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CMD als Ursache für Kieferschmerzen: Welche Therapie helfen kann


Gestresste Mundpartie
Was hinter den Kieferschmerzen steckt

Von dpa
Aktualisiert am 13.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Botox gegen Zähneknirschen: In manchen Fällen kann das Nervengift Abhilfe schaffen.Vergrößern des BildesNächtliches Zähneknirschen kann eine Ursache für Kieferschmerzen sein. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Schmerzen an den Kaumuskeln, am Kiefer oder Zahnschmerzen – funktioniert der Kiefer nicht richtig, kann das die Betroffenen stark belasten. Manche Patienten können den Mund nicht mehr richtig öffnen und es knackt oder knirscht, wenn sie den Kiefer bewegen. Dabei kann es schon helfen, dass Verhalten bei Stress zu ändern.

Wenn man Schmerzen hat oder die Bewegung des Unterkiefers eingeschränkt ist, sollte man zum Zahnarzt gehen, rät Ingrid Peroz, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Die Diagnose lautet oft Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD. Unter diesem Begriff fassen Zahnmediziner verschiedene Funktionsstörungen des Kiefers zusammen. "Zwei Symptome stehen im Vordergrund, nämlich Schmerz und Dysfunktion", erklärt Oliver Ahlers vom CMD-Centrum Hamburg-Eppendorf.

Zähne bei Stress besser nicht zusammenbeißen

In vielen Fällen reicht es, eine Aufbissschiene anzufertigen und den Patienten Selbsthilfemaßnahmen zu erklären. Oft sind stressbedingte Verspannungen der Kaumuskulatur und nächtliches Zähneknirschen die Ursache. Die Patienten sollen lernen, auf Verspannungen zu achten und rechtzeitig gegenzusteuern.

"Als Erstes erkläre ich den Patienten, dass die Zähne in Ruhe nichts aufeinander verloren haben", sagt Peroz. "In Ruhe hängt der Unterkiefer entspannt, die Lippen sind zu, aber die Zähne sind nicht in Kontakt." Menschen, die unter Stress die Zähne zusammenbeißen, merken das in der Regel nicht. Peroz rät den Betroffenen daher, einen kleinen Zettel mit einem roten Punkt irgendwo am Arbeitsplatz, zum Beispiel am Computermonitor, zu befestigen. Immer wenn man den roten Punkt sieht, solle man kurz bewusst auf die Kieferstellung achten. Um Verspannungen zu lockern, sollten Betroffene zwischendurch die Wangenmuskeln und die Schläfen massieren.

Krone als letzte Maßnahme

Wenn sich der Kiefer nicht mehr öffnen lässt, können physiotherapeutische Maßnahmen wie manuelle Therapie, Krankengymnastik, Wärme oder Dehnübungen helfen. Ist die Ursache eine Entzündung im Kiefergelenk, kommen Gelenkspülungen und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. Nur in seltenen Fällen, wenn die Zähne beim Zubeißen nicht gleichmäßig zusammenpassen, sei es notwendig, dies durch Überkronen von Zähnen oder Kieferorthopädie zu korrigieren, sagt Peroz.

Schmerzen nicht chronisch werden lassen

Manche haben die Beschwerden schon so lange, dass die Schmerzen chronisch geworden sind und psychosomatische Probleme, Schlafstörungen oder Depressionen auftreten. "Bei diesen Patienten ist die Behandlung schwierig", sagt Anne Wolowski von der Oberärztin der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde an dem Universitätsklinikum Münster.

"Wenn wir das Problem bei guter Mitarbeit des Patienten mit einer Aufbissschiene, Entspannungstechniken und Physiotherapie in drei bis sechs Monaten nicht in den Griff bekommen, reichen diese Maßnahmen nicht aus", erklärt die Zahnmedizinerin. Dann kann dann eine Schmerztherapie oder eine Verhaltenstherapie sinnvoll sein.

Wolowski warnt vor zu hohen Erwartungen an die Therapie. "In zwei Wochen wird man nicht schmerzfrei. Die Beschwerden sind schleichend gekommen, sie müssen auch wieder herausschleichen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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