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Fipronil-Skandal: Bundesweit 119 Betriebe betroffen


Schwerpunkt in Norddeutschland
Fipronil-Skandal: Bundesweit 119 Betriebe betroffen

afp, jm/hcy

04.09.2017Lesedauer: 2 Min.
Fipronil-Skandal: Bundesweit 119 Betriebe betroffenVergrößern des BildesVor allem Betriebe im Norden Deutschlands sind vom Fipronil-Skandal betroffen. (Quelle: Marcel Kusch/dpa-bilder)
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Die Bundesregierung hat neue Zahlen zum Ausmaß des Fipronil-Skandals in Deutschland veröffentlicht: Bundesweit waren vom Export belasteter Eier aus den Niederlanden 119 Betriebe betroffen.

Wie aus einer Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen hervorgeht, sind 119 deutsche Betriebe vom jüngsten Lebensmittelskandal betroffen. Die Antwort lag der Nachrichtenagentur AFP vor. Zuerst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) aus dem Schreiben zitiert.

Vor allem Betriebe in Norddeutschland betroffen

Belastete Eier gelangten demnach vor allem im Norden Deutschlands in Umlauf. Bei den 119 Betrieben handelt es sich um Erzeuger, Verpacker und Zwischenhändler aus Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Wie die Eier in den Handel gelangten ist unklar

Ende Juli war bekannt geworden, dass Millionen Hühnereier mit der Chemikalie Fipronil verseucht wurden. Die genaue Dimension des Skandals ist nach wie vor unklar. Über die Zahl der in den Handel gelangten Eier lägen dem Landwirtschaftsministerium keine Informationen vor, heißt es in der Antwort auf die Grünen-Anfrage. Eine definitive und verlässliche Einschätzung dieser Zahl dürfte aufgrund einer Vielfalt vom im EU-Schnellwarnsystem kommunizierten Informationen "nicht möglich sein". Anfang August war die Bundesregierung zunächst von 10,7 Millionen belasteten Eiern ausgegangen.

Kritik am Krisenmanagement des Bundeslandwirtschaftsministers

Der Antwort des Ministeriums ist zudem zu entnehmen, dass das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit unmittelbar nach Bekanntwerden des Skandals am 28. Juli die Koordinierung zwischen den Bundesländern übernahm. Zehn Tage später sei die Lage in einer von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) einberufenen Telefonkonferenz mit den Ministerkollegen aus den Bundesländern "umfassend erörtert" worden.

Die Grünen im Bundestag warfen Schmidt Verantwortungslosigkeit vor. "Obwohl mehrere Bundesländer betroffen waren, hat Minister Schmidt es tagelang versäumt, koordinierend einzugreifen", sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt dem RND. "Angesichts eines Skandals diesen Ausmaßes ist es eine Unverschämtheit, wie sich Minister Schmidt aus der Verantwortung stiehlt", sagte die Grünen-Spitzenkandidatin. Statt klare Handlungsempfehlungen für die Verbraucher zu liefern, habe Schmidt nur "häppchenweise Aufklärung" und Beschwichtigungen geboten.

Der Fipronil-Skandal steht auch auf der Tagesordnung der EU-Agrarminister, die zurzeit in der estnischen Hauptstadt Tallinn tagen. Seinen Ursprung hat der Skandal in Belgien und den Niederlanden. Die belgische Firma Poultry-Vision lieferte ein mit der Chemikalie gepanschtes Desinfektionsmittel an die niederländische Reinigungsfirma Chickfriend, die es anschließend offenbar in den Ställen von Legehennen einsetzte.

Fipronil wird unter anderem als Pflanzenschutzmittel und in der Tiermedizin gegen Insekten eingesetzt. Die Anwendung bei Tieren, die Lebensmittel liefern, ist verboten. Beim Menschen kann Fipronil in höheren Dosen zu Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen führen.

Wie der Stoff beim Menschen genau wirkt und welche gesundheitlichen Folgen er hat, ist nach wie vor unklar. Im Tierversuch hat sich Fipronil als sehr gift erwiesen. Ratten trugen Schäden am Nervensystem und an der Leber davon.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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