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Biontech: Impfstoffhersteller beschert Stadt Mainz Geldsegen


Milliarden erwirtschaftet
Mainz erhält Geldsegen durch Biontech-Steuern

Von dpa, dpa-afx
Aktualisiert am 09.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin (Archivbild): Durch die Herstellung des Corona-Impfstoffes war das Unternehmen dieses Jahr besonders erfolgreich.Vergrößern des BildesDie Biontech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin (Archivbild): Durch die Herstellung des Corona-Impfstoffes war das Unternehmen dieses Jahr besonders erfolgreich. (Quelle: C. Hardtx/ Future Image)
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Dank der Herstellung des erfolgreichen Corona-Impfstoffs hat die Firma Biontech allein im dritten Quartal mehrere Milliarden Euro Gewinn gemacht. Das lässt auch bei der Stadt Mainz die Kassen klingeln.

Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech hat im dritten Quartal einen Nettogewinn von rund 3,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Damit stieg der Gewinn in den ersten neun Monaten auf gut 7,1 Milliarden Euro, wie das Mainzer Unternehmen am Dienstag mitteilte. Für die Stadt Mainz bedeutet das einen unerwarteten Geldsegen.

Anstelle des geplanten Minus von 36 Millionen Euro werde die Landeshauptstadt zum Jahresende voraussichtlich einen Überschuss in Höhe von 1,09 Milliarden Euro verzeichnen, kündigte Finanzdezernent Günter Beck (Grüne) an. "Diese Entwicklung ist sensationell."


Für 2022 sei ein Plus von 490,8 Millionen Euro zu erwarten. Damit könne die Landeshauptstadt ihre Kassenkredite in Höhe von rund 634 Millionen Euro bezahlen und gelte bis Ende nächsten Jahres als schuldenfrei.

Noch im letzten Jahr machte Biontech Verluste

Wie rasant sich die finanzielle Lage von Biontech verbessert hat, zeigt ein Blick auf die Vorjahreszahlen. Vor einem Jahr waren noch Verluste von rund 210 Millionen beziehungsweise 352 Millionen Euro angefallen.


Der Umsatz, der vor allem vom Erfolg des gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer produzierten Corona-Impfstoffs getragen wird, stieg zwischen Juli und September auf knapp 6,1 Milliarden Euro nach 67,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Zwischen Januar und Ende September lag der Umsatz bei 13,44 Milliarden Euro nach knapp 140 Millionen Euro vor einem Jahr.

Mainz will Unternehmen entlasten

Die Stadt will dank des Geldsegens den Gewerbesteuerhebesatz von derzeit 440 Punkten auf 310 und damit auf das Niveau des benachbarten, wohlhabenderen Ingelheim senken. Dies werde zur Entlastung der in Mainz ansässigen Unternehmen von insgesamt 351,6 Millionen Euro im kommenden Jahr führen, sagte Beck. Über die geplante Senkung soll die Stadtverordnetenversammlung noch im November entscheiden.

"Nichts ist wichtiger, als die Schulden loszubekommen, damit die Stadt ohne Fesseln laufen kann", sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). "Wir gehen auch in den kommenden Jahren von einem deutlichen Überschuss aus."

Biontech gab unterdessen bekannt, in den ersten neun Monaten dieses Jahres gut 7,1 Milliarden Euro Gewinn erzielt zu haben. Wie viel Gewerbesteuer das Unternehmen an seinem Hauptsitz in Mainz bezahlt, war zunächst nicht klar.

IHK: Biontech hat Jahrhundertchance eröffnet

Die Stadt werde "eine neue Stufe zur Entwicklung des Biotech-Standorts zünden", einen sogenannten BioTechHub schaffen und den Weg zu einem weltweit führenden Standort für Krebs- und Altersforschung fortsetzen, kündigte Oberbürgermeister Ebling an. "Der Welterfolg von Biontech hat unserer Landeshauptstadt eine Jahrhundertchance eröffnet", sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen (IHK), Peter Hähner.

Es gebe Potenzial für rund 5.000 neue Arbeitsplätze in den nächsten zehn Jahren, sagte Ebling. Er rechne in diesem Zeitraum mit Investitionen in Höhe von insgesamt einer Milliarden Euro. Etwa 30 Hektar stünden für die Entwicklung eines Biotechnologie-Campus mit direkter Anbindung an Uniklinik und Universität bereit. Weitere Flächen sollen gefunden werden. Das Biotech-Mainz-Netzwerk solle im nächsten Jahrzehnt um 100 neue Mitglieder in Form von Unternehmen und Akteuren aus der Wissenschaft wachsen.

Bürgermeister Ebling hat große Pläne

Geplant sei auch die Schaffung zusätzlichen Wohnraums und die nachhaltige Förderung der Mobilität, etwa durch den Ausbau des Straßenbahnnetzes sowie die Ansiedlung einer internationalen Schule, sagte Ebling. "Die Sanierung des Kurfürstlichen Schlosses wollen wir nächstes Jahr beginnen."

IHK-Präsident Hähner betonte: "Wenn Mainz zum weltweit führenden Zentrum für Biotechnologie werden soll, ist Schnelligkeit gefragt – und eine enge Verzahnung von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft." Die Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes setze ein richtiges und wichtiges Signal. "Damit kann die Landeshauptstadt den Nährboden bereiten, um Mainz zum führenden Biotechnologie-Standort auszubauen, mit dem entstehenden Wissenschaftscampus als Innovationstreiber und Arbeitsmarktmotor."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX
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