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Auch Michael Mittermeiers Frau hatte Totgeburten: Warum die Zahlen steigen


Erschreckende Statistik
Warum gibt es immer mehr Totgeburten in Deutschland?


09.07.2023Lesedauer: 2 Min.
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Albtraum Totgeburt: Seit Jahren steigt die Zahl der Fälle.Vergrößern des Bildes
Albtraum Totgeburt: Seit Jahren steigt die Zahl der Fälle. (Quelle: muratkoc/getty-images-bilder)

Im Jahr 2021 kamen hierzulande 3.420 Kinder tot zur Welt – eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Jahr davor. Was steckt dahinter?

Der Comedian Michael Mittermeier teilte in der "NDR Talk Show" jüngst traumatische Erfahrungen aus seinem Leben: "Meine Frau und ich hatten vier Totgeburten", berichtete der heute 57-Jährige. Mehr dazu lesen Sie hier.

Was Mittermeier und seiner Frau Gudrun zugestoßen ist, passiert jedes Jahr Tausenden Eltern. Und: Die Zahl der Fälle nimmt zu.

So geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, dass 2021 3.420 Kinder in Deutschland tot auf die Welt kamen – ein Anstieg von 7,5 Prozent gegenüber 2019 (3.180). Auf 1.000 Geburten kamen somit 4,3 Totgeburten. 2022 stieg diese Zahl noch einmal auf 4,4.

Totgeburt wiegt mindestens 500 Gramm

Als Totgeburt gilt ein Kind, wenn es bei der Entbindung mindestens 500 Gramm wiegt oder die 24. Schwangerschaftswoche erreicht hat. Diese Regelung gilt seit November 2018, zuvor gab es noch andere Definitionen der sogenannten Sternenkinder. So wurde zum Beispiel erst 2018 die Dauer der Schwangerschaft als Kriterium dafür aufgenommen, was als Totgeburt gilt. Damit veränderte sich die Unterscheidung zwischen Tot- und Fehlgeburten.

Über die Gründe für die Zunahme der Fälle rätseln die Experten. Als eine plausible Ursache erscheint das steigende Alter der Mütter. Doch diese Erklärung greift offenbar nicht weit genug. Im Gespräch mit dem Nachrichtendienst epd nennt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde, Wolf Lütje, weitere mögliche Ursachen.

Corona spielt auch hier eine Rolle

Ein Grund könne die zunehmende Anzahl an künstlichen Befruchtungen sein, wird der ehemalige Chefarzt der Frauenklinik am Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus in Hamburg zitiert. Außerdem habe es während der Corona-Krise, die in Deutschland im März 2020 begann, mehr Kaiserschnitte gegeben. Diese vergrößern laut dem Gynäkologen das Risiko einer Totgeburt.

Lütje verweist zudem auf die 2022 von der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin veröffentlichte Cronos-Registerstudie zu Covid-19 in der Schwangerschaft: Demnach war die Rate an Totgeburten von Frauen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, erhöht.

Auf den Zusammenhang zwischen der Corona-Pandemie und einer Zunahme der Totgeburten weisen auch andere Wissenschaftler hin und fordern eine Aufarbeitung der Zusammenhänge.

Corona-Impfung Grund für Geburtenrückgänge?

Ein Zusammenhang sorgt in Impfskeptiker-Kreisen immer wieder für Aufsehen und scheint die dort verbreitete Impfablehnung zu bestätigen. Lütje zufolge kam es Anfang 2022 zu einem deutlichen Geburtenrückgang – ziemlich genau neun Monate nach Start der Corona-Impfkampagne. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung spreche ebenfalls von einem "Absturz" der Geburtenziffer, so der epd.

Doch das Institut hat eine andere Erklärung als die Anti-Corona-Impfungen. Frauen hätten beim Start der Impfkampagne im Frühjahr 2021 ihren Kinderwunsch zunächst zurückgestellt, erklärt das Institut. Forschungsdirektor Martin Bujard findet es "plausibel, dass sich manche Frauen erst impfen lassen wollten, bevor sie schwanger werden".

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur epd
  • Statistisches Bundesamt: "Daten der Lebendgeborenen, Totgeborenen, Gestorbenen und der Gestorbenen im 1. Lebensjahr" (3. Juli 2023)
  • Eigene Recherche
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