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KfW-Förderung statt Baukindergeld: Wer Kredite bis 240.000 Euro bekommt


Neue KfW-Förderung
Wer jetzt günstige Baukredite beantragen kann

  • Christine Holthoff
Von Christine Holthoff

Aktualisiert am 01.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ein Vater zeigt seiner kleinen Tochter das eigene Haus (Symbolbild): Familien haben es zunehmend schwer, an Wohneigentum zu kommen.Vergrößern des Bildes
Ein Vater zeigt seiner kleinen Tochter das eigene Haus (Symbolbild): Familien haben es zunehmend schwer, Wohneigentum zu erwerben. (Quelle: Halfpoint/Getty Images)

Seit dem Jahreswechsel können Familien kein Baukindergeld mehr beantragen. Dafür gibt es jetzt eine neue KfW-Förderung. Wer sie bekommt und was sie bringt.

Hohe Preise, steigende Zinsen, lange Wartezeiten: Wer ein Haus bauen will, braucht derzeit Geduld und vor allem mehr Geld als früher. Da kam die Nachricht, dass die Bundesregierung das beliebte Baukindergeld ein Jahr eher beendet als geplant, für manche einer Hiobsbotschaft gleich (mehr dazu hier).

Gerade Familien mit geringem oder mittlerem Einkommen haben es schwer, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Helfen soll nun eine neue Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): das Programm "Wohneigentum für Familien" (KfW 300). Wir zeigen, was der Nachfolger des Baukindergelds kann, was die Vorteile, aber auch die Nachteile sind.

Wer bekommt die neue KfW-Förderung?

Das neue KfW-Programm startet am 1. Juni 2023 und richtet sich an Familien mit geringem und mittlerem Einkommen, die ein klimafreundliches Haus bauen oder eine neue klimafreundliche Immobilie kaufen wollen, um selbst darin zu wohnen. Bei einem gekauften Neubau darf die Bauabnahme nicht länger als zwölf Monate zurückliegen.

Zudem muss das zu versteuernde jährliche Haushaltseinkommen bei einem Kind unter 60.000 Euro liegen. Für jedes weitere Kind steigt die Einkommensgrenze um 10.000 Euro. Wie hoch Ihr zu versteuerndes Einkommen ist, können Sie Ihrem Steuerbescheid vom Finanzamt entnehmen (mehr dazu hier).

Ausschlaggebend sind dabei die Mittelwerte des zweiten und dritten Kalenderjahres vor Antragstellung. Das heißt: Beantragen Sie die Förderung im Jahr 2023, gilt der Mittelwert aus den Einkommen der Jahre 2020 und 2021.

Zum Vergleich: Beim Baukindergeld war die Einkommensgrenze großzügiger. Sie erhielten es, wenn das zu versteuernde Jahreseinkommen unter 75.000 plus 15.000 Euro pro Kind lag. Die Immobilie musste zudem nicht klimafreundlich sein und konnte bereits vor längerer Zeit gebaut worden sein.

Achtung

Haben Sie bereits das Baukindergeld in Anspruch genommen, können Sie nicht noch zusätzlich das neue KfW-Programm "Wohneigentum für Familien" beantragen.

Was bedeutet "klimafreundlicher Neubau"?

Die neue Förderung für Familien erhalten Sie nur, wenn Ihr neu errichtetes Wohngebäude mindestens dem KfW-Effizienzhaus-Standard 40 entspricht. Diese Immobilien verbrauchen nur 40 Prozent der Energie, die ein reguläres Haus oder eine reguläre Wohnung benötigen. Außerdem darf das Gebäude nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt werden und in seinem gesamten Lebenszyklus nur eine bestimmte Menge an CO2 ausstoßen.

Eine größere Darlehenssumme wird gefördert, wenn Ihr Haus den noch nachhaltigeren sogenannten QNG-Standard bekommt. QNG steht für "Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" und bedeutet, dass auch Aspekte wie die Verwendung umweltfreundlicher Baustoffe einberechnet werden.

Was bringt die Wohneigentumsförderung?

Anders als beim Baukindergeld gibt es beim neuen Förderprogramm keinen Zuschuss, sondern einen Kredit. Sie bekommen also kein Geld mehr geschenkt. Stattdessen können Sie ein zinsgünstiges Darlehen bei der KfW aufnehmen.

Die Höhe hängt davon ab, wie viele Kinder Sie haben und ob der Neubau das "Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" erhält (siehe oben). Die höchstmögliche Darlehenssumme beträgt 240.000 Euro. Eine Familie mit zwei Kindern, die ein klimafreundliches Haus ohne Nachhaltigkeitszertifizierung bauen möchte, kann zum Beispiel maximal eine Förderung von 140.000 Euro beantragen.

Was sind Vorteile und Nachteile der Förderung?

Ein Vorteil gegenüber dem abgelaufenen Baukindergeld ist, dass das Geld direkt zu Beginn der Finanzierung fließt. So können Sie es nutzen, um fehlendes Eigenkapital zu ersetzen und damit zum Beispiel die Baunebenkosten zahlen. Beim Baukindergeld war das nicht möglich, da es erst nach und nach ausgezahlt wurde.

Kritik gibt es aber an den niedrigeren Einkommensgrenzen gepaart mit der Vorgabe, energieeffiziente Häuser zu bauen. "So wie das Förderprogramm momentan konzipiert ist, kommt es nur für eine sehr begrenzte Zielgruppe infrage", sagt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Kreditvermittlers Dr. Klein. "Der größte Bedarf an Fremdkapital entsteht nun mal bei Neubauten, insbesondere durch die aktuell geforderten Energieeffizienzstandards. Ebendiese können sich beim Bau eines Eigenheims – trotz neuem Förderprogramm – nur wenige wirklich leisten."

Die Begrenzung auf Neubauten hält er ebenfalls für zu kurz gedacht. Denn diese benötigten mehr Ressourcen als Bestandsgebäude. "Aus Klimaschutzgründen erscheint mir die ausschließliche Förderung von neu erbauten Immobilien daher nicht sinnvoll", sagt Neumann. "Meiner Meinung nach sollte die Umwidmung und Aufstockung von bestehenden Immobilien noch weiter gestärkt werden."

Verwendete Quellen
  • finanztip.de: "Baukindergeld gibt's nicht mehr: Das kann der Nachfolger"
  • drklein.de: "Neu ab 1. Juni: KfW-Förderung für Familien mit mittlerem Einkommen"
  • rnd.de: "Mehr Fördergeld für die Neubauten – aber die Kritik reißt nicht ab"
  • foerder-welt.de: "Neue KfW-Förderung für Familien ab Juni 2023"
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