

Wie grün sind Green Bonds wirklich?

Das ist die entscheidende Frage. Denn einheitliche Regularien fehlen bislang noch. Es gibt jedoch freiwillige Standards, an die sich Firmen halten können, wenn sie eine grüne Anleihe auflegen. Beispiele hierfür sind die "Green Bond Principles" oder der "Climate Bond Standard".

Sie enthalten etwa die Vorgabe, dass die Unternehmen oder Staaten regelmäßig über die Klimaprojekte informieren sollen. Der "Climate Bond Standard" gilt als konkreter als die "Green Bond Principles".

Wichtig für Sie als Privatanleger ist: Informieren Sie sich vor einem Investment genau, wie grün eine Anleihe wirklich ist – also welches Projekt finanziert werden soll und wie konkret die Klimaziele ausformuliert sind, die mit dem Projekt erreicht werden sollen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • gabler-banklexikon.de
  • gruene-sachwerte.de
  • dasinvestment.com
  • dws.de
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