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Süßstoff kann Blut verklumpen: Herzinfarkt und Schlaganfall können Folge sein


Neue Studie
Welche gefährlichen Folgen Süßstoff für Ihr Blut haben kann

Von t-online, lhe

Aktualisiert am 06.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Erythritol: Der Zuckerersatz wird oft als besonders gesund und natürlich vermarktet.Vergrößern des BildesErythritol: Der Zuckerersatz wird oft als besonders gesund und natürlich vermarktet. (Quelle: Victoria Popova)
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Süßstoff wird immer wieder als bessere Alternative zu Zucker angepriesen. Einer neuen Studie zufolge könnte ein Ersatzstoff allerdings sogar gefährlich sein.

Wer auf Zucker verzichten und gesünder leben will, setzt oft auf Produkte mit Süßstoffen. Doch leider sind auch diese Ersatzprodukte nicht unbedingt besser für die Gesundheit. Laut einer neuen Studie könnte einer dieser Stoffe möglicherweise sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.

Konkret handelt es sich dabei um den Zuckeraustauschstoff Erythrit (auch Erythritol oder E 968), einen sogenannten Zuckeralkohol, der immer wieder als "gesund" vermarktet und auch Patienten mit Diabetes, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen wird.

Erythrit könnte das Blut verklumpen

In der aktuellen Studie untersuchte ein Forscherteam der Cleveland Clinic im US-Bundesstaat Ohio Blutproben von rund 4.000 Personen mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass bei den Teilnehmern, die eine hohe Konzentration von Erythrit im Blut aufwiesen, schwere Komplikationen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle auftraten.

Mithilfe von Experimenten an Zellen konnte das Team im Labor feststellen, dass der Süßstoff offenbar das Blut verklumpen kann. Dazu gaben die Forscher Erythrit zu Vollblut und zuvor isolierten Blutplättchen hinzu. Blutplättchen sind im Körper dafür verantwortlich, Wunden zu schließen, indem sie zu einem Blutgerinnsel verklumpen.

Was bei der Wundheilung erwünscht ist, kann gefährlich werden, wenn es in der Blutbahn geschieht. Denn Gerinnsel können Hirnarterien oder Herzkranzgefäße verstopfen und so zu einem Schlaganfall beziehungsweise Herzinfarkt führen.

Der Körper kann Erythrit nur schwer verstoffwechseln

Der Studie zufolge braucht es für die Verklumpung nicht einmal große Mengen des Süßstoffes. Acht Teilnehmer kamen bereits bei 30 Gramm Süßstoff über die Gerinnsel-Schwellenwerte hinaus. Aufgrund der geringen Probandenzahl und des allgemeinen Studiendesigns kann allerdings kein eindeutiger Zusammenhang nachgewiesen werden. Die Ergebnisse könnten jedoch auf mögliche Wechselwirkungen hinweisen.

Was die gesundheitliche Bedenklichkeit von Erythrit noch verstärkt, ist die Tatsache, dass der Körper den Süßstoff nur schwer verstoffwechseln kann. Zudem bildet der Körper auch auf natürlichem Wege Erythrit, was dazu führen kann, dass sich die Konzentration des Stoffes summieret.

Trotz der aktuellen Erkenntnisse ist es den Forschern zufolge wichtig, "dass weitere Sicherheitsstudien durchgeführt werden, um die langfristigen Auswirkungen von künstlichen Süßstoffen im Allgemeinen und von Erythrit im Besonderen auf das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall zu untersuchen." In dem Zuge müsse der Fokus vor allem auf gesunde Menschen gelegt werden, um eine Verzerrung durch Vorerkrankungen auszuschließen.

Für eine Warnung vor Erythrit ist es noch zu früh

Auch andere Experten blicken eher skeptisch auf die Studie. Dr. Stefan Kabisch von der Berliner Charité sagte der "Pharmazeutischen Zeitung", dass nur ein Viertel der Probanden ein "signifikant erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko" aufgewiesen habe, "drei Viertel der untersuchten Probanden hatten ein vergleichbar normales Risiko."

Zudem liege die experimentelle Erythrit-Dosis im Extrembereich, die die meisten Menschen mit den heute üblichen Ernährungsmustern nicht erreichen würden. Für eine Warnung vor dem Süßstoff sei es daher noch zu früh.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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