Zecken in Deutschland: Borreliose-Atlas – Hier gibt es viele Infektionen

Zecken übertragen Bakterien, die die Infektionskrankheit Borreliose auslösen können. In einigen Bundesländern sind sie offenbar besonders aktiv.

Über 135.000 gesetzlich Versicherte in Deutschland infizierten sich im vergangenen Jahr erstmals mit Borreliose. Das geht aus Zahlen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung hervor. Pro 100.000 Einwohner gerechnet, ergibt sich damit eine bundesweite Inzidenz von 203.

Der Höchstwert der vergangenen Jahre lag bei 241 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2020. 2021 wurden 220 Fälle neu registriert. Daran ist zu erkennen: Die Inzidenz sinkt. Fachleute begründen dies unter anderem mit dem veränderten Freizeitverhalten in den Jahren der Corona-Pandemie.

Aktuell zeigt sich erneut eine sehr unterschiedliche Verteilung der Borreliose-Fälle in den einzelnen Bundesländern. Vor allem in den ostdeutschen Ländern und in Bayern tritt Borreliose besonders häufig auf. Spitzenreiter ist Sachsen mit 370 Borreliose-Fällen pro 100.000 Einwohner. In Berlin kam die Krankheit am seltensten vor.

Auswirkungen des Klimawandels

Trotz bundesweit leicht sinkender Inzidenz bleibt das Infektionsrisiko weiter hoch. Ein Grund: der Klimawandel. So betont der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts, Dominik von Stillfried, es sei zu beobachten, "dass klimatische Bedingungen wie mildere Winter und wärmere, feuchtere Frühjahr- bis Herbstperioden zu einem Anstieg der Infektions- und Erkrankungsinzidenz in bestimmten kleinräumigen Regionen führen können."

Die klimatischen Einflussfaktoren verlängerten den Zeitraum der Zeckenaktivität und -dichte und erhöhten damit die Kontakthäufigkeit zwischen Menschen und Zecken.

Was Sie über die Krankheit Borreliose und ihre Behandlung wissen sollten, lesen Sie hier. Die Blutsauger können auch Viren übertragen, die etwa die gefürchtete Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen können. Hier gibt es die besten Tipps, wie Sie sich vor Zeckenbissen schützen können.